Herz-Kreislauf-system
Beim ausgewachsenen Hund bewegt sich der Herzrhythmus zwischen 60 und 180 Schlägen in der Minute, wobei natürlich Körpergröße, Kondition und psychische Verfassung eine entscheidende Rolle spielen. Der Pulsschlag eines durchtrainierten Sportlers kann in der Ruhe durchaus auf 60 absinken, während es ein nervöser Yorkshire im Erregungszustand ohne weiteres auf 180 bringt. Das Herz eines Welpen schlägt in einer Minute sogar bis zu 220 mal.
Strengt sich der Hund an, so braucht er mehr Sauerstoff: Atmungsorgane und Kreislauf legen sich mächtig ins Zeug, um das Blut so schnell wie möglich durch den Körper zu pumpen.
Eine Pumpe...: Im Zentrum des kardiovaskulären Systems befindet sich das Herz. Gleich einem Motor pumpt es das Blut im Kreislauf durch sämtliche Gefäße des Körpers. Das funktioniert aber nur, wenn Herzmuskel und Herzklappen optimal zusammenarbeiten. Das Herz besteht aus zwei Abschnitten, dem linken und dem rechten Herzen, die sich in je eine Vorkammer und eine Herzkammer gliedern. Die Herzkammern sind wiederum mit zwei Klappen ausgestattet, die sich gleichmäßig öffnen und schließen und damit den regelmäßigen Blutfluß gewährleisten.
... für das Blut! Schon im Mutterleib nimmt der Körper des ungeborenen Welpen die Blutproduktion auf, und zunächst einmal stellen Leber und Milz die Blutkörperchen her. Ist der junge Hund dann auf der Welt, ändert sich langsam dieses System. Beim erwachsenen Hund übernimmt das Knochenmark diese Aufgabe. Die Funktion der Milz besteht dagegen in der Bildung weißer Blutkörperchen und im Abbau gealterter, roter Blutkörperchen; weiterhin vermag sie, Blut zu speichern und im Bedarfsfalle wieder an den Kreislauf abzugeben. Das Blut setzt sich aus drei Bestandteilen zusammen: den roten Blutkörperchen (Erythrozyten), den weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und den Blutplättchen (Thrombozyten). Die Erythrozyten enthalten den roten Blutfarbstoff Hämoglobin. Die Leukozyten gelten als "Gesundheitspolizei" des Körpers, die Krankheitserreger bekämpft und den Hund damit vor Infektionen schützt. Die Thrombozyten erfüllen eine wichtige Funktion bei der Blutgerinnung.
Funktion des Kreislaufs: Die Zellen des Organismus benötigen für den Ablauf der Lebensvorgänge ständig Stoffe, die ihnen zugeführt werden (Versorgungsfunktion), andere Stoffe müssen dagegen eliminiert werden (Entsorgungsfunktion). Den Transport dieser Stoffe besorgt das Blut. Die Transportwege sind Arterien, Venen und Haargefäße (Kapillaren). Während Arterien und Venen eine reine Transportfunktion erfüllen, findet in den Kapillaren der Stoffaustausch statt. Für die Blutbewegung sorgt die rhythmische Bewegung des Herzens. Der Weg des Blutes, der sich in immer gleicher Richtung und gleichen Bahnen bewegt, wird Kreislauf genannt. Die roten Blutkörperchen transportieren auf diesem Wege nicht nur Nährstoffe, sondern auch Sauerstoff und Kohlendioxid überall hin. Beim Großen oder Körperkreislauf wird das Blut aus der linken Herzhälfte durch den gesamten Organismus und dann zurück zur rechten Herzhälfte gepumpt. Den Weg von der rechten Herzhälfte über die Lungen zur linken Herzhälfte nennt man Kleinen oder Lungenkreislauf.
Gasaustausch: In der Lunge wird das Blut vom Kohlendioxid befreit und frisch mit Sauerstoff beladen. Dann fließt es über kleinere und größere Adern in die großen Lungenvenen, die in die linke Vorkammer münden. Von hier gelangt das Blut in die linke Herzkammer, die es dann unter relativ hohem Druck durch die Aorta wieder verläßt. Von der Aorta gehen alle Arterien ab, welche die Organe und das Gewebe des Körpers mit frischem Blut versorgen. Am Bestimmungsort angekommen, fließt das Blut durch ein Netz unzähliger kleiner Haargefäße. Diese Kapillaren münden ihrerseits wieder in kleinere und größere Blutadern und vereinigen sich schließlich in den beiden großen Hohlvenen, die in die rechte Herzkammer münden.
zurück zur Übersicht der Rubrik "Hundekrankheiten"