Bobtail
Geschichte:
Sein Ursprung ist nicht ganz geklärt: Es gibt die These, daß er
von der englischen Bulldogge abstammt und von Cäsars Legionen in
Großbritannien quasi "entdeckt" wurde. Andere behaupten, sein
Vorfahre sei der Briard, der während des Hundertjährigen Krieges nach
Großbritannien eingeführt worden war. Und es gibt noch eine dritte
These: Er sein ein Abkömmling des Pyrenäen-Berghundes und sei von
englischen Soldaten, die Aquitanien besetzt hielten, in deren Heimat
mitgenommen worden. Nur in einem Punkt sind sich alle Thesen einig: Der
Bobtail ist ein "echt britischer Hund"! Schließlich bedeutet
sein Originalname "Old English Sheepdog" nichts anderes als
"Altenglischer Schäferhund".
Die ersten Bobtails kamen mit der britischen Armee während des Ersten Weltkrieges nach Frankreich. Da diese großen Hunde weder Kälte noch Unwetter scheuten, wurden sie 1916 zu kriegsdienstlichen Zwecken herangezogen. Ihre Aufgabe war es, Schlitten mit Lebensmitteln und Waffen zu ziehen. Einige Bobtails hatten großes Glück: Sie mußten nicht in den Krieg, sondern konnten Europa verlassen und in den Vereinigten Staaten und Kanada eine ruhigere Heimat finden.
Könnte die ausgefallene Gangart des Bobtails vielleicht etwas damit zu tun haben, daß er britischen Ursprungs ist? Er geht nämlich als einziger Hund im Paßgang, das heißt, er hebt wie die Giraffe oder das Kamel stets die zwei Pfoten derselben Körperseite gleichzeitig. Im 17. Jahrhundert wurden Besitzer von Luxushunden in England mit einer besonderen Steuer bedacht, von der nur Schäferhunde ausgenommen waren. Um die teuren Luxushunde dann aber auch von den Arbeitshunden unterscheiden zu können, kupierte man den Arbeitshunden des Schwanz.
Wesen, Haltung:
Bobtails sind für ihren fröhlichen Charakter und ihre
Spitzbübereien bekannt. Zuweilen können sie außer Rand und Band geraten
und sind dann zu den wildesten Späßen bereit. Bobtails sind sehr gefühlsbetont
und zeigen ihren Herrchen oder Frauchen gern und häufig, wie sehr sie sie
lieb haben. Besonders Hündinnen sind zärtlich und verspielt. Ständig
wuseln sie ihm ihre Besitzer herum folgen ihnen von einem Zimmer ins
andere. Kurz, die meiste Zeit folgen sie ihren Lieblingsmenschen auf
Schritt und Tritt. Das ist manchmal schon keine Liebe mehr, sondern
erinnert viel mehr an die Anhänglichkeit einer Klette! Und niemals läßt
ein Bobtail eine Gelegenheit aus, seinem Herrchen oder Frauchen mit
klatschnasser Zunge einen dicken Schmatzer mitten ins Gesicht zu
verpassen!
Er ist absolut gutartig und dabei ein ausgezeichneter Wächter. Sein stark ausgebildetes Reviergespür macht es Fremden fast unmöglich, "sein" Gelände zu betreten. Seine imponierende Gestalt und sein lautstarkes Gebell reichen in der Regel völlig aus, um potentielle Diebe in die Flucht zu schlagen. Dennoch gehören Bobtails nicht zu den Hunden, die sich blind auf Vertreter oder Briefträger stürzen, denn sie sind weder aggressiv noch bissig.
Für einen Bobtail sind lange Ausflüge im Grünen immer ein großes Vergnügen. Laufen, springen, im hohen Gras herumtollen, im Galopp über die Wiesen rasen - das macht ihm Spaß! Für dieses Energiebündel von einem Hund wäre es eine Qual, an der Leine um einen Häuserblock geführt zu werden, denn er muß sich austoben können. Ein Bobtail ist also kein Hund für ruhige, ältere Damen! Selbst wenn er es sich auch gern auf einem weichen Wohnzimmerteppich bequem machen macht, so heißt das nicht, daß er sich in einen "Wohnungshund" verwandeln läßt und das Leben an der frischen Luft für eine Existenz am Kamin eintauschen. Er hält dann nur ein Mittagsschläfchen!
Ernährung, Pflege:
Er hat
auch einen sehr guten Appetit. Ein ausgewachsner Hund braucht täglich ca.
1 kg Fleisch samt einer Gemüsesuppe, die Reis oder gekochte Nudeln
enthält. Diese Ration kann auf einmal gegeben werden, oder auf zwei
Mahlzeiten verteilt werden.Damit dieser Vielfraß nicht zu dick
wird, wollten Sie ihm ein- bis zweimal in der Woche statt seiner normalen
Portion nur rohen Fisch, einen Kalbsknochen, etwas Käse und ein Eigelb zu
fressen geben.
Um Hautausschläge zu vermeiden, ist eine besonders sorgfältige Fellpflege erforderlich. Zwei- bis dreimal wöchentlich muss sein dichtes Fell befeuchtet und Stück für Stück bearbeitet werden. Anschließend sollte man es mit einem Metallkamm entwirren, sonst verfilzt sich das Fell sehr schnell.Das Haarkleid eines Rüden ist schwieriger zu pflegen las das einer Hündin. Der Grund: Wenn der Rüde uriniert, beschmutzt er das Innere seiner Schenkel. Daher braucht er mehr Pflege, schon um strenge Gerüche zu vermeiden. Auch wenn Sie ihn jeden Tag bürsten, wird Ihr "Teddy" Haare auf dem Boden hinterlassen - seien Sie sich darüber vor dem Hundekauf im klaren!
Widerristhöhe: Bei Rüden 65 cm, bei Hündinnen 60 cm.
Gewicht: 30 kg und mehr.
Farbe:
Alle Schattierungen von Grau, gescheckt, blau, mit oder ohne
weiße Flecken.
Durchschnittliche Lebenserwartung: 12 Jahre
Andere Namen: Old English Sheepdog
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