Hunderassen Owczarek Podhalanski

Owczarek Podhalanski

Geschichte:
Podhale, wo diese Rasse entstand, ist eine kleine Region im Süden Polens am Tatragebirge mit den Höchsten Gipfeln der Karpaten. Die Geschichte des Podhalanski geht zurück auf die weißen Herdenschutzhunde der östlichen Welt, gleicht der Entwicklungsgeschichte ähnlicher Hunde in der Tschechoslowakei, Ungarn und Rumänien. Das polnische Wort Owca (ausgespr. "Ofza") bedeutet "Schaf" und Owczarek (ausgespr. "Oftscharek") ist die allgemeine Bezeichnung für einen Schäferhund. Wir haben die gleiche Bedeutung im russischen Wort owtcharka oder im jugoslwischen ovcar. Diese rein polnische Rasse kann die Hunderute als Handgriff benutzen, wenn er seinem Hund über rauhes und steiles Gelände folgt.

In Polen ist diese Rasse recht populär, sie wurde durch ein paar Importe in den1980er Jahren in die USA und Kanada eingeführt. Ein amerikanischer Forscher, in Polen stationierter Militärattaché einer Botschaft war ein großer Bewunderer der Rasse. In die Vereinigten Staaten heimgekehrt, gelang es ihm, drei dieser wunderbaren polnischen Hunde zu kaufen. Sie verließen Polen "augenzwinkernd" ganz genau an dem Tag, als 1981 das Kriegsrecht verhängt wurde. Aus diesen bescheidenen Anfängen wurde der Polish Tatra Sheepdog Club of America gegründet, um die Rasse zu fördern und ihre Besitzer um der gemeinsamen Sache willen zusammen zu bringen.

Wesen, Haltung:
Neben ihrer traditionellen Rolle als Wächter der Herden haben die Polen diese Hunde auch häufig für den persönlichen Schutz und als Wachhunde in Fabriken eingesetzt. Ähnlich ihrn Züchtern sind die Podhalanskis unabhängig, genügsam und mutig. Sie sind begehrt wegen ihrer Haupteigenschaften: robustheit, Anpassungsfähigkeit und Mut. Wesensmäßig sind sie leichter erziehbar als die meisten Herdenschutzhunde, Unzuverlässigkeit oder Feigheit werden als schwere Fehler angesehen. Die leichte Erziehbarkeit könnte ursächlich darin zu sehen sein, daß man diese Hunde auch als Zughunde bei Milchmann, Gärtnern und Bäckern eingesetzt hat, deren Karren sie zogen. Die gleichen Hunde können während der Weidezeit in den Bergen einsetzt werden und im Winter auch in der Stadt, wo sie bei anderen Aufgaben helfen.

Junge Hunde, die besonders ausgeprägte Intelligenz zeigen, werden für Polizei, Militär oder zur Ausbildung als Blindenhunde ausgewählt. Jeder dieser Hunde dient dem Menschen auf seine Art, sie werden entsprechend gut behandelt. Ihre Besitzer betonen, daß diese Hunde sowohl in Fütterung wie in Pflege leicht zu halten sind. Um sich wohlzufühlen braucht der Podhalanski Menschen um sich - bei Paar- oder Gruppenhaltung leben sie gern auch draußen, weitesgehend auf sich gestellt, wollen "Ihren" Menschen aber trotzdem so oft wie möglich sehen, den sie jedesmal stürmisch begrüßen, selbst wenn das letzte Zusammentreffen gerade mal 5 Minuten her ist. Diese Hunde entwickeln ihren eigenen Lebensstil, passen sich schnell ihrer Umwelt, allen Gebäuden und Menschen an. Wie andere Herdenschutzhunde sind auch die Podhalanskis gegenüber anderen Hunden dominant, dabei legt der dominante Hund seinen Kopf ruhig auf die Schultern des anderen, nur so zur Erinnerung.

Trotz ihres freundlichen Wesens muß die Rangordnung durch den Herrn gleich zu Beginn eindeutig klar festgelegt werden, um die in der Hundenatur liegende Unabhängigkeit in den Griff zu bekommen. Andernfalls könnte der Hund seinen Kopf ruhig auch einmal seinem Herrn auf die Schulter legen!

Der Podhalanski ist ein sanfter und freundlicher Hund. Amerikanische Besitzer warnen davor, daß die Hunde nachts allein gelassen, draußen kläffen! Diese Rasse befindet sich eben stets im Einsatz.

Ernährung, Pflege:
Wie viele Herdenschutzhunde sind Podhalanskis überraschend beischeiden in ihren Futteransprüchen. Lange Zeit gab sich der Berghund bei seiner Hüte- und Wacharbeit mit Milch und Käserinden zufrieden und war immer topfit und im Vollbesitz seiner Kräfte. Wie das möglich ist? Nun, man hat festgestellt, daß der Hund inzwischen zwar gehaltvollere Nahrung bekommt, daß er davon aber weder größer noch leistungsfähiger geworden ist. Ironischerweisen muß er heute sogar auf die Kalorien achten, um nicht zuzunehmen! Für einen normal arbeitenden Berghund rechnet man täglich 2 bis 3 kg Futter, wovon mindestens 1 kg aus Fleisch oder Innereien bestehen sollte. Diese Futterration sollte in zwei Mahlzeiten am Tag gegeben werden.

Das Haarkleid reinigt sich selbst, braucht kein Bad. Es sollte aber schon einmal die Woche gebürstet werden. Die Polen halten talentschwache Hunde wegen Ihrem Fell. Denn die ausgekämmten Haare werden als Polstermaterial und für feine Wollwaren verwendet!

Widerristhöhe: Rüden zwischen 65 und 70 cm, Hündinnen zwischen 60 und 65 cm. (Tolearnz liegt bei 5%)

Gewicht: 35 bis 55 kg für beide Geschlechter.

Farbe: Weiß.

Durchschnittliche Lebenserwartung: 10 Jahre.

Andere Namen: Tatrahund, Tatra Mountain Sheepdog, Owczarek Tatrzanski, Polich Mountain Dog

Weitere Infos unter: www.paepers.de

zurück zur Übersicht der Hüte- und Gebrauchshunde