Hunderassen Rodiesian Ridgeback

Rodiesian Ridgeback

Geschichte:
Als sich die ersten europäischen Siedler am Kap niederließen, lebten dort bei den afrikanischen Einwohnern, den Hottentotten (die sich selbst allerdings Khoi Khoi nannten) bereits die Vorfahren des Rhodesian Ridgeback. Sie waren nicht überall richtige Haushunde, sondern Schensi oder Pariahunde: Hunde, die nicht mit den Menschen leben, sondern in der Nähe ihrer Siedlungen und sich oft nur von Abfällen ernähren. Schon damals allerdings gingen sie mit zur Jagd. Diese Ahnen sollen recht häßlich gewesen sein, wenn man den Berichten glauben soll. Niederländer (Buren) und Deutsche hatten ihre eigenen Hunde mitgebracht, die sie mit dem afrikanischen Vorläufer des Rhodesian Ridgeback kreuzten.

Nach und nach entstand ein Hund, der über hervorragende Jagdqualitäten verfügte. Mutig stellte er sich selbst Raubkatzen in den Weg (deshalb auch Löwenhund genannt); er war schnell - vor allem - nicht menschenscheu. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts machten sie die Europäer weiteres afrikanisches Gebiet untertan: das spätere Rhodesien und heutige Simbabwe. Im Jahr 1875 kam ein südafrikanischer Missionar dorthin, der von einem Ridgeback-Pärchen begleitet wurde. Der Hund machte sich auch in seiner neuen Heimat schnell einen Namen und erhielt dadurch den Beinamen "Rhodesian".

1922 wurde der erste Standard festgelegt und die Rasse im Jahr 1924 von der South African Kennel Union offiziell anerkannt. Im heutigen Simbabwe gehört er zu den beliebtesten Rassen und wird auch sonst im südlichen Afrika sehr geschätzt. In den USA gewinnt er immer mehr Freunde. Die Briten, generell große Hundeliebhaber, erwärmen sich nach und nach für den Ridgeback, in Frankreich dagegen ist er bis heute ein absoluter Geheimtip. Der erste Wurf von Rhodesian Ridgebacks in Deutschland wurde im Jahr 1974 geboren. Zunächst fand der Hund hier wenig Anklang, doch die Zahl seiner Anhänger wächst.

Die Kammlinie des Ridgebacks erinnert in der Form an ein Schwert, dessen Griff von den Kronen (symetrischen Haarwirbeln) gebildet wird und dessen Spitze in Richtung Rute zeigt. Wie kam dieses außergewöhnliche Merkmal zustande? Der Amerikaner T. Hare stellte sich 1932 dieser Frage und bekam heraus, daß es sich um ein erbliches Phänomen, eine Art "röhrenförmige Verstülpung der Haut in der Rückenmitte" handle! Hundertprozentige Sicherheit darüber, wie der "rigde" vererbt wird, besteht noch nicht, aber vermutlich handelt es sich um ein dominantes Merkmal.

Wesen, Haltung:
In früheren Zeiten jagten Ridgebacks in kleinen Meuten Großwild, Antilopen, Gnus und Zebras. Ihre Aufgabe war es, dem Jäger die Beute vor die Flinte zu treiben. Da die begehrte Beute sehr schnell waren (teilweise bis zu 80 km/h), mußte der Hunde eine große Ausdauer haben. Hinzu kam, daß er bei sengender Hitze arbeitete und während der Dürrezeit kaum etwas zu trinken fand. Auch bei der Jagd nach Großkatzen machte er sich unentbehrlich. Natürlich konnte er es nicht wirklich mit Löwen oder Panthern aufnehmen: Seine Aufgabe war es, die Tiere zu stellen und durch Umkreisen so lange festzuhalten, bis der Jäger nahe genug heran war und schießen konnte.

Je länger der Ridgeback mit Menschen zusammenlebte, desto sanfter und freundlicher wurde er. Einer der ersten französischen Züchter bezeichnete den Hund noch 1975 als "schwierig, da kaum zu erziehen und sehr zurückhaltend". Wer den Rhodesian Ridgeback heute kennt, kann diese Beschreibung allerdings nicht mehr nachvollziehen, denn inzwischen hat der Hund eindeutig die Vorzüge eines gemütlichen Heims und einer liebevollen Familie schätzen gelernt.

Von Natur aus ist der Ridgeback ruhig, freundlich, sanftmütig und immer da,. wenn man ihn braucht. Er hat ein sehr feines Gespür und kann sich auch zurückziehen. Das Haus bewacht er perfekt: Kaum schellt es zur Tür, läuft er zur Tür, pflanzt sich dahinter auf, und läßt vorbeugend ein dumpfes Knurren hören. Auf Befehl gehorcht er gut und ist sofort still.

Der Rhodesian Ridgeback hat fast immer gute Laune, ist ein prima Spielgefährte und läßt auch freundlich an sich herumspielen. Instinktiv hat er ein Auge auf "seine" Kinder und bewacht diese zuverlässig. Voraussetzung ist natürlich (wie immer), daß Hund und Kind gut erzogen sind - kein Tier mag es, mutwillig geärgert zu werden.

Ein Haus mit großem Garten wäre ideal: Hier kann er nach Lust und Laune herumtollen und sich auch mal ins Gras legen, um ein Schläfchen zu halten. Selbst in der prallen Sonne bleibt er völlig cool, und wenn Stechmücken, Bienen oder Wespen um ihn herumschwirren, stört ihn das nicht im geringsten. Er steht noch nicht mal auf, um zu trinken, denn von früher ist er es gewohnt, mit wenig Wasser auszukommen. Er wohnt auch gerne in einer Hundehütte. Aber Zwingerhaltung ist selbstverständlich bei so einem menschenbezogenen Hund verboten!

Ernährung, Pflege:
Der Rhodesian Ridgeback frißt alles, was man ihm vorsetzt. Ganz besonders gern mag er rohen Fleisch. Da er aber zu den großen Hunden gehört, geht sein Futterkonsum ganz schön ins Geld. Wenn Sie sein Futter selbst zubereiten, dann braucht der Ridgeback täglich 600 g Fleisch, dazu 300 g Reis oder Nudeln und 300 g Gemüse. Preiswerter ist natürlich Fertigfutter, welches er ohne weiteres akzeptiert.

Das dichte, kurze Fell klebt ihm regelrecht am Körper, so daß er im Haus kaum haarige Spuren hinterläßt. Aber trotzdem sollten Sie ihn regelmäßig durchbürsten, damit sein Fell schön glänzt.

Widerristhöhe:Bei Rüden zwischen 63 bis 69, bei Hündinnen zwischen 61 bis 66 cm.

Gewicht:Für Rüden 36,5 kg, für Hündinnen 32 kg.

Farbe:
Hell- bis rotweizenfarben; wenig Weiß auf Brust und Pfoten ist erlaubt, ebenso Schwarz an Fang und Behang; zuviel Weiß oder Schwarz ist unerwünscht.

Durchschnittliche Lebenserwartung:12 Jahre

Andere Namen: African Lion Hound.

Weitere Infos unter:

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