Hunderassen Lakeland Terrier

Lakeland Terrier

Geschichte:
Der Name Lakeland Terrier weist auf den Lake-District im Norden Englands an der Grenze zu Schottland hin. In diesem Gebiet gibt es überall einen steinigen Boden, der den Graufüchsen einen idealen Lebensraum bietet - leider grasen dort auch Schafe, und es läßt sich nicht vermeiden, daß der Fuchs besonders den Lämmern nicht selten die Kehle durchbeißt! Aber schon früh wurde eine Lösung für dieses Problem gefunden. Der Lakeland Terrier wurde geboren. Er wurde besonders auf Füchse angesetzt, damit die Schafe in Ruhe grasen konnten, und der Schäfer sich keine Sorgen zu machen brauchte. Und obendrein war Lakeland Terrier sehr widerstandsfähig: Kam ein Terrier mal abhanden, so harrte er geduldig aus, bis er wiedergefunden wurde. Der Lakeland Terrier bewies großen Mut und hatte ein kräftiges Gebiß. Das half ihm bei der Jagd, denn er mußte den Fuchs nicht nur aufstöbern, sondern ihn anschließend auch töten.

Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts nahm das offizielle Hundewesen den Lakeland Terrier erstmals zur Kenntnis - allerdings hielt man ihn für einen schlichten Bauernhund von durchschnittlichem Äußeren. Trotzdem fanden sich 1912 einige Freunde der Rasse zusammen. Ihre Arbeit an der Rasse steckte noch in den Kinderschuhen, als der Erste Weltkrieg begann, dennoch wurde im Jahr 1921 die Lakeland Terrier Association von Dauer gegründet. Einige Jahre später setzte sich die Rasse allmählich durch und feierte erste Ausstellungserfolge. Im Jahr 1928 wurde sie dann schließlich vom Kennel Club als eigene Rasse anerkannt.

In den 30er Jahren war der Lakeland Terrier auf fast jeder Hundeschau in England vertreten. Wie alle anderen Terrier bekam auch er den speziellen Haarschnitt, der im Lauf der Jahre immer weiter perfektioniert wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte die Rasse den Höhepunkt ihrer Popularität erreicht: Sie war fast so beliebt wie der Fox Terrier. Doch leider hielt dieser Trend nicht an, und mittlerweile geht der Bestand des Lakeland Terriers von Jahr zu Jahr zurück. In er großen Terrierfamilie nimmt der Lakeland nur noch ein bescheidenes Plätzchen ein.

Wesen, Haltung:
In früheren Zeiten wurde er hauptsächlich auf Füchse angesetzt, wagte sich aber auch an andere Raubtiere, wie Dachse und Otter, heran. Von seiner Vergangenheit als Jäger hat sich der Lakeland Terrier bis heute Mut, Selbstvertrauen, Unempfindlichkeit gegen Schmerzen und zähe Ausdauer bewahrt. Und im Gegensatz zu seinen Terrier-Kollegen, hat der Lakeland den zänkischen Raufbold und Draufgänger im Lauf der Jahre auf der Strecke gelassen. Heute erfüllt der Lakeland nicht nur seine neue Rolle als Begleiter sehr gut, sondern ist auch freundlich zu Artgenossen und läßt sich durch nichts seine gute Laune verderben.

Leider hat auch der Lakeland eine Schwäche: Die Eifersucht: Beim Spaziergang sollte sein Besitzer nie einen fremden Hund vor den Augen seines Terriers streicheln! Aber dem Lakeland auch klar sein, daß er in der Familienhierarchie auf der untersten Stufe steht - was aber keineswegs heißen soll, daß er auf Streicheleinheiten verzichten muß. Fremden gegenüber ist der Lakeland eher zurückhaltend. Wenn sich ein Einbrecher in sein Haus wagt, dann bellt der Lakeland aus Leibeskräften und beißt auch schon mal zu. Es macht ihm nichts aus, sein Leben für den Schutz seiner Familie und seines Heimes zu riskieren.

Mit Kindern versteht sich der Lakeland sehr gut. Denn er ist lebendig, sieht drollig aus, wird nie müde und kann stundenlang spielen ohne müde zu werden. Aber die Kinder sollten von vornherein begreifen, daß sie den Hund nicht am Schwanz, an den Ohren oder am Bart ziehen dürfen. Sonst will der Hund mit Kindern bald nichts zu tun haben.

Seine Größe macht das Leben in der Stadt möglich. Er haßt jedoch nichts mehr, als stundenlang eingesperrt zu sein. Am liebsten sitzt er auf dem Balkon und beobachtet das Leben und Treiben auf der Straße. Aber auch ein Garten verschmäht der Lakeland Terrier nicht. Dort kann er sich unbekümmert austoben und nach Herzenslust den Garten umgraben, durchs Gebüsch streifen und Kleinnagern nacheifern. Je mehr er sich tagsüber verausgabt, desto ausgeglichener und ruhiger ist er am Abend und kann besser schlafen. Der Garten ersetzt jedoch keine ausgedehnte Spaziergänge. Der Lakeland lernt gern neue Gesichter kennen und spielt sehr gerne mit anderen Hunden.

Ernährung, Pflege:
Für seinen unermüdlichen Bewegungsdrang frißt der Lakeland verhältnismäßig wenig. Ein 7 kg schwerer Hund begnügt sich schon mit 100 g Fleisch am Tag, dazu höchstens 50 g Gemüse und 50 g Nudeln oder Reis. Ein Löffel Hefe sowie zusätzliche Vitamine und Mineralien ergänzen sein Futter. Falls der Hund Fertignahrung bekommt, dann bitte nur Trockenfutter, sonst ist sein Bart nach jeder Mahlzeit verklebt.

Das Fell des Lakeland Terriers muß regelmäßig effiliert werden. Für den Laien sind vor allem die Übergänge zwischen kurzem und längerem Haar ein Problem; am besten überläßt man diese Arbeit einem Fachmann.

Widerristhöhe: Maximal 37 cm für beide Geschlechter.

Gewicht: Ca. 8 kg für Rüden, etwa 7 kg für Hündinnen.

Farbe:
Schwarz und Loh, Blau und Loh, weizenfarben, Rotgrizzle, Leberbraun, Blau oder Schwarz; kleine weiße Abzeichen auf den Pfoten oder an der Brust sind unerwünscht, jedoch zulässig.

Durchschnittliche Lebenserwartung:13 Jahre

Weitere Infos unter:

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