Cirneco dell´Etna
Geschichte:
Eine Theorie besagt, daß sechs- oder siebentausend Jahre v. Chr. der
Cirneco dell ´Etna mitten in der Sahara, im Tassili-Gebirge in Algerien
lebte. Dort entdeckten Forscher auf Felszeichnungen die vielleicht
ältesten Darstellungen von Vorfahren der heutigen Windhunde. Eine weitere
These aber ist, daß die Windhunde im Nordosten Afrikas entstanden seien
und belegt diese Aussage mit den Abbildungen von Windhunden in
altägyptischen Pharaonengräbern. Die Ähnlichkeit des stehohrigen und
ringelschwänzigen Hundes der alten Ägypter mit den heutigen
Pharaonenhunden ist tatsächlich groß; zudem hat sich diese Form des
Hundes nur rund um das Mittelmeer erhalten und ist nie weiter in den Norden
gelangt.
Wie der Cirneco dell ´Etna nun nach Sizilien kam, ist ungewiss. Vielleicht waren es die Phönizier oder die Kreter, die schon um 1500 v. Chr. Handelsbeziehungen zu Sizilien unterhielten. Das neueste Ergebnis der Nachforschungen ergibt, daß es sich bei dem Cirneco dell ´Etna um eine alte Rasse sizilianischen Ursprungs handelt, die an den Abhängen des Ätna beheimatet war. Sicher ist, daß diese Rasse seit der griechischen Epoche auf der Insel heimisch war. Das belegen zahlreiche Kupfermünzen aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. in Sizilien. In einem Ort namens Piazza Armrina, zeigt ein römisches Fresko das Abbild eines Cirneco. Das gut erhaltene Kunstwerk zeigt den Hund als Bewacher eines Heiligtums.
Der Name des Cirneco dell ´Etna weist schon darauf hin, daß er rund um den Ätna beheimatet ist. Er wird noch heute zur Jagd auf Kaninchen eingesetzt, die in den Hängen des 3295 m hohen Ätna sehr zahlreich sind. Ende des 40er Jahre gab der italienische Hundeverband einen Rassestandard heraus, doch trotz allem erlangte der Cirneco nirgendwo außerhalb Italiens nennenswerte Popularität. In Großbritannien und den USA ist er fast unbekannt, und auch in Deutschland ist der Bestand dieser Rasse sehr klein, so daß der Rasseklub Anfang 1999 aufgelöst wurde.
Noch heute finden Archäologen bei Ausgrabungen im Gebiet des Ätna Unmengen von Knochen. Diese zeugen von den wertvollen Diensten, die der Cirneco dell ´Etna den Menschen der Region in der Vergangenheit erwies. Er war ein fabelhafter Jäger, der unermüdlich im Laufe der Zeit Abertausende von Wildkaninchen erlegte. Vielleicht lebten sogar ganze Dörfer von der Beute, die der Cirneco nach Hause brachte.
Wesen, Haltung:
Leider ist der Cirneco dell ´Etna außerhalb Italien weitgehend
unbekannt. Liebhaber dieser Rasse haben sich zu kleinen Klubs
zusammengeschlossen, ohne jedoch großartig für ihre Hunde die
Werbetrommel zu rühren. Dabei ist der Cirneco dell ´Etna ein sehr
lebhafter und freundlicher Familienhund. Er hat ein schlichtes Gemüt,
viel Freude an Sport und Spiel und wenn es drauf ankommt, ist er auch
wachsam. Er schafft eine freundliche und entspannte Atmosphäre im Haus
und ist für jeden Spaß zu haben. Fremden und Unbekannten, sogar Freunden
seines Herrn gegenüber verhält sich der Cirneco dell ´Etna sehr
reserviert. Seine Zurückhaltung und das rassige Äußere erinnern dann
sehr an eine Katze.
Stundenlang kann er in seinem Korb liegen. Dann döst er vor sich hin und sieht aus, als wollte er nie wieder aufstehen - doch im nächsten Moment streckt er sich, spannt sämtliche Muskeln an und läßt seiner Energie freien Lauf. Außer dem Familienleben kann der Cirneco dell ´Etna immer noch zum Jagen verwendet werden. Er stöbert, stellt die Beute und apportiert sie. Seine besten Leistungen zeigen sich in den frühen Morgenstunden oder in der Abenddämmerung.
Da der Cirneco dell ´Etna sehr sportlich ist und auch sonst die Natur sehr mag, ist es empfehlenswert, ihn auf dem Land zu halten. Nur dann kann man sich sicher sein, daß er sich optimal entwickelt. Wenn er doch in der Stadt gehalten wird, dann sollte man für den nötigen Auslauf sorgen, damit der Hund seine überschüssige Energie loswerden kann.
Ernährung, Pflege:
Der Natur liebende Hund braucht nichts weiter als einfache, aber
ausgewogene Kost. Seine Mahlzeit besteht aus 150 g in Stücke
geschnittenes Rind- oder Pferdefleisch, 20 g Fettstoffen und 80 g Getreide
sowie Vitaminpräparate. Zweimal wöchentlich bekommt er 30 g Quark als
zusätzliche Eiweißportion. Wenn er mal zuviel wiegt, dann steht anstatt
Fleisch, Fisch (natürlich ohne Gräten!) auf seinem Speiseplan.
Da das Fell des Cirneco dell ´Etna sehr kurz ist, reicht es aus, ihn einmal die Woche mit einer weichen Bürste von Kopf bis Fuß durchzubürsten. Anschließend wird das Fell mit einem Fensterledertuch geglättet. Das verleiht dem Fell zudem den nötigen Glanz. Bäder sind zu vermeiden, und erst recht keine Benutzung von irgendwelchen Haarshampoos. Nur wenn es wirklich nicht mehr anders geht, nimmt man ein mildes Hundeshampoo und trocknet den Hund danach sorgfältig ab. Einmal im Monat ist Routineuntersuchung des Zahnfleisches und des Gebisses fällig.
Widerristhöhe: Bei Rüden zwischen 46 und 50 cm, bei Hündinnen 42 bis 46 cm.
Gewicht: Bei Rüden zwischen 10 und 12 kg, bei Hündinnen zwischen 8 und 10 kg.
Farbe:
Falb in allen Schattierungen, weiße Abzeichen gestattet.
Durchschnittliche Lebenserwartung: 12 Jahre
Andere Namen: Sizilianischer Windhund, Sicilian Greyhound
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