Mops
Geschichte:
Wie bei vielen anderen Rassehunden, läßt sich auch beim Mops nicht
mehr genau feststellen, wo denn die Ursprünge liegen. Viele halten eine
Herkunft aus China für wahrscheinlich, denn dort gab es schon zur Zeit
des Konfuzius kurzschnäuzige Hunde. Mit Kaufleuten sollen solche
mopsartigen Hunde dann über die Seidenstraße oder später auf dem Seeweg
nach Europa gelangt sein. Andere Hunde- und Naturforscher sehen ihn ihm
einfach eine abgeänderte Bulldogge. Wie dem auch sei, der Mops erfreute
sich n Europa jahrhundertelang großer Beliebtheit, ist im 19. Jahrhundert
aber - aufgrund von falscher Haltung - beinahe - ausgestorben. Durch die
Initiative einiger Liebhaber, wie etwa Lord und Lady Willoughby d´Eresby
in England, konnte er aber noch gerettet werden.
Der Mops war lange Zeit der Schoßhund des Hochadels und Modell berühmter Maler. Auch manche Mitglieder des Hochadels hielten sich Möpse, etwa Wilhelm von Oranien, dessen Hund "Pompey" durch sein lautes Bellen den Prinzen vor Attentätern gewarnt und ihn so das Leben gerettet haben soll. Auf den bürgerlichen Sofas des Biedermeier wurde der Mops dann etwas faul und verfressen und seine Beliebtheit schwand dahin. Erst als sich die Herzogin und der Herzog von Windsor mit ihm zeigten, stieg sein Ansehen wieder.
Im Englischen heißt der Mops "pug" (vom lateinischen "pugnus" = "Faust"), vermutlich weil seine Kopfform an eine geballte Faust erinnert. Die Holländer und Deutschen nennen ihn Mops, abgeleitet vom niederländischen Verb "mopperen" - etwa: "brummen". Das althochdeutsche Wort "mup" bedeutet aber auch "das Gesicht verziehen". Geräuschvolle Atmung und mürrisches Gesicht - beides trifft auf den Mops zu. Die französische Bezeichnung "carlin" geht zurück auf den Schauspieler Carlo Antonio Bertinazzi, genannt Carlin, der ein berühmter Darsteller des Arlechino in den Commedie dell´Are war. Da diese Figur immer eine schwarze Gesichtsmaske trug - wie der Mops - bekam der Hund hier diesen Künstlernamen.
Im Jahr 1745 wurde laut Ordensbuch in Nürnberg die Freimaurerloge "Mopsorden" gegründet. Der Mops stand symbolhaft für Treue und Zuverlässigkeit und wurde so zum Namenspatron dieser adeligen Gesellschaft, deren Mitglieder sich "Möpse" und "Möpsinnen" nannten und deren Novizen und Novizinnen an Hundehalsbeändern eingeführt wurden. Aus dieser Zeit stammt auch jede Menge Mops-nippes.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts schrieb ein böswilliger Hundewissenschaftler: "Der Mops ist kein Adonis, wenig intelligent, oft mürrisch und Fremden gegenüber schlecht gelaunt." Auch der Zoologe Alfred Brehm hielt nicht viel von diesem Hund und schrieb in der ersten Auflage seines "Thierlebens": "Die Welt wird nichts verlieren, wenn dies abscheuliche Tier den Weg allen Fleisches geht." Tatsächlich ist der Mops aber intelligent, gesellig und fröhlich. Denkbar ist natürlich, daß einige Tiere von einem oberflächlichen Halter derartig verwöhnt wurden, daß sie einen schwierigen Charakter entwickelt haben. Aber das ist nicht die Schuld vom Mops!
