Fressen von Exkrementen
Sie mögen es kaum glauben, aber Ihr Hund ist ganz versessen auf Exkremente von Pflanzenfressern, z. B. Pferdeäpfel. Aber keine Panik, das läßt sich leicht erklären: Die Ausscheidungen von Rindern, Pferden und anderen Pflanzenfressern sind besonders reich an Fasern sowie an nur teilweise verdauten, pflanzlichen Elementen - und die braucht der Hund! Warum sollte er sich diese wertvollen Energiespender also nicht einfach einverleiben? Auch wenn Sie jetzt ein wenig beruhigt sind, sollten Sie sich dennoch nicht zu sehr über das kostenlose Zusatzfutter freuen, denn besonders gesund ist Kotfressen auch wieder nicht! Es fördert nämlich die Übertragung von Parasiten und Krankheitserregern. Überlegen Sie am besten zusammen mit dem Tierarzt, welche Nährstoffe Ihr Hund wohl noch zusätzlich braucht.
Ihr Hund gibt sich aber manchmal mit dem Pferdekot nicht zufrieden und frißt auch den Kot seiner Artgenossen. Zu diesem Aspekt liegen bisher nur wenige Untersuchungen vor. Man weiß aber zumindest, daß Welpen auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden ihr gesamtes Umfeld vor allem oral, als mit der Schnauze erkunden. Es handelt sich dabei jedoch um eine vorübergehende, vollkommen normale Entwicklungsphase, die man nicht unterbinden sollte. Wahrscheinlich kann jedoch auch der erwachsene Hund den Exkrementen von Fleischfressern kaum widerstehen, denn deren proteinreiche Nahrung enthält auch nach der Verdauung noch verführerisch faul und nach Aas duftende Elemente. ein Festmahl - ob Sie es glauben oder nicht!
Dann wälzt sich der Hund in dem verbliebenen Rest vom Kot. Aber auch das ist nicht grundlos, denn sein Hals und die Rückseite der Ohren riechen jetzt nicht mehr nach ihm selbst. Ihr Hund möchte also seine wahre Identität verheimlichen und mögliche Verfolger in die Irre führen. In diesem Zusammenhang ist auch das Dominanzverhalten von Bedeutung, denn hier spielt der Geruch ebenfalls eine wichtige Rolle. Wälzt sich nämlich ein unterworfener Vierbeiner im Stuhlgang eines dominanten Artgenossen, so übernimmt er mit dessen Duft auch einen höheren Rang in der Hierarchie.
Frißt der Welpe seine eigenen Ausscheidungen, so ist das - wie bereits gesagt - eigentlich kein Grund zur Sorge. Macht er es sich allerdings zur Gewohnheit und hört auch mit zunehmendem Alter nicht damit auf, dann stimmt etwas nicht! Beim Welpen kann systematisches Kotfressen durch die Trennung von Mutter und Geschwistern sowie durch mangelnde Erziehung zur Sauberkeit bedingt sein. Er muß wissen, daß er seine Exkremente an gewissen Stellen ruhig liegen lassen darf. Die Trennung eines Hundes von Frauchen oder Herrchen sowie häufiges Alleinsein und ein Gefühl von Einsamkeit kann zur Produktion von Unmengen Kot und Urin führen, die er, wenn er nicht tierärztlich behandelt wird, mit der Zeit auch auffrißt.
Kotfressen wurde schon bei jeder Rasse beobachtet. Die Größe des Hundes spielt dabei genauso wenig eine Rolle wie seine Verwendung. Jagdhunde haben vielleicht andere Gründe für Ihr Verhalten als Begleithunde, doch am Ergebnis ändert das nichts. Dennoch sollte Sie das nicht entmutigen. Bringen Sie Ihren Hund zum Tierarzt, er wird die richtige Therapie vorschlagen. Beste Chancen auf Heilung verspricht eine ganzheitliche Behandlung von Körper und Seele. Auf keinen Fall wird Ihr Vierbeiner sein Leben lang Kot fressen - soviel ist sicher!!
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