Afghanischer Windhund
Geschichte:
Über seine Vergangenheit weiß man nicht allzu viel. Vermutlich
brachten ihn jedoch persische Kaufleute nach Afghanistan, wodurch er
seinen Namen erhielt. Dieser vornehme, anpassungsfähige und starke Hund
ist wie geschaffen für die Jagd. Unermüdlich verfolgt er Gazellen,
Antilopen, Füchse, Wölfe und sogar Panther. Das rauhe Klima der afghanischen
Berge förderte seine Widerstandsfähigkeit und seine Robustheit.
Erst im 19. Jahrhundert kam der Afghanische Windhund nach Europa, wo er durch seine stolze und vornehme Art sofort Aufmerksamkeit erregte. Die englische Prinzessin Alexandra, Gemahlin von König Edward VII, nahm einen Afghanen namens Zardin im Jahr 1907 bei sich auf. Sein edler Kopf und besonders sein Fell machten den Hund berühmt. Anhand des Hundes der Prinzessin legte man den ersten Rassestandard fest. Im Jahr 1931 kam der Afghane zum ersten Mal nach Deutschland und 1936 nach Frankreich. Die Hündin Nalini von Orialic und der Rüde Azura Talib zeugten zahlreiche nachkommen. In den 80er Jahren war der Afghane ein absoluter Modehund, und auch heute noch ist er der beliebteste Windhund.
Wesen, Haltung:
Seine langen Beine und flacher Rücken machen den Afghanen zu einem
athletischen Laufhund, der sowohl in Frankreich als auch in
Großbritannien an Hunderennen teilnimmt. Jedoch wirkt er im Vergleich zum
Greyhound aufgrund seines üppigen Fells eher ein wenig schwerfällig. Er
erreicht eine Geschwindigkeit von 50 km/h, während der Greyhound 60 km/h
läuft. Mit weniger Fell wäre der Afghane aber mit Sicherheit schneller.
Dieser königliche und unabhängige Hund besitzt das Temperament einer Katze. Er ist intuitiv, niemals unterwürfig und schwer abzurichten. Deshalb sollte man bereits bei Welpen früh mit der Erziehung beginnen. Viele sagen, ein Afghane ist der dümmste Hund der Welt. Wer ihn aber kennenlernt, wird schnell seine Meinung ändern. Der Afghane ist nur nicht gewillt stumpf ein Kunststück nach dem anderen zu lernen. Aber wenn er sein Herrchen oder Frauchen liebt, wird sie mit seiner Intelligenz nicht enttäuschen.
Der Afghane kann niemals ruhig zusehen, wenn es um ihn herum lebendig zugeht. Fröhlich, neugierig und verspielt nimmt er jederzeit an allen Aktivitäten teil und läßt sich niemals wie ein Püppchen in die Ecke stellen. Er braucht einen einfühlsamen Besitzer, der ihn nicht unterdrückt, sondern seine Unabhängigkeit respektiert und ihn trotzdem mit fester Hand führt. Der Afghane ist sehr sensibel und liebebedürftig. Wenn man ihm die Zuneigung nicht zeigt oder ihm sogar entzieht, sinkt er in tiefe Depressionen und legt sich traurig auf den Boden. Wenn man aber alles bei der Erziehung richtig gemacht hat, dann ist er mit seinem Menschen eng verbunden, ja sogar richtig besitzergreifend und fühlt sich als gleichberechtigtes Familienmitglied. Deshalb bewacht er Haus und Bewohner besonders sorgfältig. Sobald er einen Fremden sieht, hört oder auch nur wittert, kündigt er ihn lautstark an.
Trotz seiner stattlichen Größe kann der Afghane ruhig in einer Stadtwohnung leben. Es muß aber gewährleistet sein, daß er sich körperlich oft verausgaben kann. Dazu hat er auf der Hunderennbahn hoffentlich oft die Gelegenheit. Ideal wäre natürlich ein Haus mit einem Garten. So kann er seine Energien austoben, wann immer er will. Da sein Temperament ab und zu mit ihm durchgeht, sollte man ihn in der Stadt immer angeleint führen. Auf geeignetem Terrain sollte er aber unbedingt frei laufen können. Beim gemeinsamen Joggen setzt er hohe Maßstäbe - es ist schwer mit ihm Schritt zu halten.
Ernährung, Pflege:
Aufgrund seiner Größe und seines Bewegungsdrangs braucht der Afghane
täglich rund 1 kg Fleisch, sowie 500 g anderer Lebensmittel. Er schlingt
sein Fressen zwar gierig hinunter, neigt aber von Natur aus nicht zu
Übergewicht, sondern behält stets seine schlanke Linie. Zusätzliche
Nahrungsmittel sind etwa Hundekekse und Trockenfutter. Diese haben viele
Kalorien, da sie besonders reich an Kohlenhydraten sind.
Sein schönes, langes und seidiges Fell kommt nicht von alleine. Tägliche Fellpflege ist ein Muß. Außerdem müssen die losen, abgestorbenen Haare alle drei Monate mit einer zeitaufwendigen Bürstprozedur sorgfältig entfernt werden. Aus hygienischen Gründen und als Vorsichtsmaßnahme gegen Ungeziefer empfiehlt es sich( neben dem alltäglichen Bürsten), den Hund alle 4 Wochen zu baden.
Widerristhöhe: Bei Rüden zwischen 69 und 74 cm, bei Hündinnen 62 bis 69 cm.
Gewicht: 25 bis 30 kg für beide Geschlechter.
Farbe: Alle Farben sind erlaubt, die meisten bevorzugen jedoch rote, schwarze und beigefarbene Tiere. Weiße Abzeichen am Kopf sind nicht erwünscht.
Durchschnittliche Lebenserwartung: 12 Jahre.
Andere Namen: Tazi
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