Hunderassen Francais

Francais

Geschichten:
Français Tricolore: Im Jahr 1957 stellte der Züchter Henri de Falandre auf einer Hundeausstellung im westfranzösischen Poiters, drei seiner dreifarbigen Hunden vor, die der ausgestorbenen Rasse fas bis aufs Haar glichen. Aber wie konnte das sein? Henri de Falandre suchte zunächst nach einer Rasse, in deren Adern möglichst viel französisches Blut floß, und kam dabei auf den Anglo-Français. Ihn kreuzte er mit dem Poitevin, Billy und Blue de Gascogne - und erhielt für das gelungene Ergebnis eine Auszeichnung vom Präsidenten! 1965 wurde ein einheitlicher Standard für den Tricolore herausgegeben, doch leider kämpfen Züchter bis heute mit einer großen Schwierigkeit: Typisch englische Merkmale, wie ein flacher Schädel, zu hoch angesetzte Ohren oder ein verkürzter Fang, setzen sich immer wieder bei den Hunden durch. Doch mehrere Zwinger, wie Kermaingant, Piqu´Avant, Piqu´Hardi, Bourbansais...) arbeiten fleißig an der Rasse.

Français Blanc et Noir: Der schwarz-weiße Français verdankt seine Existenz eindeutig Michel Beauchamp, der 1904 im Département Allier die Rallye Champeau ins Leben rief. Beauchamp betätigte sich auch als Züchter und kreuzte den Harrier mit heimischen Rassen aus dem Poitou, der Normandie und der Saintonge. Seine neue vierbeinige Kreation war während der 20. und 30. Jahre auf jedem Jagdwettbewerb in Frankreich vertreten und sahnte reihenweise erste und zweite Preise ab. Ihr Ruf eilte der talentierten Rasse bald voraus, und im Jahr 1957, nach der Ausstellung in Poiters, wurde ein Standard festgelegt.

Français Blanc et Orange: Trotz seines hübschen weiß-orangefarbenen Fells mußte dieser Franzose länger auf einen Standard warten als seine beiden Brüder. Entstanden ist er etwa zeitgleich mit dem Tricolore, hat jedoch viel Blut vom Billy bekommen und dadurch seine schwarzen Markierungen verloren. Er jagte vorwiegend in der Gascogne, einer Heidelandschaft zwischen Gironde und Garonne in Südwestfrankreich, ist jedoch heute massiv vom Aussterben bedroht: Weder 1996 noch 1997 verzeichnete das Zuchtbuch auch nur eine einzige Neueintragung!

Pintade und Pinasse - zwei Hündinnen aus dem Zwinger von Champchevrier jagten in der Touraine (Loiregebiet) und im nordwestfranzösischen Département Sarthe. Beide waren darauf spezialisiert, eine Fährte, die ihre Meute verloren hatte, wiederzufinden, und sie verrichteten ihrer Aufgabe mit 100%iger Zuverlässigkeit. Ihren Nachkommen bescheinigt man übrigens ähnlich Qualitäten!

Wesen, Haltung:
Der Français ist, im Gegensatz zu den meisten Meutehunden, nicht zurückhaltend Menschen gegenüber. Kaum hat sein Besitzer den Zwinger betreten, stürzt die ganze Truppe auf ihn zu, freut sich und winselt um Aufmerksamkeit. Zuerst sind es nur zwei oder drei, dann vier, fünf, zehn - und spätestens jetzt braucht Herrchen oder Frauchen richtig viel Stehvermögen! Trotz seiner Freundlichkeit zu den Menschen, ist der Français ein geborener Gebrauchshund. Er liebt die Arbeit und sollte daher auch nicht zum bloßen Begleiter degradiert werden. Am besten ist der Français auf die Jagd nach Hirsch, Reh und Wildschwein einzusetzen. Auf jedem Gelände bringt er volle Leistung. Sein größter Trumpf ist jedoch die außergewöhnlich feine Nase.

