Hunderassen Schapendoes

Schapendoes

Geschichte:
Der hübsche Hütehund stammt ursprünglich aus den Niederlanden, und sein Name "Schaper", zu deutsch "Schäfer", deutet bereits auf seine Berufung hin. Über die fernere Vergangenheit dieser noch jungen Rasse weiß man nicht viel. Manche Kynologen vermuten, daß sie aus Island oder Norwegen stammt. Andere bringen sie mit den "Bronzehunden" in Verbindung, deren Überreste in vielen bronzezeitlichen Siedlungen in Mittel- und Westeuropa gefunden wurden. Wieder andere sind der Meinung, daß ihre Wiege in Asien stand, von wo im Lauf der Jahrhunderte die verschiedensten Völker mit ihren Viehherden Richtung Europa zogen und natürlich von entsprechenden Hunden begleitet wurden.

Die Vorfahren des heutigen Schapendoes fanden vor mehreren hundert Jahren im Nordosten der Niederlande, in der Provinz Drente, ein Zuhause. Dieses karge Heideland mit seinen Seen, Sümpfen und Bächen galt lange als wild und unwirtlich. Dennoch fühlte sich der kleine Schäferhund im struppigen Fell dort wohl und sorgte fleißig für Nachwuchs. Sein dichter Pelz schützte ihn vor Dornen und Stacheln, und für die Aufgabe als Viehhüter war der tapfere, arbeitsame Hund wie geschaffen. Natürlich konnte er ausgewachsene Raubtiere niemals abschrecken, doch sein lebhaftes Temperament verschaffte ihm zumindest Respekt bei den Herden. Bei den Schafen galt der vierzig Zentimeter kleine, tapfere Bursche jedenfalls als unumstrittene Autorität.

Im Laufe des 20. Jahrhunderts stak der Bestand der Rasse bedrohlich. Glücklicherweise hatten niederländische Kynologen nach dem Zweiten Weltkrieg ein Einsehen und beschlossen, dem Schapendoes wieder ein wenig auf die Sprünge zu helfen. Die Fortsetzung seiner Existenz verdankt der Schapendoes vor allem dem Züchterehepaar Baxck-Benninck und Frau Kolkmann, den Herren Bos und Goene sowie dem Kynologen Toepoel. Im Jahr 1971 feierten die Holländer schließlich die offizielle Anerkennung "ihrer" Rasse.

Der Schapendoes gehört in die Gruppe der langhaarigen Hirtenhunde mit dicht behaartem Kopf. Er ist verwandt mit dem Bearded Collie, dem Puli, dem Polnischen Niederungshütehund, dem Bobtail, dem Briard, dem Bergamasker und dem Deutschen Schäferhund in der Varietät, wie sie in Hessen, im Odenwald und am Niederrhein vorkommt.

Im Jahr 1953 eröffnete das Niederländische Hundestammbuch ein "Vorläufiges, in das 16 Hunde eingeschrieben wurden, alle "Findlinge" unbekannter Abstammung. Durch strenge Selektion wurde der Typ der Rasse immer mehr gefestigt, und 1971 erfolgte ihre definitive Anerkennung.

Wesen, Haltung:
Wer eine Schwäche für Hütehunde hat, es aber nicht mit kräftigen Bearded Collies oder Bobtails aufzunehmen wagt, für den wäre der Schapendoes die ideale Lösung. Sein umgängliches, wenig mißtrauisches Wesen schließt Wach- und Schutzaufgaben natürlich aus. Aber er kann Ihnen trotzdem die Alarmanlage ersetzen, denn er ist sehr wachsam und bellt, sobald sich jemand dem Haus nähert. Lebhaft, lustig, manchmal ein kleiner Schelm und niemals müde, wenn Spiel und Spaß auf dem Programm stehen.

Verschaffen Sie ihm ausreichend Bewegung an frischer Luft, dann ist er zu Hause die Ruhe selbst. Erfahrene Halter loben vor allem seine Intelligenz. Wenn Sie genügend Autorität mitbringen, bereit die Erziehung eines Schapendoes keinerlei Schwierigkeiten. Sein hochentwickelter Verstand in Verbindung mit enormen körperlichen Fähigkeiten macht ihn zu einer vierbeinigen Ausnahmeerscheinung.

Der Schapendoes spürt intuitiv, was um ihn herum vorgeht. Und Kinder träumen von einem Hund wie dem Schapendoes. Er ist genauso groß wie sie, hat eine Schwäche für Spiel und Schabernack und läßt sich unheimlich gern streicheln. Man kann eine Menge mit ihm anstellen, auch stundenlang sein zotteliges Fell erforschen, ohne daß erknurrt oder ungeduldig wird. Lassen Sie Ihre Kinder aber von Anfang an lernen, behutsam mit dem Hund umzugehen.

Selbst in einer Wohnung wird er nicht zum rasenden Wildfang, fährt freiwillig Fahrstuhl und zerrt nicht an der Leine. Aber wenn er wählen könnte, würde er sich natürlich für ein anderes Leben entscheiden: Ein Haus mit Garten! Er kann sogar ganzjährig in der Hundehütte schlafen, möchte am Tage jedoch mit seiner Familie zusammen sein.

Ernährung, Pflege:
In früheren Zeiten teilte er das spartanische Leben der Schäfer und war ganz bestimmt nicht daran gewöhnt, Delikatessen in seinem Napf vorzufinden - wenn er einen hatte. Bis heute hat er sich eine gewisse Anspruchslosigkeit bewahrt. Dennoch sollten Sie ihm hochwertiges Futter vorsetzen, denn er bewegt sich viel und braucht entsprechende Energie. Wenn Sie sich für Fertignahrung entschieden haben, sollten Sie Trockenfutter (täglich ca. 300 g) vorziehen, ansonsten müssen Sie ihm nach jeder Mahlzeit den verklebten Bart reinigen. Der Schapendoes ist leicht gebaut und entwickelt normalerweise kein Übergewicht, was jedoch nicht heißt, daß Sie ihm einen Leckerbissen nach dem anderen anbieten sollen. Gewöhnt er sich einmal an die süßen Naschereien, ist es bald vorbei mit der guten Figur!

So ein langhaariger Hund ist natürlich nicht gerade pflegeleicht. Einmal pro Woche wird der Hund gründlich durchgebürstet, damit das Haar hinter den Ohren, in den Achselhöhlen, am Bauch und rund um den Anus nicht verfilzt. Versuchen Sie, sämtliche Haarbüschel soweit wie möglich zu entwirren. Es ist auch unbedingt darauf zu achten, daß sich in den Gehörgängen keine Pfropfen von verfilzten Haaren festsetzen.

Widerristhöhe: Bei Rüden 43 bis 50 cm, bei Hündinnen 40 bis 47 cm.

Gewicht: Ca. 15 kg für beide Geschlechter

Farbe:
Alle Farben sind zulässig; bevorzugt wird jedoch ein Blaugrau bis Schwarz.

Durchschnittliche Lebenserwartung: 12 bis 14 Jahre.

Andere Namen: Dutch sheepdog

Weitere Infos unter:

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