Zwergpinscher
Geschichte:
Schon als die Römer Britannien besetzten, erwähnte Plinius der
Ältere in seinen Schriften einen solchen Hund. Die Deutschen behaupten,
der Zwergpinscher stammt aus dem Württembergischen. Aber sicher ist, daß
der Pinscher ein Nachkömmling des sog. Torfgruben-Hundes ist, dessen
fossilierte Überreste in alten Pfahlbauten an der Ostseeküste entdeckt
wurden. Diese Funde stammen aus der Zeit um 3000 v. Chr. Zu allen Zeiten
fand und findet man den Zwergpinscher auf dem Bauernhof. Im 19.
Jahrhundert besaß jeder Bauer einen Stallpinscher, der bei jeder
Postkutsche und jedem fahrenden Händler oder Marketender lief der kleine
Hund her. Der heutige Zwergpinscher ist nicht wirklich zwergwüchsig. Er
ist verwandt mit dem Dobermann eigentlich ein Mittelschlag-Pinscher,
dessen Merkmale er im Kleinformat aufweist.
Der erste Zwergpinscher wurde im Jahr 1915 registriert. Erst wurde er in Nordamerika beliebt, dann wurde er nach Brasilien gebracht. In Großbritannien war er nicht so beliebt, da dort das Kupieren von Ohren verboten war. Deshalb findet man heute viele Pinscher mit natürlich gewachsenen Ohren. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Zwergpinscher in ganz Europa bekannt. Für die französischen Baronnes (emanzipierte junge Frauen, die sich nach Herrenart kleideten und frisierten) wurde er zum absoluten Modehund. Dies war auch die Zeit wo der Zwergpinscher immer kleiner wurde. Die Hunde hatten Beine so dünn wie Bleistifte und waren nicht mehr als 20 cm groß. Sie mußten getragen werden und froren ständig. Glücklicherweise sorgten Züchter dafür, daß sich diese Anomalie allmählich zurückbildete und schließlich zu dem Hund führte, den wir heute kennen.
Wesen, Haltung:
Der Zwergpinscher galt lange Zeit als Kläffer. Aber wenn er gut
erzogen wird, dann bellt er auch, aber nur wenn er sein Zuhause vor
Fremden verteidigen will. Der Zwergpinscher ist einer der wenigen Hunde,
die für das Stadt-, wie auch für das Landleben geeignet ist. In der
Stadt ist er wohlerzogen und begleitet seine Menschen gern überallhin.
Auf dem Land jagt er mit Begeisterung Feldmäuse und Maulwürfe. Wenn man
ihn aber öfters allein lassen muß, dann wird er richtig depressiv,
frißt nicht mehr und geht vor Kummer langsam ein.
Der Zwergpinscher ist ein kleiner Hund, dennoch sollte er nicht in einer 1-Zimmer-Wohnung gehalten werden. Auch er braucht etwas Platz zum Leben. Wenn sein Besitzer es gerne warm mag, dann ist der Pinscher der richtige Hund. Sogar den Sommer im Süden kann er gut ertragen, aber ab und zu ist ein schattiges Plätzchen doch ganz gut. Auf Reisen im Auto benimmt er sich gut und ist viel geduldiger im Stau als sein Mensch. Außerdem bewacht er wirksam das Autoradio.
Ernährung, Pflege:
70 g Trockennahrung muß der Zwergpinscher täglich zu sich nehmen. Er
frißt aber auch gerne Obst und Gemüse. Sein empfindliches Gebiß
verträgt Zucker nur schlecht, daher sollten Butterkekse und Hundekuchen
eher die Ausnahme bleiben.
Der Zwergpinscher haart nicht! Wenn man ihn ab und zu mit einem feuchten Waschlappen abreibt, reicht das schon an Fellpflege.
Widerristhöhe: 25 bis 30 cm.
Gewicht: Um die 2 kg (bisweilen etwas mehr).
Farbe: Schwarz mit lohfarbenen Abzeichen, reinschwarz, kastanienbraun, hirschrot, blaugrau mit Abzeichen, Pfeffer und Salz.
Durchschnittliche Lebenserwartung: 15 bis 18 Jahre.
Andere Namen: Miniature Pinscher
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