Cavalier King Charles Spaniel
Geschichte:
Der Cavalier King Charles und der King Charles gehören
zur großen Familie der Spaniels. Schon im 16. Jahrhundert waren die
Spaniels sowohl in Frankreich als auch in England sehr beliebt. Der King
Charles Spaniel war der Liebling der Könige und Königinnen: Charles I.,
Charles II., Henriette von England, Marie Stuart und Elisabeth I hatten so
einen oder gleich mehrere Hunde ihr Eigen nennen dürfen. In Frankreich
wurde er von Heinrich III. und von Ludwig XIV. besonders geschätzt.
Charles II. (1630-1685) war wohl am meisten in diese Rasse vernarrt. Er
besaß eine große Anzahl dieser Hunde, die sich frei in den königlichen
Palästen bewegen durften. Es wird berichtet, daß Charles II. sich
wesentlich mehr für seine Spaniels interessierte als für die
Staatsgeschäfte.
Der King Charles Spaniels ging es in den Palästen der Aristokratie ziemlich gut, bis sich diese für einen Neuankömmling mit platter Nase zu interessieren begann. Das war der Mops. Durch Kreuzungen mit diesem plötzlich aufgetauchten Hund sowie mit Pekinesen wurde Physiognomie des King Charles vollkommen verändert. Der Kynologe Stonehenge schrieb dazu im Jahr 1879: "Ihr kurzer Fang hat mit dem alten Standard nichts mehr gemein...". Der King Charles Spaniel hatte nun ein kurzes Gesicht mit einer Stupsnase und einen gewölbten Schädel. In den 20er Jahren versuchten Züchter schließlich, die Rasse so zu züchten, daß sie wieder aussah wie früher. Ein amerikanischer Züchter, R. Eldridge, bereiste England auf der Suche nach dem alten Zwergspaniel und rief die Züchter dazu auf, den ursprünglichen Rassetyp mit einem längeren Fang, einem weniger ausgeprägten Stop und einem Schädel ohne Wölbung wieder zu rekonstruieren. Im Jahr 1928 wurde ein Klub zur Förderung dieses Hundes gegründet und ein Rassestandard erstellt. Es wurde beschlossen, diesen Hund mit den Merkmalen der alten Rasse Cavalier King Charles Spaniel zu nennen.
Wesen, Haltung:
Die Engländer nennen den Cavalier King
Charles Spaniel scherzhaft "carpet spaniel" was auf deutsch
"Teppich-Spaniel" heißt. Aber der Cavalier King
Charles Spaniel hat nichts von einem Teppichhund, sondern ist ungestümer
kleiner Hund, der immer Lust zum Spielen hat. Und nichts liegt ihm ferner,
als seine Nase hoch zutragen. Ursprünglich war der Cavalier King
Charles Spaniel ein Jäger. Später war er jahrhundertelang der Begleiter
der reichen Damen. Dennoch hat er seinen Instinkt als Stöberhund nicht
verloren. Seine Instinkte sind immer noch hellwach; er hat eine sehr gute
Nase, Adleraugen und ist eines Jagdhundes durchaus würdig. Er mag es zwar
auch gerne mal bequem, aber wenn er wieder toben kann, ist er am
glücklichsten. Anderen Hunden begegnet er sehr freundlich und meidet
Streit. Fremden Menschen gegenüber ist er erst zurückhaltend, doch wenn
er mit dem Fremden Freundschaft geschlossen hat, dann dauert die
Freundschaft ein Leben lang.
Im Umgang mit Kindern ist der Cavalier King Charles Spaniel sehr geduldig und spielt gerne mit diesen. Auch wenn der Hund älter geworden ist, macht es ihm immer noch Spaß mit 12 Jahren hinter einem Ball herzurennen. Er wird niemals ein griesgrämiger Alter, der böse wird, wenn man ihn einwenig an den Ohren zieht. Wichtig ist, daß die Eltern den Kindern respektvollen Umgang mit dem Hund von Anfang an beibringen.
Mindestens 4 mal am Tag möchte der Cavalier King Charles Spaniel raus in die frische Luft. Er ist ein aufgeweckter und neugieriger Stadthund. Es macht ihm nichts aus sein Leben lang die gleichen Spazierwege zu gehen, aber nur unter der Voraussetzung, daß er sich am Wochenende so richtig austoben kann. Wenn der Besitzer einen Garten hat, dann haben die Blumenbeete bei dem Cavalier King Charles Spaniel keine Chance mehr. Ein so leidenschaftlicher Schnüffler wie er, hat in einem Garten immer was zu buddeln und zu schnüffeln.
Ernährung, Pflege:
Der Futternapf eines Cavalier King
Charles Spaniel sollte schmal und tief sein, damit seine langen Ohren
nicht ständig ins Futter hängen. Mit seinem Futter ist er nicht
wählerischer als andere Hunde auch. Täglich braucht er 100g Fleisch, 70
g Gemüse und 70 g Reis oder Teigwaren. Vitamine und Mineralien müssen
zusätzlich ins Futter gegeben werden. Dadurch bekommt der Spaniel ein
glänzendes Fell.
Jede Woche sollte man das Fell gründlich ausbürsten. Anschließend wird das Fell mit einem Kamm feingebürstet. Man kann den Hund natürlich auch öfter bürsten. Das freut den Hund, denn Bürsten massiert pflegt das Fell, die Haut und unterstützt die Durchblutung.
Widerristhöhe: Für Rüden 34 bis 36 cm, für Hündinnen 32 bis 34 cm.
Gewicht: 5,4 bis 8 kg für beide Geschlechter.
Farbe:
Schwarz und lohfarben, einfarbig, rot, weiß mit kastanienbraunen Flecken,
dreifarbig (schwarz, weiß, kastanienbraun).
Durchschnittliche Lebenserwartung: 10 bis 14 Jahre
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