Das Haar - Spiegel der Seele
Hunde haben eine dünnere Haut als wir Menschen, sind dafür jedoch mit einem wärmenden Ganz-Körper-Haarkleid ausgestattet. Der Pelz unserer vierbeinigen Freunde variiert, je nach Rasse, von raspelkurzem Glatthaar über Rastazöpfe bis hin zur üppigen Lockenmähne und schützt nicht nur optimal vor Wind, Regen und Kälte, sondern auch vor den Klauen und Zähnen besonders "dickfälliger" Artgenossen.
Haufen von Haarbüscheln auf dem Wohnzimmerteppich sind nicht gleich ein Grund zur Panik, sollten jedoch auch nicht einfach achtlos im Staubsauger verschwinden! Vielleicht steht gerade mal wieder Haarwechsel auf dem Programm? Wenn nicht, könnte eine ernsthafte Krankheit dahinterstecken. Auf jeden Fall empfiehlt es sich, der Sache auf den Grund zu gehen ...
Eigentümliche Komposition: Die über den ganzen Körper verteilten Fellhaare wachsen beim Hund nicht etwa einzeln, sondern meist büschelweise aus den Haarbalgtrichtern hervor. Die obere Schicht, das Deckhaar, ist normalerweise relativ grob und hat vor allem schützende Funktion. Die am Körper anliegende Unterwolle, auch Flaum oder Wollhaar genannt, wärmt und ist kürzer und feiner als das Deckhaar. Man unterscheidet hartes Haar vom weichem, glattes vom gelocktem, welliges von krausem und so weiter...
Der Haarwechsel: Für Hunde, die draußen leben, ist zweimal jährlich Haarwechsel angesagt. Der Körper reagiert auf den Wechsel der Jahreszeiten, läßt neues Fell von innen nachwachsen und stößt das alte ab. Je nach Rasse kann sich der Haarwechsel über vier bis sechs Wochen hinziehen, durch kräftiges Bürsten beschleunigen Sie diesen Prozeß. Im Frühling, wenn die Tage länger werden, wächst dem Hund sein Sommerfell, bestehend aus kürzerem, weniger dichtem Haar. Im Herbst dagegen bemerkt der Körper sehr schnell, daß die dunkle, kalte Jahreszeit vor der Tür steht: Nun braucht Ihr Hund sein Winterfell - dickes, dichtes und längeres Haar. Welch Wunder der Natur! Wir Menschen müssen uns für teures Geld Daunenjacken kaufen ...
Vom Leben und sterben des Haars: Das Leben eines Haars vollzieht sich in drei Phasen: In der ersten Phase beginnt unter dem alten Haar ein neues Haar zu wachsen. Dieses schiebt seinen Vorgänger immer weiter nach draußen, bis dieser ausfällt, und nimmt dann selbst dessen Position ein. Für den Hund bedeutet das: Haarwechsel. In der zweiten Phase bildet sich der Haarbalg (oder Haarfollikel) langsam wieder zurück. Während der dritten Phase passiert gar nichts: Das Haar ist ausgewachsen, und es drängt noch kein Nachfolger von unten nach. Natürlich befinden sich nicht sämtliche Haare des Hundes zur selben Zeit in der gleichen Lebensphase.
Haarausfall aufgrund innerer Ursachen: Alopezia bedeutet Kahlheit aufgrund eines vermehrten Haarausfalles. Alopezia areata oder kreisrunder Haarausfall ist auch aus der Humanmedizin bekannt, die kahle Stelle ist meist klein und kreisförmig. Ursachen dieser Erscheinung sind möglicherweise eine schlecht vertragene Spritze, das Alter des Hundes oder sein generell schlechter Gesundheitszustand. IN den meisten Fällen deutet Alopezia allerdings auf starke Hormonstörungen hin, denn eine Unterfunktion der Schilddrüse kann sogar dazu führen, daß ein Hund am gesamten Körper zunehmend kahl wird. Auch das Cushing-Syndrom, eine übermäßige Produktion von Kortikoiden, zählt Haarausfall zu seinen Symptomen: Der zunächst münzgroße haarlose Fleck vergrößert sich allmählich, daneben treten neue kahle Stellen auf, die irgendwann zusammenfließen und größere kahle Flächen bilden. Sind dagegen die Sexualhormone aus dem Gleichgewicht geraten, so wächst das Fell an der rückwärtigen Seite der Hinterschenkel nicht nach.
Haarausfall aufgrund äußerer Ursachen: Verliert der Hund ungewöhnlich viel Fell oder sieht sein Pelz stumpf und angegriffen aus, so sind meistens Parasiten am Werk. Einige Pilze führen zu typischen runden, haarlosen Stellen auf der Haut. Weitere Unglücksboten sind Läuse und Zecken, die sich auf der Haut festsetzen und einen derart starken Juckreiz hervorrufen, daß Ihr Hund sich manchmal blutig kratzt. Das Haar geht dabei kaputt und fällt in unregelmäßigen Büscheln an den verschiedensten Stellen aus.
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