Scottish Terrier
Geschichte:
Sein Ursprung liegt leider im Dunkeln, aber es wird erzählt, daß der
Scottish Terrier schon vor der Ankunft der Römer im schottischen Hochland
herumgetobt ist. Sicher ist, daß zu dieser Zeit ein Hund dort lebte, der
ihm sehr ähnlich sah, jedoch größer war. Doch ohne Zweifel gehört er
zu den ältesten schottischen Terrierrassen. Seit Anfang an wurde diese
Rasse zur Jagd auf Dachse, Otter oder Hasen und vor allem auf Füchse
abgerichtet. Sein dichtes, wetterfestes Fell, seine Robustheit und sein
Mut beim Angriff machten ihn zu einem beliebten Jagdgefährten.
Erst seit dem Ende des 19. Jahrhundert heißt dieser Hund Scottish Terrier. Bis dahin wurde er als Aberdeen Terrier bezeichnet. Im Jahr 1868 wurde er erstmals auf einer Ausstellung in Craven in der Grafschaft York vorgestellt. Die Gründung des ersten Scotchklubs folgte im Jahr 1882. Es dauerte nicht lange und der Scottish Terrier wurde zum beliebtesten Terrier Englands.
Wesen, Haltung:
Der Scottish Terrier, auch "Scotie" oder "Scotch"
genannt, gehört zu jenen Hunden, die eine gehörige Portion Schneid
haben.
Eigentlich müßte dieser Hund permanent kleine Löcher in den Teppich einer Wohnung graben bzw. den Garten in einen Schweizer Käse verwandeln. Er ist für das Leben in der freien Natur geschaffen und wurde nur unter dem Zwang äußerer Umstände zu einem "lebhaften Stubenhocker". Er ist immer in Bewegung: Entweder spielt er mit einem Ball, springt aufs Sofa und ebenso schnell wieder herunter oder macht sich aus dem Staub, sobald es an der Tür klingelt. Er ist klein, aber selbstsicher - kein Wunder, wenn man so tief wie ein großer Wachhund bellen kann! Und er kann eigensinnig und zänkisch sein.
Wenn er jemanden ins Herz geschlossen hat, geizt er nicht mit Liebesbeweisen, doch seine Gunst ist meist einem kleinen Kreis vorbehalten. Denn dieser kleine, robuste Kerl hat eine starke Persönlichkeit: Er unterscheidet genau, wen er mag und wen nicht und reagiert auch entsprechend. Das sollte man wissen, denn wenn er einen anderen Hund nicht mag, geht er einfach auf ihn los - selbst wenn dieser einen ganzen Kopf größer ist als er selbst.
Da er eigensinnig, ja dickköpfig ist, ist er kein Muster an Gehorsam. Zum Glück gelingt es ihm, mit seiner Intelligenz und seiner unbedingten Gutartigkeit diese kleinen Marotten wettzumachen. Vergessen Sie aber nie, daß Scotties eifersüchtig sind! Wenn in der Familie ein Baby zur Welt kommt, dann geben Sie ihm nicht das Gefühl, jetzt nicht mehr zur Familie zu gehören und ausgeschlossen zu sein. Das könnte er sehr übelnehmen.
Er ist nicht gerade das ideale Kuscheltier für kleine Kinder, die manchmal noch etwas ungestüm sind. Er mag es nicht, wenn man ihn am Schwanz zieht oder beim Fressen oder Schlafen stört. Wenn die Kinder diese Verhaltensregeln respektieren, gibt es keine Probleme. Sein Gang und sein drolliges Gebaren bringen die Kleinen zum Lachen, und das scheint ihm durchaus zu gefallen.
Er ist ein Hund, mit dem es sich wirklich gut leben läßt. Er paßt sich sowohl dem Leben in Stadt als auch auf dem Land an, wenn er nur bis zur Erschöpfung laufen, springen und graben kann. Seit er seine Energie nicht mehr bei der Fuchsjagd im Heideland loswerden kann, neigt der Scotch zum Dickwerden. Achten Sie darauf, daß er immer genügend Auslauf hat, auch wenn Sie ihn in einer Wohnung halten. Wenn er die Möglichkeit hat, leibt er es, in der Erde zu wühlen - in Erinnerung an uralte Zeiten. Aber keine Angst, wenn sie ihn gut erzogen haben, ist er im Haus sehr manierlich.
Ernährung, Pflege:
Den Scottish Terrier sollte man zweimal am Tag füttern, denn sein
Verdauungstrakt ist sehr kurz. Sein Futter sollte klein geschnitten
werden, denn er kaut nur schlecht und bekäme schnell Verdauungsprobleme.
Neben Fleisch sollte er Eier, gut gekochten Reis, trockenes Brot, Suppen
(nicht fettig), rohe Tomaten und ungekochtes Gemüse zu Essen bekommen.
Von Menschenkeksen und Kuchen sollte man dringlich abraten. Auch Frittiertes
bekommt ihm nicht gut. Ab und zu Fisch statt Fleisch beugt
einem Ekzem vor. Außerdem ist diese Rasse für Diabetes anfällig.
Häufig genügt aber eine Diät mit viel pflanzlicher Nahrung. Bei Knochen
sollte man vorsichtig sein, denn wenn er sie zu rasch verschlingt, besteht
die Gefahr eines Speiseröhrenverschlusses, der nur durch einen
chirurgischen Eingriff behoben werden kann.
Der Schotte muß täglich gebürstet werden, um Fellabgänge zu verhindern. Die Haare um die Augen und die Ohren herum müssen gerade geschnitten werden. Für das Trimmen der weiteren Haare muß man in einen Hundesalon gehen. Zwei- oder dreimal im Jahr benötigt der Terrier eine Haarentfernung, "Stripping" genannt, ansonsten muß er nur alle sechs oder acht Wochen mit einer Maschine geschoren werden.
Widerristhöhe: Bei Rüden zwischen 26 und 28 cm, Hündinnen bei 25 cm.
Gewicht: 8,5 bis 10 kg.
Farbe: Schwarz, gestromt, weizenfarben.
Durchschnittliche Lebenserwartung: 12 Jahre.
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