Reisekrankheit
Als Reisekrankheit wird sowohl die Unruhe und das Speicheln, das manche Hunde sofort nach Besteigen eines Autos zeigen, als auch das viel unangenehmere Erbrechen während der Fahrt bezeichnet. Unruhe und Speichelfluß haben eine einzige Ursache: der Hund hat Angst. Auslösende Faktoren für das Erbrechen können auch die Bewegungen des Autos sein (Kinetose). Dabei kann es sich um eine anlagebedingte Wesensschwäche handeln oder um das Unvermögen des Hundes, sich auf die vielfältigen unerwartet auftretenden Situationen während einer Fahrt einzustellen.
Was kann man tun?
Grundsätzlich soll ein Hund nur nüchtern im PKW mitgenommen werden. Auch ein "autofester" Hund neigt zum Erbrechen, wenn er einen vollen Magen hat.
Einen Welpen, aber auch jeden älteren Hund gewöhnt man am besten ans Autofahren, indem man ihn zuerst mit dem Auto vertraut macht. Er wird dazu in das Auto gesetzt, gestreichelt und mit Leckerbissen belohnt. Dieser Vorgang wird mehrere Male wiederholt. Erst dann wird die erste Fahrt durchgeführt, die nur über eine ganz kurze Strecke gehen soll. Dabei soll der Hund am Fußlatz des Beifahrer sitzen und dort auch ggf. festgehalten werden. Wichtig ist in jedem Fall, den Hund im PKW so zu halten, daß er nicht aus dem Fenster sehen und die während der Fahrt außen vorbeigleitenden Gegenstände nicht wahrnehmen kann. Dazu ist der Fußplatz des Beifahrers besonders gut geeignet. Man kann dort auch einen Haken anbringen und den Hund festbinden. Dadurch wird auch verhindert, daß der Hund beim Öffnen der Tür hinausstürmt und unter Umständen überfahren wird. Auch für den Fahrer selbst ist dies eine wichtige Sicherheitsmaßnahme.
Während der Fahrt soll der Hund von einem Mitfahrer möglichst häufig gestreichelt werden, um ihm dadurch das Gefühl der Geborgenheit zu geben. Anfänglich soll am Ende der Fahrt ein möglichst langer Spaziergang gemacht werden, auf den sich der Hund freut.
Weitere und längere Fahrten schließen sich an und der Hund gewöhnt sich immer besser ans Autofahren. Eine Autofahrt von mehr als 500 km, wobei sich der Hund mit allen Gegebenheiten des Autofahrens abfinden muß, macht ihn schließlich "autofest".
In ganz hartnäckigen Fällen ist die Reisekrankheit auch durch Medikamente beeinflußbar. Die häufig angewendeten Präparate aus der Humanmedizin unterdrücken in der Regel nur das Erbrechen. Für beide Formen der Reisekrankheit hat sich ein Präparat aus der Veterinärmedizin (Acepromazin) bewährt.
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