
Labrador Retriever
Allein sein - schrecklich: Labrador Junior sucht dringend einen Spielgefährten!
Kaum ein Welpe läßt sich leichter erziehen als ein junger Labrador. ER hört aufmerksam zu und ist so intelligent, daß er alles einmal Gelernte für immer behält. Zu schön, um wahr zu sein? Nicht unbedingt, denn wenn Sie den kleinen Schlingel mal allein lassen, werden Sie ihn von einer ganz anderen Seite erleben...
Er trägt das Herz auf der Zunge und ist genauso unbeschwert wie ein Kind: Mit einem Labrador-Baby kommt das Glück ins Haus. Bereitwillig paßt er sich seiner Adoptivfamilie an und befolgt sämtliche Regeln, die man ihm beibringt.
Vertrauen
zu schenken!
Nußbraune Augen, heruntergeklappte Ohren, rundlicher Körper: Das
liebenswerte Kerlchen im schwarzen, gelben, selten auch schokobraunen Fell
muß man einfach auf Anhieb lieb haben! Eine Sympathie, die auf
Gegenseitigkeit beruht, denn auch er fühlt sich zu uns Menschen
hingezogen. Schon im Säuglingsalter leckt er dem Züchter vertrauensvoll
die Hand, und auch an die neue Familie gewöhnt er sich schnell und gibt
sich größte Mühe, Herrchen oder Frauchen nicht zu enttäuschen. Einen
Labrador-Welpen kann man mit drei Monaten zu sich nehmen, er wird sich im
Handumdrehen in der zunächst fremden Umgebung zurechtfinden.
Er
schleppt alles an:
Ohne Disziplin geht nichts - völlig klar. Dennoch sollten Sie
keinesfalls gleich in die Luft gehen, wenn Labrador Junior, kaum zu Hause
angekommen, Schuhe und Spielzeug zwischen die Zähne nimmt - und zu Ihnen
trägt. Diese Eigenart ist im Grunde ein Talent dieses jungen Retrievers,
der sich sogar als Jagdhund eignet. ER ist so vielseitig begabt und
interessiert, daß man ihn ruhig auf spielerische Art erziehen und seinen
Eifer ein wenig ausnutzen darf - indem man ihm zum Beispiel bebringt,
Pantoffeln ans Bett zu bringen ... Zunächst werfen Sie den Schuh ein paar
Meter weit weg, dann befehlen Sie "Such!"", anschließend
"Hier!". Sie werden sehen, der pfiffige Kerl wird zu einer
wertvollen Hilfe im Haushalt. Nach einiger Zeit zieht er Herrchen sogar
das Taschentuch aus der Hosentasche, wenn er auch nur ein Niesen hört!
Kinderlieb(ling):
Vorsicht ist jedoch geboten, wenn die vierbeinige Langpfote auch
draußen ihr Unwesen treibt! Am Strand z. B. sollten Sie schon ein Auge
auf ihn haben, denn die Zeitung eines anderen Badegastes ist genauso wenig
vor ihm sicher wie der Ball fremder Kinder. Mit Vergnügen stibitzt er ein
Ding nach dem anderen und schleppt es zu seinem Menschen. DA ist er im
Wasser schon besser aufgehoben ... Der Labrador schwimmt nämlich für
sein Leben gern - die Rute dient ihm dabei als Ruder. Nach einem Bad im
Meer sollte er aber sorgfältig abgespült werden. Verstecken, Ballspiele,
Schnitzeljagd - mit Kindern, so hat der aufgeweckte kleine Vierbeiner
schnell erkannt, ist immer etwas los.
"Laßt
mich nicht allein!"
Ein Super-Hund, zweifellos, doch: Nobody is perfect - auch er nicht!
Er muß lernen, auch mal allein zu bleiben, und das fällt ihm ungemein
schwer. Schon der Welpe liebt Gesellschaft, würde Herrchen und Frauchen
bis ans Ende der Welt folgen und macht einen Riesenaufstand, auch wenn sie
ihn gerade zu den hundehassenden Bekannten nicht mitnehmen wollen. Dann
kommt der Zerstörer in ihm zum Vorschein, er zerfetzt Schuhe und Stoffe,
zerreißt Pullover und Teppiche. Um solche Katastrophen zu vermeiden,
müssen Sie ihn von klein auf daran gewöhnen, es auch mal ein paar
Minuten allein auszuhalten.
Er merkt sich
80 Befehle!
Der hochbegabte Hund wird auch immer wieder als Katastrophenschutz-
oder Behindertenhund eingesetzt. Im Alter von drei Monaten kommt der Welpe
zunächst in eine Familie, di ihn von Grund auf erzieht. Mit sechs Monaten
übernimmt dann ein Profi die Spezialausbildung zum Gebrauchshund. Dazu
lebt der Labrador nicht in einer Familie, sondern in seiner Hundeschule.
Die "Lehrzeit" dauert vier bis sechs Monate - Behindertenhunde
werden sogar über zwei Jahre hinweg ausgebildet - damit der Vierbeiner
seine Tätigkeit später etwa zehn Jahre lang ausüben kann. Ein perfekt
abgerichteter Labrador ist übrigens in der Lage, sich bis zu achtzig
verschiedene Befehle zu merken und richtig darauf zu reagieren.
Schwachpunkte:
Der Labrador-Welpe ist generell unter einem guten Stern geboren.
Dennoch leidet auch er manchmal an erblich bedingten Krankheiten:
Hüftgelenksdysplasie z. B. wird relativ häufig diagnostiziert.
Auch Augenleiden, wie Netzhautablösung und Grauer Star, sind beim
Labrador keine Seltenheit.