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Die Zuckerkrankheit

Was bedeutet "zuckerkrank?" Die tägliche Nahrung von Hund, Kathe wie auch dem Menschen wird unter anderem in einen bestimmten Baustein, eine Zuckerart, zerlegt. Dieser Zucker heißt "Glukose". Er ist die Energie für jede Körperzelle, wie Strom für eine Glühbirne. Um diese Energie in die Zelle zu bekommen, wird ein Hormon benötigt: Insulin. Dieses ist praktisch der Lichtschalter. Es stellt die Zelle drauf ein, jetzt Energie, also Glukose, aufnehmen zu können. Ist nicht genügend Insulin vorhanden, werden die Zellen - und der gesamte Körper besteht aus Zellen - zum einen nicht genügend mit Energie versorgt, zum anderen wird der Zucker, der sich aus der Nahrung m Blut befindet, nicht abgebaut. Er kreist ungenutzt im Körper und sammelt sich an. Das Tier ist an "Diabetes mellitus" erkrankt.

Es gibt unterschiedlichste Gründe, warum der Stoffwechsel so entgleist: Im häufigsten Fall ist der Hersteller des Insulins, die Bauchspeicheldrüse, nicht mehr in der Lage (genügend) Hormon herzustellen. Aber auch Streß oder andere Grunderkrankungen können den Stoffwechsel durcheinander bringen und eine eventuell nur vorübergehende Zuckerkrankheit verursachen. Meist muß dem Tier zur Behandlung Insulin zugeführt werden. Damit kann der Zucker aus dem Blut wieder in die Zellen gelangen, sammelt sich nicht mehr im Blut an und alles läuft wieder wie beim gesunden Hund ab.

Übrigens: Zucker ist nicht nur im Süßen enthalten. Das Verdauungssystem wandelt alle mit der Nahrung aufgenommenen Kohlenhydrate wie Haferflocken, Nudeln, Kartoffeln usw. in Zucker um - und die befinden sich in fast allen Futtermitteln für Hunde sowie Katzen.

Folgen von Diabetes mellitus:

Wenn der Blutzuckergehalt über das normale Maß hinaus ansteigt, versucht der Körper, sein verdicktes Blut zu verdünnen. Ihr Tier wird sehr viel mehr Wasser trinken und dementsprechend oft auch Urin absetzen. Dieser Urin enthält überschüssigen Zucker. Dies hat der Krankheit auch ihren Namen gegeben. In Urzeiten hat man den Diabetes schon durch eine Geschmacksprobe des Urins feststellen können. Schmeckte er süß, war eine Zuckerkrankheit diagnostiziert (lat. mellitus = mit Honig versüßt; gr. Diabetes = Durchfluß).

Zucker ist, wie gesagt, der Energielieferant für die Zellen. Wird den Zellen durch den Insulinmangel zu wenig Energie zur Verfügung gestellt, bekommen die Tiere Hunger. Sie fressen also mehr. Der mit dem Futter aufgenommene Zucker kann jedoch nicht in die Zellen gelangen und wird über den Urin wieder ausgeschieden d.h., trotz vermehrter Futteraufnahme nehmen die Tiere häufig ab. Der Gesamtzustand des Tieres verschlechtert sich.

Wird Diabetes nicht behandelt, so hat das im weiteren Verlauf der Erkrankung Auswirkungen auf den gesamten Organismus wie Leistungsschwäche, Apathie, Trübung des Auges oder Schlimmeres.

Die Aussichten für ein zuckerkrankes Tier sind von unterschiedlichen Faktoren abhängig:

- der Ursache der Erkrankung,
- der frühzeitigen Erkennung,
- der kontinuierlichen Behandlung.

Die Zuckerkrankheit kann zwar nicht geheilt werden; durch eine Behandlung können die Tiere allerdings genauso glücklich, lebenslustig und lange wie zuvor mit Ihnen leben: Dies fordert natürlich eine konsequente Therapie mit Insulin. Heutzutage steht ein speziell für die Tiermedizin entwickeltes Insulin zur Verfügung, was die Anwendung stark vereinfacht.

Wie kann man Diabetes erkennen?

Wenn einer oder mehrere der folgenden Punkte auf Ihr Tier zutreffen, sollten Sie Ihren Tierarzt befragen. Schnelles Handeln schützt vor Folgeschäden.

- Hat Ihr Tier ungewöhnlich häufig Durst und trinkt
sehr viel mehr als früher?
- Muß Ihr Tier oft Urin absetzen oder macht sogar in
die Wohnung?
- Kommt Ihnen Ihr Tier müder oder abgeschlagener
als früher vor?
- Hat es Heißhunger oder bettelt viel?
- Hat es dennoch in der letzten Zeit an Gewicht
verloren?
- Haben Sie den Eindruck, daß Ihr Tier in letzter
Zeit schlechter sieht oder sich die Augen trüben?

Kann man vorbeugen?

Grundsätzlich kann man Diabetes leider nicht verhindern. Eventuell kann man durch Erhaltung des Idealgewichtes, das Risiko senken.

Wie sind die Aussichten?

Falls Ihnen deutliche Veränderungen, wie oben beschrieben, über mehrere Tage hin auffallen, sollten Sie den Tierarzt aufsuchen. Wird eine Zuckerkrankheit festgestellt, ist diese heutzutage kein Problem mehr. Erfahrungen zeigen, daß Tiere mit einer diszipliniert behandelten Zuckererkrankung genauso lang - und glücklich - wie gesunde Tiere leben. Und hier ist die Zusammenarbeit zwischen Ihnen und Ihrem Tierarzt der wichtigste Schritt.

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