Wesen, Haltung:
Der sensible, fröhliche und freundliche Hund vergöttert sein Herrchen
bzw. Frauchen. Wird er vom täglichen Lebens seines Menschen
ausgeschlossen, kann ihn das sehr verstören. Er beschwert sich aber nie,
sondern zieht sich schmollend in seine Ecke zurück. Der Mops neigt auch
nicht zum Kläffen und Bellen, wie es manch andere Hunde dieser
Größenordnung tun, um sich wichtig zu machen. Er warnt jedoch und
entwickelt sich manchmal zu einem aufmerksamen, kleinen Wachhund. Der Mops
ist Fremden, wenn sie ihm ordentlich vorgestellt wurden, freundlich
zugetan, und er erinnert sich an alle Personen, die er einmal kennen
gelernt hat.
Der Mops hat aber eine kleine Macke: Er liebt es, hoch oben zu sitzen. Im Haus oder in der Wohnung klettert er oft auf einen erhöhten Platz - seien es der Schoß seines Menschen, die obersten Treppenstufen oder das Fensterbrett ... Damit will er sich aber keineswegs in den Vordergrund stellen, er tut es nur, um seine Umwelt besser beobachten zu können - verständlich bei seiner Körpergröße.
Piggy, ein Mops von 4 Jahren, beweist die Intelligenz dieser Rasse auf besonders drollige Weise: Frauchen Charlotte erklärte dem zweijährigen Sohn, wie man auf ein Töpfchen geht. Eines Tages entdeckte die Mutter den Erfolg ihrer Bemühungen, lobte das Kind sehr und zeigte den Beweis ihrer Erziehungskunst auch dem Vater. Piggy beobachtete alles mit schalkhaften Blicken ... bis Charlotte die Wahrheit entdeckte: Nicht ihr Sohn hatte die Lektion mit dem Töpfchen gelernt, sondern der Mops.
Der Mops ist zwar klein, hat aber unglaublich viel Energie. Er wird nie ruhig in der Ecke sitzen bleiben, sondern läuft von der Küche ins Esszimmer, vom Esszimmer ins Schlafzimmer, dann auf den Dachboden, vom Dachboden in das Büro, vom Büro in den Keller ... Immer auf den Spuren von Herrchen oder Frauchen. Dabei hält er sich aber auf jeden Fall an Regeln - wenn man ihm verboten hat, einen bestimmten Raum zu betreten, dann wartet er brav am Eingang. Lebt er in der Stadt, benötigt er mindestens vier Spaziergänge täglich. Wenn dem Hund ein Garten zur Verfügung steht, muß man nur zweimal am Tag spazieren gehen.
Ernährung, Pflege:
Der Mops hat einen gesegneten Appetit. Süßigkeiten werden auf jeden
Fall vom Besitzer vermieden, auch wenn es sich als schwierig erweist: Der
Mops ist der Typ von Hund, der alles mit seinem Menschen teilen möchte -
selbst den Teller. Wenn man ihn nicht überfüttert, dankt der Hund es mit
einer guten Gesundheit und einem langen Leben. Ein 8 kg schwerer Mops
braucht täglich 120 g Fleisch, 60 g Reis und 60 g Gemüse und
regelmäßige Vitaminzusätze.
Seine Kugellaugen sind sehr empfindlich gegen Staub, hohes Gras und Zugluft. Auch seine Hautfalten müssen regelmäßig gereinigt und trockengehalten werden, damit sich keine Ekzeme oder Infektionsherde bilden. Sein kurzes Fell benötigt wenig Pflege. Es riecht, selbst wenn es naß ist, nicht und muß nur ab und zu gebürstet werden.
Der Rassestandard schreibt für den Mops eine "kurze, stumpfe" Schnauze vor. Leider sind bei manchen Hunden diese Merkmale übertrieben stark ausgeprägt (ihr Fang ist flach und fast nasenlos), so daß Augen- und Atemprobleme auftreten können. Deshalb sollte man bei der Auswahl sorgfältig sein.
Widerristhöhe: 25 bis 28 cm für beide Geschlechter.
Gewicht: Etwa 6,3 bis 8,1 kg für beide Geschlechter.
Farbe: Gelb (abricot), silbergrau, schwarz, mit möglichst schwarzer Maske.
Durchschnittliche Lebenserwartung: 10 bis 12 Jahre
Andere Namen: Pug, Carlin.
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