Welsh Springer Spaniel
Geschichte:
Spaniels gibt es im allgemeinen schon seit langer Zeit. Geoffrey
Chaucer, Verfasser der weltberühmten Canterbury Tales, erwähnte sie
bereits im Jahr 1386, und Gaston Phoebus beschrieb in seinem Buch über
die Jagd einen "Spaniel, durch dessen Haar der Wind streicht".
Es gibt sehr viele solcher Zeugnisse über die Existenz der Spaniel im
früheren Zeitalter, in denen sämtliche Autoren die ausgezeichneten
Jagdqualitäten dieser Stöber- und Apportierhunde zu Wasser wie auch zu
Lande als hervorragend dargestellt haben.
Die meisten Kynologen vertreten heute die Meinung, der Welsh Springer Spaniel entstamme den Kreuzungen mit dem Bretonischen Vorstehhund (Epagneul breton). Für diese These fehlen allerdings konkrete Beweise. Aber schon im frühen Mittelalter Vogelhunde von Frankreich auf die Britischen Inseln gebracht worden sind. Im Laufe der Zeit bildeten sich regionale Varietäten heraus. Englischer und walisischer Spaniel unterschieden sich schon früh sehr deutlich von einander, doch erst im Jahr 1901 wurden sie offiziell zu zwei getrennten Rassen, und der Waliser erhielt seinen heutigen Namen. Der Name "Springer" leitet sich von der Arbeit ab, die er als Jaghund verrichten mußte: "to spring game" bedeutet "Wild aufstöbern, aufscheuchen".
Sein rot-weißes Fell trug zu Popularität des Hundes bei. Es sticht bei den Ausstellungen sofort ins Auge. Der Welsh Springer Spaniel ist sehr hübsch und läßt sich leicht von anderen Vertretern seiner Art unterscheiden. Die walisischen Züchter haben, im Gegensatz zu ihren englischen Kollegen, nie den Fehler gemacht, Jagd- und Ausstellungshunde getrennt von einander zu entwickeln. Auf diese Weise ist der Welsh Springer Spaniel bis heute sehr einheitlich geblieben und fühlt sich sowohl im Ausstellungsring als auch in einem wildreichen Wald zu Hause.
Wesen, Haltung:
In erster Linie ist der Welsh Springer Spaniel ein unentbehrlicher
Jagdhelfer und geht ebenso unbeirrbar auf Ziel los wie sein Vetter, der
Bretonische Vorstehhund. Seine ausgezeichnete Nase läßt ihn bei der Jagd
- und auch sonst - nie im Stich. Sobald er Wild aufgestöbert hat,
schleicht er sich an und treibt die Beute aus ihrem Versteck. Der Welsh
Springer Spaniel jagt nicht, weil es ihm Spaß macht, sondern um seinem
Besitzer eine Freude zu machen. Für den Welsh Springer Spaniel gibt es
nach der Arbeit noch was zu tun. Er ist verwandelt sich dann zu einem
liebenden Familienhund und freut sich sichtlich, die übrigen
Familienmitglieder und vielleicht sogar die Katze wiederzusehen. Leider
hat der Welsh Springer Spaniel panische Angst vor dem Alleinsein und geht
ein, wenn man ihn ohne Familienanschluß in einen Zwinger sperrt. Die
meisten Familienhunde leben nur für die Familie und wenn ihre Menschen
sie allein lassen, dann fühlen sie sich von Gott und Welt verlassen.
Der Welsh Springer Spaniel sprüht vor Lebenslust und ist gleichzeitig freundlich zu den Kindern, selbst, wenn sie ihn am Schwanz ziehen oder mit seinen Ohren spielen. Die Geduld verliert er eigentlich nie, und nur durch ein versöhnliches Bellen deutet er an, daß es ihm langsam aber sicher zu bunt wird. Aber die Kinder sollten von Anfang an beigebracht bekommen, daß sie den Hund respektvoll behandeln sollen.
Der Welsh Springer Spaniel sieht sehr robust und unverwundbar aus, aber sein Nervenkostüm läßt leider zu wünschen übrig. Vor allem typische Stadtgeräusche, wie das Autohupen oder Lärm von der Baustelle erschrecken ihn zutiefst. Auch Lärm zu Hause durch Türen knallen oder lautes Geschrei kann er nicht vertragen. Am besten fühlt er sich in der frischen Luft, wo er auf Wiesen und Feldern - mit der Nase am Boden - erkunden kann. Täglich eine Stunde im Freien sollte sein Besitzer schon mit dem Welsh Springer Spaniel draußen verbringen, damit sich der Hund richtig verausgaben kann und seine jagdlichen Qualitäten nicht verliert. Wenn er ungenügend oder gar nicht Auslauf bekommt, verwandelt sich seine überschüssige Energie in teilweise blinde Zerstörungswut. Er wird alles, was ihm unter die Pfoten kommt, kaputtmachen. Wer in der Stadt wohnt und nicht täglich mit Fahrrad und Hund ins Grüne fahren kann, der sollte sich einen Hund anderer Rasse aussuchen.
Ernährung, Pflege:
Seine Mahlzeiten bekommt der Welsh Springer Spaniel zu festen Zeiten.
Er bekommt etwa 15 g Fleisch pro Körpergewicht, dazu bekommt er die
gleiche Menge an Gemüse und Getreide. Was der Hund im Napf zurückläßt
wird weggeworfen. Wenn der Welsh Springer Spaniel jagen geht, dann braucht
er während der Jagdsaison natürlich dementsprechend mehr Nahrung. Vor
allem Proteine sind jetzt wichtig.
Das Fell des Welsh Springer Spaniels ist sehr pflegeleicht. Ein bestimmter Stoff in der Haut imprägniert das Fell , so daß sich Dreck und Unreinheiten gar nicht erst darin absetzen können. Aber ab und zu tut ein Durchbürsten sogar dem abgebrühtesten Hund gut. Das Bürsten pflegt das Fell und fördert die Durchblutung. Außerdem massiert es die Haut.
Widerristhöhe:Für Rüden 48 cm, für Hündinnen 46 cm.
Gewicht:15 bis 25 kg für beide Geschlechter.
Farbe: Weiß und sattes Dunkelrot.
Durchschnittliche Lebenserwartung:13 Jahre.
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