Bakterielle Hautkrankheiten
Bakterielle Hautkrankheiten sind beim Hund keine Seltenheit und werden häufig von Staupe, Parasitenbefall oder Seborrhöe ausgelöst. Für die Behandlung muß der vierbeinige Patient jede Menge Geduld mitbringen: Sie ist sehr langwierig, dauert fast immer mehrere Wochen, manchmal sogar ein paar Monate.
Pyodermien der Oberhaut hinterlassen wenigstens keine Narben. Sind jedoch Lederhaut oder Unterhautbindegewebe in Mitleidenschaft gezogen, so ist der Hund für sein Leben „gebrandmarkt“. Übrigens kann auch die gesunde Haut von Bakterien übersät werden.
Auf den Erreger kommt es an:Normalerweise stecken in jedem Haarfollikel und in jeder Talgdrüse unzählige potentielle Krankheitskeime. Andere Erreger zieht man durch eine bestimmte Krankheit erst zu. Staphylokokken z. B. sondern Toxine ab, die Teile des Hautgewebes zerstören, das Immunsystem schädigen und manchmal zu allergischen Reaktionen führen.
Oberflächliche Pyodermien:Diese Erkrankungen beschränken sich ausschließlich auf die Oberhaut (Epidermis):
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Rassen mit dichtem Fell (z. B. Deutscher Schäferhund) leiden häufig an äußerst schmerzhaften, nässenden Entzündungen, hervorgerufen durch Hautverletzungen oder Allergien. Da der Hund die schmerzende Stelle ständig beleckt, bildet sich dort nach kurzer Zeit ein Ekzem.
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Besonders in Hautfalten (Lefzen, Scham, Rute) bilden sich leicht Entzündungen, die oft vereitern, was mit einem unangenehmen Geruch verbunden ist.
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Akne und Eiterflechte (Impetigo) befallen mit Vorliebe die faltige Haut von Bulldogge und Shar Pei sowie Welpen unter einem Jahr. Akne äußert sich durch Knötchen (Pickel) und Eiterbläschen (Pusteln) im Fangbereich, während die Eiterflechte vor allem am Bauch und an den Oberschenkeln zu beobachten ist.
Tiefer liegende Pyodermien: Diese Hauterkrankungen sind naturgemäß schlechter zu behandeln und können an ganz unterschiedlichen Körperstellen auftreten:
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Große Rüden gehören zu den Lieblingsopfern der bereits erwähnten Staphylokokken! Die unsichtbaren Übeltäter gelangen durch kleine offene Wunden oder mit Hilfe von Parasiten in den Körper und entzünden die Haut zwischen den Zehen. Oft wird diese Hautkrankheit auch durch eine Immunschwäche ausgelöst. Der Hund verspürt starke Schmerzen, seine kranke Haut rötet sich und juckt. Die betroffenen Stellen werden zunächst desinfiziert, außerdem muß der Patient mindestens einen Monat lang Antibiotika zu sich nehmen.
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Auch sehr unangenehm: eine bakterielle Entzündung des Nasenrückens. Sie äußerst sich durch die Bildung von Pusteln und greift manchmal sogar auf den gesamten Kopfbereich über.
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An Hornhautentzündung erkranken Hunde, die auf einem zu harten Untergrund schlafen. Symptome sind nässende, haarlose Hautstellen sowie fühlbar verdickte, eitrige Hornhaut an Ellenbogen und Sprunggelenken. Eine schwer zu behandelnde Krankheit, die nicht selten einen chirurgischen Eingriff verlangt.
Ältere Deutsche Schäferhunde neigen verstärkt zu bakteriellen Hautkrankheiten. Ein harmloser Juckreiz weist bereits auf den Ausbruch eines Furunkels hin, kurz darauf bilden sich weitere Pusteln und Fisteln. Der Tierarzt kann meistens nur eine ungenaue Diagnose stellen und begnügt sich damit, das Haar an den betroffenen Stellen wegzuschneiden und die Haut desinfizieren.
Als Anasarka bezeichnet man ein ausgedehntes Ödem des Unterhautgewebes, an dem vor allem ganz junge Welpen unter vier Monaten erkranken. Es führt fast immer zum Tod, selbst wenn die erkrankte Haut intensiv mit Antiseptika und Antibiotika behandelt worden ist.
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