Hunderassen Französische Bulldogge

Französische Bulldogge

Geschichte:
Es gibt drei Thesen über die Entstehung der Französischen Bulldogge:

1. These: Die Französische Bulldogge ist eine Kreuzung zwischen der Englischen Bulldogge und kleinen Terriern. Nach dem Verbot des Stierkampfes züchtete man kleinere Doggen und taufte sie "English Toy Bulldog". Sie waren bei den Spitzenklöpplern in Nottingham sehr beliebt, und diese brachten sie als Auswanderer während der Wirtschaftskrise des 19. Jahrhunderts in das französische Calais, wo sie mit kleinen Terriern gekreuzt wurden. Heraus kam die Französische Bulldogge.

2. These: Die französischen Metzger und die Lastenträger in den Pariser Markthallen besaßen Doggen, die bescheidener und und lebhafter als andere Doggen waren. Gegen Ende des zweiten französischen Kaiserreichs kreuzte man diese Doggen mit Bullterriern von sehr kurzem Körperbau. Diese neue Rasse kreuzte man wiederum mit Toyterriern und Möpsen, und so entstand die Französische Bulldogge.

3. These: Die Französische Bulldogge stammt in direkter Linie von der Burgos-Dogge, einer nahen Verwandten der Bordeauxdogge, ab. Ein 1625 gegossene Bronzeplakette zeigt eine kleinwüchsige Dogge, die der Englischen Bulldogge zwar sehr ähnelt, die aber die fledermausartigen Ohren der Französischen Bulldogge besitzt. Laut Legende handelt es sich dabei um die Burgos-Dogge.

Aber wie auch immer ihr Ursprung war, konnte die Französische Bulldogge einen wachsenden Erfolg in allen sozialen Schichten verzeichnen. Die Metzger der Schlachthöfe von La Villette, einem Pariser Vorort, hielten sie ebenso wie Kutscher, Kaufleute, Schuster und Feldwebel. Doch bald war die Französische Bulldogge nicht nur in den Vierteln der einfachen Bevölkerung zu sehen, sondern auch auf den vornehmen Boulevards. Und der Star der Pariser Gesellschaft schaffte sogar den Sprung an den Königshof von Großbritannien und in die Arme russischer Adeliger. Der Mäzen Gordon Bennett setzte sich für diese Rasse ein, die schließlich auch in Amerika große Erfolge feierte. Nach Deutschland und Österreich kamen die ersten Bulldoggen nach dem Ende des Krieges von 1870/71.

Wesen, Haltung:
In Frankreich galt "Bulldogge" früher als Schimpfwort. Dennoch war dieser Hund immer auch sehr beliebt. Die französische Dichterin Colette etwa führte Exemplare dieser Rasse durch die Straßen von Paris.

1932 beschreib Colette in ihrem Buch "Gefängnis und Paradies" den Charakter einer Bulldoggenhündin: "Wenn sie einen gewöhnlichen Hund trifft, denkt sie an nichts, denn sie beachtet andere Hunde erst gar nicht. Unter meinen vier Bulldoggenhündinnen gab es keine, die einem Basset, einem Windhund oder einem Schäferhund Bedeutung beimaß. Eine Art Erstarrung, besonders bei sexueller Erregung, suchte sie ab und zu heim, wenn ein heißblütiger Fremder mit wehendem Fell und einer langen, heraldischen Schnauze versuchte, sie in seine Gewalt zu bringen. Ich sah sie auf dem Boden liegen, Auge in Auge, aber sein Werben blieb vergeblich, denn sie wendete sich von dem Belagerer einfach ab. Die Bulldogge liebt nur eine einzige Rasse - die eigene."

Die Französische Bulldogge ist in jeder Hinsicht ein erstaunlicher Hund. Ein friedliches Leben im Kreise seiner Familie, die ihn mit Zärtlichkeiten verwöhnt, das ist so recht nach seinem Geschmack. Er liebt es, zu Ihren Füßen zu schlafen, wenn Sie am Schreibtisch arbeiten oder auf Ihren Knien zu liegen, wenn Sie auf der Couch sitzend Tee trinken und Musik hören. Kurz gesagt, die Französische Bulldogge ist ein Menschenfreund, der die angenehmen Dinge des menschlichen Lebens mit ihnen teilen will und nicht dauernd in seinen Korb geschickt werden möchte!

Bei Strenge und Ungerechtigkeit zeigt sich die Französische Bulldogge schon einmal trotzig, schmollend und zänkisch. Sie ist nun einmal schnell gekränkt, doch sie ist nicht nachtragend. Bei Zufriedenheit stößt sie oft tiefe, aber glückliche Schnarcher aus. Auch wenn Ihnen das mißfallen sollte - diese Eigenart läßt sich aufgrund des Schädelbaus dieses Hundes nicht korrigieren.

Als Nachfahrerin tapfer Kämpfern, schlägt die Französische Bulldogge sofort Alarm, wenn sich Eindringlinge dem Haus nähern. Sie greift sie auch an, wenn sie dazu provoziert wird. Besonders Rüden besitzen erstaunlichen Mut: Sie fürchten sich einfach vor nichts. Manchmal muß der Mensch dann eingreifen - oft zum Schutz des Hundes.

Die muskulöse und belastbare Französische Bulldogge spielt gerne im Freien mit Kindern. Sie tobt gerne mit den Kleinen und läßt es sogar zu, wenn ihr Puppenkleider angezogen und Bänder um den Hals gebunden werden. Sie ist sowohl ein sportlicher Hund als auch ein Schoßhund - ein ausgezeichneter Familienhund.

Solange man der Französischen Bulldogge Zeit widmet, ist sie auch in einer 2-Zimmer-Wohnung glücklich. Da sie es aber sehr "menschlich" mag, findet sie es auf dem Sofa so richtig bequem. Wenn man das nicht mag, sollte man ihr von Anfang an ein eigenes Plätzchen zurechtweisen, wo sie sich nicht gestört fühlen muß. Außerdem schnarcht sie nachts!

Ernährung, Pflege:
Da sie nicht all zuviel wiegt, benötigt sie nicht unbedingt viel Futter am Tag. 150 g Fleisch, 75 g Reis und 75 g Gemüse mit zusätzlichen Mineralien und Vitaminen reichen ihr aus. Doch Vorsicht vor Überfütterung. Die Französische Bulldogge neigt zum Dickwerden. Sollte der Hund schon übergewichtig sein, dann hilft nur noch eine radikale Diät. Das Fleisch und der Reis sollte reduziert, dafür mehr Gemüse gefüttert werden. Doch ganz ohne Fleisch geht es nicht. Die Französische Bulldogge ist, wie auch alle anderen Hunde auch, Fleischfresser. Und ohne Fleisch kommt sie nicht aus.

Das kurze Fell braucht keine besondere Pflege. Wenn sie recht schmutzig geworden ist, kann sie ruhig gebadet werden. Viel Spaß dabei, denn sie haßt Wasser!

Widerristhöhe: Etwa 30 cm bei beiden Geschlechtern.

Gewicht: Zwischen 8 und 14 kg.

Farbe: Gestromt oder scheckig, schwarz und rötlich mit weißen Flecken auf dem Kopf und der Brust; weiß mit bunten Flecken.

Durchschnittliche Lebenserwartung: 12 Jahre

Andere Namen: Bouledogue Francais, French Bulldog

Weitere Infos unter:

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