Pudel
Geschichte:
Viele Jahrhundertelang waren der Griffon und der Pudel ein und derselbe
Hund. Der Griffon-Pudel war sowohl Ziegen- und Schafhüter als auch ein
guter Sumpfvogeljäger. Die Hütehunde hatten ein langes, zotteliges Fell
und die Jagdhunde wurden geschoren. Im 16. Jahrhundert wurden Griffon und
Pudel getrennt. Einige Exemplare kreuzte man mit Spaniels, um dadurch ihr
Fell zu verfeinern, und schor sie danach. So entstand der heutige Pudel,
der schließlich das Jäger- und Hüteleben aufgab, um Karriere in den
Salons zu machen.
Ludwig der XV. besaß einen Pudel, und unter seiner Herrschaft hatten auch alle Hofdamen einen Hund dieser Rasse. Zu jener Zeit hatte der Pudel vor allem einen einen ernsthaften Konkurrenten: den Malteser. Doch Königin Antoinette liebte Pudel abgöttisch, wie auch der Maler Oudry (1686 - 1755), der sie häufig auf seinen Gemälden abbildete. Einige Pudel gingen sogar in die Geschichte ein. So schrieben die Anhänger Cromwells während des englischen Bürgerkriegs (1642 bis 1649) dem weißen Pudel von Prinz Rupprecht, dem Anführer der Royalisten, übernatürlich Kräfte zu. Man kann sogar heute noch nachlesen, wie der Prinz mit seinem treuen Hund namens Boy sprach und ihn selbst während der Ratssitzungen streichelte und liebkoste.
Der Rassestandard unterscheidet vier verschiedene Pudel-Größen: den Toy-Pudel, den Zwergpudel, den Kleinpudel und den Großpudel (auch Königspudel genannt). Den Zwergpudel züchtete man mit Hilfe der mittleren Pudelgröße, indem man die kleinsten Exemplare miteinander paarte. Diese Pudelart war vor allem in den 50er Jahre des 20. Jahrhunderts groß in Mode.
Wesen, Haltung:
Eine Geschichte beweist die Anhänglichkeit des Pudels: Baron, der
treue Hund des Schriftstellers Victor Hugo, der in Paris wohnte, wurde
einem Freund in Moskau zum Geschenk gemacht. Der Hund erschien einige
Monate später, vollkommen verschmutzt und erschöpft, vor der Tür des
Schriftstellers in Paris. Das treue Tier hatte ganz Europa durchquert, um
zu seinem Herrchen zurückzukehren!
Der Pudel, ganz gleich welcher Größe, ist sehr sanft, zärtlich und anhänglich gegenüber seinem Herrn, den übrigen Familienmitgliedern und sogar Freunden. Jeder Besucher wird mit Freudensprüngen und wild wedelndem Schwanz begrüßt. Doch trotz seines Temperaments folgt der Hund seinem Herrn aufs Wort. Zudem ist er leicht zu dressieren. Sein Schwung und seine gute Laune behält der Pudel sein ganzes Leben lang. Trotz seiner Umgänglichkeit zu Fremden ist der Pudel ein guter Wachhund. Er ist mutig und verteidig sein Revier, wie es ihm sein Herrchen befohlen hat. Doch auf der Straße geht er jeder Auseinandersetzung lieber aus dem Weg. Der Klügere gibt eben nach!
Sein liebstes Spiel ist es, dem weggeworfenen Ball hinterher zu rennen und seinem Herrchen zu apportieren. Außerdem ist das ein gutes Mittel, um den Hund fit zu halten. Einige Pudel bellen häufig und sehr laut, wenn man sie alleine lässt: Wenn man das Radio eingeschaltet lässt, dann fühlt sich der Hund nicht so allein. Besonders der Zwergpudel muß von Zeit zur Zeit beruhigt werden, denn er ist ängstlichste aus der Pudelfamilie. Der Großpudel ist eher sanft und ausgeglichen, aber auch er erträgt es nicht, den ganzen Tag allein zu Hause zu hocken. er braucht viel Auslauf und sollte einen großen Garten zum Auslauf haben. Außerdem können alle Pudel auch sehr gut schwimmen und springen leidenschaftlich in Seen - wenn man sie lässt.
Der Zwerg- und Toy-Pudel eignen sich am besten für das Stadtleben, da sie eine geringe Größe haben. Sie schätzen die Bequemlichkeit und finden auch in einer Wohnung genügend Bewegungsfreiheit. Trotzdem müssen sie mindestens dreimal am Tag ausgeführt werden.
Ernährung, Pflege:
Ein mittelgroßer Hund braucht täglich etwa 600 g Futter. Die
Grundlage sollte immer das Fleisch sein, das durch Hundekekse ergänzt
wird. Einem Toy-Pudel genügen hingegen bereits 100 g Nahrung. Junge Pudel
sollten viermal täglich gefüttert werden. Hat der junge Hund den 7. oder
8. Lebensmonat erreicht, dann genügt es, ihn zweimal zu ernähren. Mit
einem Jahr braucht er dann nur einmal am Tag gefüttert werden.
Grundsätzlich ist er kein Vielfrass, und wenn man ihn zum Betteln nicht
ermutigt, dann lässt er das auch bald sein.
Leider wachsen die Haare des Pudels schnell nach. Daher sollte er alle 6 bis 8 Wochen zum Hundefrisör, obwohl das recht kostspielig sein kann. Natürlich kann man ihn auch selbst scheren und frisieren. Dazu benötigt man eine Schermaschine mit mehreren Scherköpfen (fein, mittelfein, und einem mit versetzten Zähnen), Pudelscheren sowie einen Nagelschneider. Aber die ersten Male sollte man die Kunst des Frisierens im Hundesalon beobachten. Aber keine Angst beim Selbermachen, das Fell wächst wächst wieder nach.
Widerristhöhe:
Toy-Pudel: 25 cm.
Zwergpudel: 28 bis 35 cm.
Kleinpudel: 34 bis 45 cm.
Großpudel: 45 bis 58 cm.
Gewicht: Toy-Pudel: ab 6 kg.
Farbe:Braun, silbergrau und apricot.
Durchschnittliche Lebenserwartung:17 Jahre
Andere Namen:
Toy-Pudel: Caniche, Chien Canne.
Zwergpudel:Caniche, Chien Canne.
Kleinpudel:Caniche, Barbone.
Großpudel:Caniche, Barnobe, Königspudel