Hunderassen Basset Artésien Normand

Basset Artésien Normand

Geschichte:
Der Name Basset geht zurück auf das französische Wort „bas“ (niedrig, tief) und verweist auf die niedrigen Läufe der Bassets. Diese Hunde stammen von alten großen Laufhunden ab. Die kurzen Beine entstanden durch eine vererbbare Knochenveränderung. (Solche Kurzbeinigkeit hat es zu allen Zeiten und an verschiedenen Orten der Welt und nicht nur bei Hunden gegeben.) Im Laufe der Zeit entstanden in Frankreich dann verschiedene Basset-Typen und am Ende des 19. Jahrhunderts legten die Züchter Graf Le Couteulx de Canteleu und Louis Lane den Grundstein zum heutigen Basset Artésien Normand. Lane benutzte für seine Zucht wahrscheinlich normannische Laufhunde, und sein Basset Normand war schwerer als die Hunde vom Typ Couteulx (auch Basset d´Artois genannt). Die beiden unterschieden sich aber nicht nur äußerlich, sondern auch im Wesen, und durch Kreuzung entstand dann ein hervorragender Jagdhund, der den friedlichen Meutecharakter des Normand und den Jagdeifer des d´Artois in sich vereinigte. Ab 1899 wurden solche Mischlinge unter dem Namen Basset Artésien Normand geführt.

So war der perfekte Basset entstanden – kräftig, aber flink, mutig, ausdauernd und mit einer kräftigen Stimme ausgestattet. Es gab zwar weiterhin Verfechter des reinen Basset d´Artois, die den Artésien vehement ablehnten, dennoch konnte die neue Rasse bemerkenswerte Erfolge feiern. Im Jahr 1927 änderte der „Basset d´Artois“-Club seinen Vereinsnamen in „Basset Artésien Normand“-Club, und die verschiedenen Vorsitzenden machten sie daran, die Jagdqualitäten des Hundes noch zu perfektionieren.

Konkurrenz hat der Normand inzwischen aus England bekommen – den Basset Hound. Dennoch ist er immer noch sehr beliebt. Wenn man sich zum Kauf entschließt, sollte man sich jedoch stets an einen Rasseclub wenden, um ein Tier mit einwandfreien Eigenschaften zu erhalten.

Wesen, Haltung:
Der Basset Artésien Normand passt sowohl zu einem Jäger als auch zu einem naturverbundenen Menschen, der nicht mit einem Gewehr umzugehen weiß. Auf der Jagd ist der Hund heißblütig, und zu Hause ein charmanter, ruhiger, amüsanter, lebenslustiger und anhänglicher Zeitgenosse.

„Der sehr disziplinierte Basset Artésien Normand verfolgt die Spur fehlerlos und hartnäckig“ stellte Maurice Lebland, ein bekannter Züchter und Jäger, fest. „Er versucht nicht, das Tier kopflos zu treiben, da er genau weiß, daß er mit seinen kurzen und gedrehten Beinen keine Chance hat. Er bedient sich eher seine Ausdauer und seiner Intelligenz, läßt seinem Gegner den Spaß und wendet seine kleinen Listen an. Das Reh stellt er ohne Hilfe eines Gewehrs nur mit seiner unglaublichen Hartnäckigkeit. Er läßt nicht von ihm ab und jagt es im Kreis so lange herum, bis das ahnungslose Tier direkt vor die Flinte läuft.

Wie alle französischen Hunde, besitzt der Basset Artésien Normand eine empfindliche Nase sowie eine tiefe und kräftige Stimme. Er weist alle Fähigkeiten eines erstklassigen Jagdhunds auf, aber seine kurzen Beine verbieten ihm die Arbeit in hügeligem Gelände. Das dichteste Dickicht ist ihm hingegen wie auf den Leib geschrieben. Geduldig und erwartungsvoll geht er auch in fortgeschrittenem Alter auf die Jagd. Allerdings braucht er eine feste Erziehung und gute Ausbildung. Denn sein Raubtierverhalten – nämlich das gejagte Beutetier zu fressen – steckt noch in ihm. Der Jäger muß das unbedingt zu verhindern wissen.