Alle Meutehunde arbeiten mit den verschiedensten Techniken, uns selbst bei den französischen Laufhunden gibt es Unterschiede. Die schwarz-weißen Hunde des Barons Gérard de Joncheray jagen z. B. sehr selbständig und entwickeln auch Eigeninitiative. Dann wurden die Rüden mit Jagdhündinnen aus dem Zwinger von Champchevrier verpaart, und ihre Nachkommen entwickelten sich in eine völlig andere Richtung. Die jungen Hunde warteten geduldig auf Befehle, die sie stets tadellos und unverzüglich ausführten. Manche Français laufen vorwiegend neben der Fährte her. Mit dieser Technik können sie die Witterung leicht wieder aufnehmen, wenn ein Beutetier sein Täuschungsmanöver gestartet und zwei Fährten angelegt hat.

In allen drei Varietäten gibt es Hunde, die bellen, und solche die es nicht tun. Mit den stilleren Hunden kann es bei der Jagd schon mal Probleme geben. Findet nämlich ein solches Tier eine Fährte, die der Meute zuvor verloren gegangen war, dann meldet es sich nicht, sondern verfolgt die Spur allein! Seine Arbeitskollegen irren weiter umher und stellen irgendwann fest, daß ein Mitglied der Truppe fehlt. Für diese Situation ist ein lauter Hund viel besser geeignet.

Aber auch stille Hunde sind manchmal von Vorteil. Vor Beginn der Jagd gilt es z. B., potentiele Beute erst mal ausfindig zu machen. Bei Tagesanbruch machen sich die Jäger auf den Weg, ihre schweigsamen Hunde im Gefolge, und mit Leichtigkeit nehmen die Tiere Witterung auf, auch wenn das Wild schon vor 2 oder 3 Stunden vorbeigezogen ist. Und natürlich sollten sie keinesfalls zu schnell anschlagen, um die Beute nicht aufzuschrecken und zu vertreiben.

Der Français stellt hohe Anforderungen an sein zu Hause. Der Fünf-Sterne-Zwinger mit eigenem Hof, etwas Grün und einem geschützten Plätzchen sollte es daher schon sein. Die Gesellschaft seiner Artgenossen möchte dieser Hund nicht missen. Denn sie haben viel gemeinsam: Oft sieht man die ganze Meute lang hingestreckt, faul in der Sonne liegen. Außerdem legt er sehr viel Wert auf eine Zugehfrau, die gern auch ein Mann sein darf, denn Dreck und Gestank im Wohnbereich kann er gar nicht gut vertragen. Und nichts geht über ausgedehnte Spaziergänge, denn nur draußen kann er sich so richtig nach Herzenslust austoben.

Ernährung, Pflege:
Besonders während der Jagdsaison ist der Français ein ausgemachter Vielfraß. Aber er begnügt sich auch mit einfachem Futter. Ein etwa 30 kg schwerer Hund braucht täglich etwa 450 g Fleisch, 220 g Gemüse und 220 g Reis oder Nudeln. Innereien, wie Leber oder Herz, sind ein Leckerbissen, sollten jedoch nur roh serviert werden. Aber auch Eier sind reich an Vitaminen, Fetten und Kalzium, außerdem sind sie preiswert. Laufhunde lieben Brot, aber nur ganz trocken und in kleineren Mengen. Feuchtes oder sogar schimmliges Brot verursacht Magendrehung!

Seine Augen und Ohren sollten regelmäßig gereinigt werden. Außerdem sollte man sein Gebiß und die Sohlenballen überprüfen. Falls sein Fell staubig ist, dann hilft nur noch der Griff zur Bürste. Die Unterseite der Rute sollte gelegentlich geschoren werden.

Widerristhöhe: 65 cm für beide Geschlechter.

Gewicht: Ca. 30 kg

Farbe:
Noir et Blanc: Weiß und schwarz mit schwarzem Mantel oder mehr oder weniger ausgedehnten schwarzen Flecken.
Tricolore:Dreifarbig (Schwarz, Weiß und Loh oder Kupfer); schwarzer Mantel mehr oder weniger ausgeprägt.
Blanc et Orange: Weiß-Zitrone oder Weiß-Orange.

Durchschnittliche Lebenserwartung: 16 bis 18 Jahre

Andere Namen: Black and White Hound.

Weitere Infos unter:

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