Hundehaltung Alles über Hundehaltung

Tollwut

Obwohl die Wissenschaft fieberhaft forscht, läßt sich die Tollwut bis heute nicht aufhalten: Unerbittlich fordert das Virus seine Opfer.

Das Tollwut-Virus: Für das Tollwut-Virus sind alle warmblütigen Tiere empfänglich. Den Tollwut-Erreger kenn man schon seit der Antike, bracht ihn jedoch erst im 19. Jahrhundert mit der von ihm ausgelösten Infektionskrankheit in Verbindung. Victor Galtier, ein Tierarzt aus Lyon, demonstrierte eindrucksvoll, daß das Virus im Speichel des Hundes regelrecht festsitzt: Er impfte einen kerngesunden Hasen mit dem Speichel eines tollwütigen Hundes - und nach kurzer Zeit zeigte der Hase erste Symptome der tödlichen Erkrankung! Am 25. August 1879 hielt Galtier eine Rede an der Akademie der Wissenschaften und gebrauchte erstmals den Begriff "Tollwut-Virus". Pasteur gelang es einige Jahre darauf, einen Impfstoff zu entwickeln. Seither wurden immer wirksamere Impfstoffe entwickelt, aber nach Ausbruch der ersten Krankheitserscheinungen gibt es bis heute keine Möglichkeit für eine Heilbehandlung.

Ansteckung: Die Übertragung des Virus erfolgt in erster Linie mit dem Speichel infizierter Tiere, also durch Bisse, aber auch durch das Eindringen des Erregers in Schleimhautwunden. Besonders heimtückisch ist dabei die Tatsache, daß der Speichel schon vor dem Auftreten der ersten Krankheitssymptome infektiös sein kann. Die urbane Form der Tollwut, auch Hundwut genannt, wird durch den Hund und die Katze übertragen. Durch sie steckt sich auch der Mensch an. Bei der Form, die in unseren Breiten meist auftritt, der silvatischen Form, die auch als Fuchswut bezeichnet wird, fungiert der Rotfuchs als Hauptüberträger. Er kann Haustiere, Wildtiere und Menschen anstecken. Nach dem Eindringen in den Organismus wandert das Virus entlang der Nervenbahnen in Richtung Gehirn. Je nach Entfernung der Bißstelle vom Gehirn bis zum Ausbruch der Krankheit 14 bis 30 Tage oder auch mehr. Dann aber führt sie unweigerlich nach drei bis acht Tagen zum Tod.

Rasende Wut - stille Wut: Die Krankheit beginnt mit erhöhter Reizbarkeit, Schreckhaftigkeit, Schluckbeschwerden und erhöhtem Speichelfluß. Diesem Stadium kann sich die rasende Wut mit Zwangsbewegungen, Tobsuchtsanfällen (daher auch der Name Tollwut!), Verbeißen in Gegenstände und Aggressivität anschließen. Im folgenden Krankheitsstadium treten Krämpfe und Lähmungen im Gesicht und in den Beinen auf, die schließlich auf den gesamten Körper übergehen und letztendlich zum Tode führen. Die Krankheitsdauer beträgt durchschnittlich fünf bis acht Tage. Bei der stillen Wut tritt das Stadium der "Raserei" nicht in Erscheinung und die Krankheit endet gewöhnlich schon nach drei bis vier Tagen tödlich.

Maßnahmen: Wegen ihrer Gefährlichkeit unterliegt die Tollwut in der Bundesrepublik strengen veterinärrechtlichen Bestimmungen. Danach müssen erkrankte, aber auch tollwutverdächtige, ungeimpfte Tiere getötet werden. Bei geimpften Tieren besteht dann keine Pflicht zur Tötung, wenn die letzte Impfung vor dem Kontakt mit einem tollwuterkrankten bzw. tollwutverdächtigen Tier mindestens vier Wochen, längstens aber ein Jahr zurückliegt.

zurück zur Übersicht der Rubrik "Hundehaltung"