Hunderassen Leonberger

Leonberger

Geschichte:
Über die Herkunft des Leonbergers gibt es zwei verschiedene Theorien. Die erste favorisiert in Deutschland: Heinrich Essig war Mitte des 19. Jahrhunderts Stadtrat der Stadt Leonberg und darüber hinaus ein passionierter Hundezüchter. Um 1840 wollte er einen Hund züchten, der dem Löwen im Leonberger Stadtwappen glich und kreuzte dazu unter anderem Neufundländer und Bernhardiner. Der erste als Leonberger offiziell registrierte Hund wurde im Jahr 1846 in Leonberg geboren und nach seinem Geburtsort benannt.

Heinrich Essig konnte seine Leonberger sehr gut verkaufen, und viele Prominente dieser Zeit, unter anderem Kaiserin Sissi, Napoleon III, der Prinz von Wales, König von Umberto I von Italien, König Edward VII von England, Richard Wagner und Bismarck, konnten so einen schönen und stolzen Hunden ihr Eigen nennen.

Die zweite Theorie besagt, daß der Leonberger ein direkter Abkömmling des Alpenhundes war, der in den Graubündner Alpen heimisch war und inzwischen ausgestorben ist. Des weiteren fand man in Archiven Belege dafür, daß schon die Fürsten von Metternich um 1.625 Hunde züchtete, die dem heutigen Leonberger bis aufs Haar glichen. Nach dieser zweiten Theorie soll die Stadt Leonberg ihren Namen von den löwenähnlichen Hunden aus den Bergen erhalten haben, die auf dem berühmten Hundemarkt des schwäbischen Ortes gehandelt wurden.

Der erste Club für diese Rasse wurde im Jahr 1895 im thüringischen Apolda gegründet. Der Club konnte jedoch nicht verhindert, daß der Leonberger im Ersten Weltkrieg beinahe ausstarb. Im Jahr 1922 nahm sich ein anderer Verein dieser Hunde an, und nach einen zweiten Tief während des Zweiten Weltkriegs, konnte die Rasse entgültig gefestigt werden.

Nach einem wahren Leonberger-Boom in Deutschland, Österreich und der Schweiz, ist der Leonberger zur Zeit auch in Frankreich sehr populär. In Deutschland ist der Leonberger inzwischen bekannter als der Bernhardiner.

Wesen, Haltung:
Der Leonberger hat auch Retterqualitäten. So ist zum Beispiel bei der deutschen und österreichischen Bergwacht ist er mit großem Erfolg als Lawinenhund im Einsatz. Er hat auch eine Vorliebe fürs Wasser und wird als Rettungshund gerne eingesetzt. Er hat einen äußerst kraftvollen Schwimmstil und ein kleines Boot kann er mit Leichtigkeit ans Ufer ziehen.

Der "Löwe" ist ein Hund mit einem großen Herz für alle. Nicht nur sein Menschenrudel wird überschwänglich mit seiner Liebe überhäuft. Sogar Besucher, die nur zweimal im Jahr zu Besuch kommen, werden sehr freundlich empfangen. Ja, sogar dem Postboten ist er innig zugetan. Auf diese Weise sucht er und findet immer und überall neue Freunde.

Eine Schwäche aber, hat auch der Leonberger. Er neigt zu Trägheit und Stubenhockerei. Das darf das Herrchen natürlich nicht noch unterstützen, auch wenn es draußen regnet, muß sich der Leonberger bewegen, das tut dem Körper und der Seele des Hundes gut. In diesem Hund steckt eine Menge, es muß nur von seinen Menschen gefördert werden.

Der Leonberger braucht unbedingt ein Haus mit Garten. Was aber nicht heißt, daß er in seiner Hundehütte ein tristes Hundeleben führen soll. Er braucht den Kontakt zu seiner Familie. Besonders Kinder werden von ihm geliebt und behütet. Sein Herrchen sollte nicht aus allzu zimperlichen Schwächlingen bestehen, denn wenn er nach Hause kommt, dann wartet hinter der Tür schon der Hund und springt an ihm hoch, um ihn auf seine Art abzuknutschen. Das Herrchen sollte der Urgewalt des Hundes etwas entgegen setzen können, sonst bringt ihn das Hündchen garantiert zu Fall. Und auf die Dauer kann das nervig werden.

Ernährung, Pflege:
Zum Frühstück frißt der "Löwe" am liebsten 100 g geröstetes Brot oder Haferflocken, dazu einen halben Liter Vollmilch, 20 g Butter und zwei Stück Zucker. Als Abendbrot mag 600 g Fleisch, 400 gekochte Nudeln, 200 g Karotten und 30 g Trockenfutter. Alles in allem insgesamt über 3000 Kalorien. Man sollte darauf achten, daß der Hund nicht alles auf einmal und ohne zu Kauen verschlingt. Er neigt nämlich dazu, sich seinen Magen dadurch zu verderben.

Seine Pflege ist eher unaufwendig. Sein schönes Fell muß regelmäßig durchgebürstet werden. Aber man sollte keinen Striegel dazu benutzen, sonst reißt man ihm die schützende Unterwolle aus. Ein Besuch beim Hundefriseur ist nicht nötig.

Widerristhöhe: Bei Rüden zwischen 72 und 80 cm, bei Hündinnen zwischen 65 und 72 cm.

Gewicht: Zwischen 55 und 65 kg.

Farbe:
Hellgelb, goldgelb bis rotbraun, mit dunkler Maske; sandfarben, silbergrau. Weiß ist unbedingt zu verwerfen.

Durchschnittliche Lebenserwartung: 9 bis 10 Jahre

Weitere Infos unter:

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