Hunderassen Bedlington Terrier

Bedlington Terrier

Geschichte:
Der Bedlington Terrier stammt aus einer Grafschaft namens Bedlington in Northumberland, im Nordosten Englands, direkt an der schottischen Grenze. An seiner Entstehung waren Pudel und Dandie Dinmont Terrier hauptsächlich beteiligt; vom Whippet erhielt er vor allem die typische Gestalt und den leichten, gazellenartigen Gang. Schon seit langer ist der kleine Hund in Großbritannien zu Hause, und Ende des 18. Jahrhunderts hatte sich der Bestand so weit stabilisiert, daß man neugeborene Welpen von nun an registrierte, um später ordentliche Ahnentafeln ausstellen zu können.

Der Bedlington Terrier war der Lieblingshund der Bergarbeiter, weil er die Stollen von Ratten freihielt. Außerdem war er in der Lage, Schlagwetterexplosionen rechtzeitig zu bemerken. Den Bergarbeitern blieb damit noch ausreichend Zeit, sich schnell in Sicherheit zu bringen. Aber auch Jäger wissen ihn zu schätzen, denn der ausdauernde Hund mit den geschmeidigen Muskeln nimmt es problemlos mit Hasen, Dachsen und sogar mit Füchsen auf. Bei der Jagd nach Stinktieren soll er sogar den Fox Terrier um eine Nasenlänge schlagen. Aber damit nicht genug. Dank seines athletischen Körperbaus und der beträchtlichen Portion Windhundblut nimmt er auch erfolgreich an Rennen teil.

Aber erst als sich die britische High Society für den Bedlington Terrier anfing zu interessieren, wurde er zum Begleithund. Nach und nach wurde er in den niederen Klassen durch andere Rassen ersetzt, was ihn für die Aristokratie interessant machte. Mit den Jahren bekam er dann einen längeren Hals und nahm ein insgesamt künstlicheres Aussehen an. Der erste Rasseverein wurde im Jahr 1869 gegründet. Kurz darauf wurde der Bedlington Terrier auch in Kanada, Amerika, Deutschland und den Niederlande bekannt. Leider hat seine Bekanntschaft ihm zum großen Durchbruch dennoch nicht verholfen, und so lebt die Rasse vor sich hin, ist aber keinesfalls flächendeckend verbreitet.

Wesen, Haltung:
Wenn man den Bedlington Terrier so ansieht, dann müßte man meinen, daß er schüchtern, nervös und sehr zurückhaltend ist. Aber er ist das reinste Gegenteil. In seinem hübschen lockigen Fell fühlt er sich wohl, kennt weder Furcht noch Nervosität und tut alles, um Körper und Seele in Gleichgewicht zu halten. Zu Hause ist er die Ruhe selbst, doch kaum ist er draußen, verfällt er seiner Jagdpassion. Und wenn man ihn nicht zurückhält, dann rennt der Hund auf und davon. Vom Windhund hat er die Begeisterung fürs Laufen übernommen, reagiert äußerst schnell und scheint über unerschöpfliche Energiereserven zu verfügen.

Nach einem ausgedehnten Spaziergang verwandelt sich der Bedlington Terrier im Handumdrehen in ein zärtliches Stofftier, dessen hingebungsvoller Blick auf Herrchen und Frauchen Bände spricht. Aber zu viel Nachgiebigkeit verdirbt den Charakter. Als Terrier verlangt er nach einer festen Hand, kann jedoch vordergründiges autoritäres Gehabe nicht ausstehen. Solange er seinen Besitzer nicht als Führungspersönlichkeit anerkannt, bleibt der Hund stur.

Nicht nur seine Familie liebt er abgöttisch, auch Fremde werden freundlich begrüßt, was aus ihm keinen Wachhund macht. Dafür aber, versteht er sich mit seinen Artgenossen sehr gut und fängt keinen Streit an. Der Bedlington Terrier unterhält zwar zur gesamten Familie (einschl. Freunden und Nachbarn) die herzlichsten Beziehungen, akzeptiert jedoch lediglich eine Person als sein wahres Herrchen oder Frauchen. Diesem einen Menschen gehört das Herz des kleinen Hundes, und er würde ihn in jeder Gefahr mit Zähnen und Klauen verteidigen.

Wenn man mit dem Bedlington Terrier täglich mehrmals (mind. 4 mal) raus zu gehen, dann kann man ihn auch in der Wohnung halten. Da Bewegungsmangel ihn aber seine gute Laune und die mitreißende Energie schnell ablegen läßt, ist ein Haus mit Garten vielleicht doch besser geeignet. Dort kann er herumtollen und seine Energie loswerden. Im Haus möchte er gern ein eigenes Plätzchen haben, wo er es bequem hat. Sein Korb sollte an einer hellen Stelle stehen, von wo er gut beobachten kann, was um ihn herum passiert. Die Anwesenheit seines Herrchens oder Frauchens wirkt auf ihn beruhigend. In jungen Jahren geht er manchmal über Tische und Bänke, aber das legt sich mit dem Erwachsenwerden.

Ernährung, Pflege:
Ein Hund von etwa 10 kg braucht täglich 150 g Fleisch, 80 g Gemüse und 80 g Reis oder Nudeln. Dazu werden ergänzende Vitamine und Mineralien gereicht. Aber Fertignahrung wird von dem Bedlington Terrier ohne weiteres akzeptiert.

Ohne entsprechendes Trimmen sähe dieser Terrier völlig anders aus. Wer es selbst versuchen möchte, braucht Zeit, Geduld und ein geschicktes Händchen. Der Profi kürzt das Haar mit einer Friseurschere, sie ist wendiger als die gewöhnliche Haushaltsschere. Vor allem der Kopf des Hundes verlangt dem Hundefriseur äußerst viel Fingerfertigkeit ab. Er bearbeitet zunächst die Ohren, die, bis auf wenige Fransen am unteren Ende, komplett geschoren werden. Anschließend greift er zur Schere oder Schermaschine und kürzt das Haar an Kehle, Wangen und unterhalb der Kiefer. Die Vorderfront des Kopfes wird - standardgemäß - zu einem rundlichen Keil modelliert.

Widerristhöhe:
Etwa 41 cm, bei Rüden ist eine leichte Abweichung nach oben, und bei Hündinnen nach unten erlaubt..

Gewicht: 8,2 bis 10,4kg.

Farbe:
Blau, leber- oder sandfarben, mit oder ohne Loh. Dunklere Farbtöne sind vorzuziehen.

Durchschnittliche Lebenserwartung: 12 Jahre

Weitere Infos unter:

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