Hunderassen Bordeauxdogge

Bordeauxdogge

Geschichte:
Die Bordeauxdogge zählt zu den ältesten Hunderassen Frankreichs. Der Vorfahr war womöglich der Alanerhund, dieser wurde nach dem indogermanischen Volksstamm der Alanen benannt. Sein näherer Vorfahre war der mittelalterliche Saupacker, von dem im 14. Jahrhundert Gaston Phébus, Graf von Foix, in seinem Buch schrieb: "der Alanerhnd hält seine Beute besser als dies drei Windhunde vermögen". Der Begriff "Dogge" wurde erst Ende des 14. Jahrhunderts erfunden. In der nächsten Zeit wurde die Rasse mit anderen, sehr muskulösen Hunden gekreuzt, die in Aquitanien und in Nordspanien zu Hause waren. Auf diesem Weg entstanden schließlich die Bordeauxdogge und die Burgosdogge.

Mitte des 19. Jahrhunderts waren diese Doggen fast nur noch in Aquitanien bekannt und geschätzt. Außer als Jagd- und Kampfhund dienten die Bordeauxdogge und die Burgosdogge auch als Wachhund der Häuser und als Gehilfen der Schlächter. Dabei begleiteten sie die Wagen beladen mit Fleisch auf dem Weg vom Schlachthof zum Metzgerladen. Das erstaunliche war, sie haben nie versucht das frisch geschlachtete Fleisch auch nur anzurühren!

Im Jahr 1863 fand im Pariser Jardin d´Acclimatation die erste französische Hundeausstellung statt. Die Bordeauxdoggen wurden unter ihrem heutigen Namen aufgeführt. 1880 konnten sich die Hundezüchter nicht über den Rassestandard der Bordeauxdogge einigen. Die Schwerpunkte waren Größe, Gewicht, Kopfform, Ausprägung des Kiefers und die Farbe der Gesichtsmaske (rot oder schwarz). Dieser Streit führte schließlich dazu, daß zwei verschiedene Rasseclubs gegründet wurden. Erst im Jahr 1926 konnten sich die beiden Hundeclubs auf einen gemeinsamen Rassestandard einigen. Seitdem sind alle beide Gesichtsmasken zulässig.

Leider setzten die beiden Weltkriege der Bordeauxdogge so zu, daß sie zwischen 1939 und 1945 fast ausgestorben wäre. Aber in der Folgezeit erlebte sie einen neuen Aufschwung und ist heute besonders in Frankreich wieder recht beliebt.

Wesen, Haltung:
Die Bordeauxdogge braucht extrem viel Auslauf. Um charakterlich als auch körperlich im Gleichgewicht zu bleiben, muß sie sich regelmäßig richtig verausgaben können. Sie versteht sich in der Regel gut mit anderen Hunden. Eine Bordeauxdogge läßt sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen oder gar von anderen Hunden provozieren. Und wenn sie gut erzogen ist, kann man sich immer auf sie verlassen.

Als junger Hund kann die Bordeauxdogge ihre Kräfte schlecht einschätzen, so daß sie schon mal Kinder vor lauter Freude umrennen kann. Erst mit zunehmendem Alter wird sie etwas ruhiger. Es kann schnell passieren, daß der Hund ungestüm wird und ihre Freude nicht in Zaum halten.

Die Wohnungshaltung einer Bordeauxdogge ist bei ausreichender Größe der Wohnung und genügend Zeit für schöne Spaziergänge durchaus möglich.
Es sollte sich vorzugsweise um eine EG Wohnung handeln, da das Treppensteigen bei Hunden dieser Größe und Statur möglichst gering gehalten werden sollte.
Ein Haus oder eine Wohnung mit Zugang zum Garten ist für jeden Hund natürlich ein besonderer Vorteil.
Aufgrund der starken Bindung an ihre Menschen sucht die Bordeauxdogge engen Kontakt und ist damit auf keinen Fall für eine Haltung im Zwinger oder Garten geeignet. Auch ein Wegsperren in andere Räume sollte keinesfalls erfolgen.
Die Bordeauxdogge liebt es sich in der Nähe ihrer Menschen aufzuhalten, und ein Platz (Körbchen/Decke oder gerne auf der Couch) im Wohnzimmer wird gerne angenommen.
Natürlich sollte die Bordeauxdogge auch eine Rückzugsmöglichkeit - z.B. ein ungestörtes Plätzchen im Flur oder Büro, zur freien Verfügung haben.

Ernährung, Pflege:
Die Bordeauxdogge frißt ungemein gerne Fleisch. Während der ersten zwei Lebensjahren braucht sie überdurchschnittlich viel davon. Und die erhöhten Rationen sollte man ihr nicht verwehren, wenn man Wachstumsstörungen vermeiden will. Proteine fördern das Wachstum des Welpen und des jungen Hundes, stärken sein Immunsystem und machen sie widerstandsfähig gegen Streß.

Ihre tägliche Ration beträgt 25 g pro kg Körpergewicht. Nach dem zweiten Lebensjahr braucht sie nur 15 g. pro kg Körpergewicht, gemischt mit Gemüse und Hundeflocken in gleicher Menge. Außerdem braucht sie regelmäßig Kalzium für den Knochenbau. Die Bordeauxdogge hat häufig mit Magenproblemen zu kämpfen. Deshalb sollte man die Futterration auf mindestens zwei Mahlzeiten aufteilen.

Das kurze Fell der Bordeauxdogge ist sehr praktisch. Es reicht, das Fell ab und zu kräftig zu bürsten und zwar immer mit dem Strich, um Schmutz und lose Haare zu entfernen. Auch seine Falten sollten gereinigt werden. Dazu nimmt man ein weiches Tuch zum saubermachen oder man reibt die Falten trocken.

Widerristhöhe: Rüden zwischen 60 und 68 cm, Hündinnen zwischen 58 und 66 cm.

Gewicht: Rüden mindestens 50 kg, Hündinnen mindestens 45 kg.

Farbe: Mahagonirot in allen Schattierungen, mit dunkler Maske.

Durchschnittliche Lebenserwartung: 10 Jahre

Andere Namen: Dogue de Bordeaux

Weitere Infos unter:

zurück zur Übersicht