Der sanfte Blick des Bassets Artésien Normand, sein sympathischer Charakter und seine komischer Ader verführten viele Hundeliebhaber zum Kauf. Aber ein Leben an der Leine oder in vier Wänden ist nichts für ihn. Er braucht auf jeden Fall einen Garten und viel Auslauf. Seine durchdringende Stimme kann schon den einen oder anderen Nachbarn stören. Ausgestattet mit einem ausgeprägten Sinn für sein Territorium, bewacht er sein Reich laut bellend und sehr sorgfältig gegen Katzen und andere Eindringlinge. Zu Herrchen oder Frauchen und deren Familie unterhält er aber eine sehr freundschaftliche Beziehung. Er ist ein Hund mit Herz, der enorm anhänglich ist und trotz seiner bescheidenen Größe, viel Platz im Haus einnimmt. Sein Ableben hinterläßt in Ihrem Heim und in Ihrem Herzen eine große Leere.

Der Basset Artésien Normand liebt Spiele aller Art mit „seinen“ Kindern. Gern läuft er hinter einem Ball oder einem Stock her. Auch Versteckspiele sind bei ihm beliebt. Die Kinder müssen den Hund dabei natürlich respektvoll behandeln und ihn, wenn er seine Ruhe haben will, auch in Frieden lassen.

Als Besitzer einer Hundemeute hat man sicherlich nur die Möglichkeit, die Tiere in einem Zwinger zu halten. Hat man aber nur einen oder zwei solcher Hunde, dann sollten diese mit im Haus leben dürfen. Der freundliche Charakter, die Ergebenheit und die Jagdfähigkeit des Basset Artésien Normand können davon nur profitieren. Er ist ein Laufhund, der von Zuneigung und menschlicher Zuwendung lebt. Zwar gebärdet er sich nicht so paschahaft wie der Basset Hound, neigt aber trotzdem dazu, sich das weichste Kissen und den flauschigsten Teppich zu suchen.

Ernährung, Pflege:
Außerhalb der Jagdsaison darf sein Futternapf nicht zu voll sein, sonst wird er zu dick. Er braucht täglich etwa 220 g mageres, in kleine Stücke geschnittenes Fleisch, 110 g Reis, Teigwaren oder Getreide und 110 g gekochtes Gemüse. Die Mahlzeiten sollten mit zusätzlichen Vitaminen und Mineralien vervollständigt werden. Während der Jagdsaison werden seine Portionen erhöht. Außerdem sollte der Hund während dieser Zeit mehr Proteine füttern. Der Normand liebt Knochen. Aber geben Sie ihm bitte niemals Knochen vom Lamm, vom Huhn oder vom Hasen. Diese zerbrechen in kleine spitze Stückchen und können den Hund verletzen.

Dieser Hund braucht keinen Hundesalon und muß nur selten gebürstet werden. Sein kurzes, dichtes Fell ist extrem praktisch und pflegeleicht. Sind seine Pfoten und sein Bauch mal dreckig, können Sie ihn mit einem feuchten Tuch reinigen. Manchmal übernimmt nasses Gras diesen „Waschgang“. Lediglich das Innere der Ohren muß ständig überwacht und gereinigt, seine Augen müssen gewaschen und seine Nägel u. U. geschnitten werden, da er – wenn richtig gehalten – nur selten auf Asphalt gehen wird.

Widerristhöhe: Zwischen 30 und 36 cm bei beiden Geschlechtern.

Gewicht: Etwa 15 bis 20 kg für beide Geschlechter.

Farbe: Drei- oder zweifarbig – falbfarben mit schwarzem Mantel und weiß oder falbfarben und weiß.

Durchschnittliche Lebenserwartung: 10 Jahre.

Andere Namen: Artesian Norman Basset

Weitere Infos unter:

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