Tibet Dogge
Geschichte:
Dieser große Gebirgshund wird häufig als einer der ältesten
Vorfahren der heutigen Wach- und Hofhunde bzw. als Urahn aller
Doggenrassen betrachtet. Diese These stützt sich meist auf antike Texte
sowie auf Darstellungen in assyrischen Basreliefs. Nach Westeuropa sei er
durch die Griechen und Römer gekommen. Der von den Römern immer wieder
erwähnte Kampfhund, der Molosser, soll demnach das Bindeglied zwischen
den assyrischen Doggen und heutigen Doggenrassen sein. Für diese Theorie
gibt es aber bis heute keine eindeutigen Beweise.
In ihrer Heimat hieß die Tibet Dogge "Beim Do Khyi". Bei diesem Hund handelt es sich wahrscheinlich um eine im Hochland des Himalaja entstandene Form des Haushundes. Der älteste Bericht über solch einen Hund stammt aus dem Jahre 1121 v. Chr. Darin steht geschrieben, daß die Liu, ein Volk im Westen Chinas, dem Kaiser Wu Wang einen äußerst großen Hund zum Geschenk machten.
Als Marco Polo diesem Hund 1271 auf seiner Reise nach China begegnete, schrieb er: "Doggen, so groß wie Esel, die vorzüglich zur Jagd wilder Tiere, auch wilder Ochsen, sehr großer und bösartiger Tiere ... geeignet waren".
Erst ab dem 18. Jahrhundert begann man, in Europa von der Tibet Dogge ab und an zu hören. Die Neuigkeiten kamen aus England, das mit seiner indischen Kolonie der Quelle am nächsten war. George Bogle (1774) und Samuel Turner (1783) beschrieben in den Berichten über ihre Tibetmissionen auch die beeindruckende Gestalt und Wildheit der tibetischen Hunde. Turner erzählte später, er habe eine dreihundertköpfige Yakherde gesehen, die nur von zwei Tibet Doggen bewacht worden war! Um 1830 kam ein Paar dieser Hunde nach London. Sie schafften es jedoch nicht, sich an die neuen Lebensumstände anzupassen und starben bald darauf. Erstmals gezüchtet wurde die Rasse dann in England im Jahr 1928 von Mrs. Bailey, die gute Beziehungen zum tibetischen Adel hatte. Die Spur der Bailey-Hunde verlor sich nach 1945. Die Züchter mußten leider von vorne beginnen. Erschwerend kam hinzu, daß aufgrund der politischen Verhältnisse aus Tibet selbst keine Hunde mehr geholt werden konnten. Im Jahr 1975 fiel der erste Wurf in den USA aus Nepalimporten. Ab 1979 folgten auch Würfe in Holland, Deutschland, in der Schweiz, in Schweden und in Frankreich. Der Rassestandard wurde jedoch erst 1982 in Deutschland festgelegt.
Die Tibeter verkauften ihre Hündinnen in benachbarte Gegenden, wo diese dann von Hunden anderer Rassen gedeckt wurden. Dabei entstanden neue Schläge wie z. B. der "zang khyi" - hervorragender Hund - Der "gom khyi" war eine weitere Art, die als Kampfhund ausgebildet wurde, dieser Hund wog bis zu 100 kg! Der "Sog khyi" hütete die Yak- und Schafherden. Er war normalerweise schwarz, hatte kurzes Haar und wog etwa 60 kg. Der "Rgyal khyi" oder Königshund wog zwischen 70 und 80 kg und bewachte früher die Häuser der reichen Leute.
Wesen, Haltung:
Früher waren die Tibet Doggen scharfe und gefährliche Hunde. Aber
heute sind sie ausgeglichene und treue Begleiter ihrer Familie. Aber ihre
Wachsamkeit hat sie behalten. Die Tibet Dogge wird nur selten böse, und
wenn, dann nur weil sie einen triftigen Grund hat. Die Tibet Dogge liebt
ihre Familie und hängt sehr an ihr. Allerdings liebt sie auch die
Unabhängigkeit und ist freiheitsliebend. Ein Schmusehund ist sie auch
nicht. Das liegt ihr einfach nicht. Lieber hält sie ein wenig Distanz.
Wird aber jede Gelegenheit nutzen, ihre Menschen zu beschützen.
Die Tibet Dogge hat eine starke Persönlichkeit und läßt sich nicht gerne gängeln. Sie braucht ihren Freiraum und möchte manchmal einfach in Ruhe gelassen werden. Sie hat von Natur aus ein unabhängiges Wesen und lebt gerne ihr eigenes Leben. Daher ist ein gut eingezäuntes Grundstück von Vorteil, denn sie reißt gern mal aus zieht durch die Gegend. Außerdem scheint sie manchmal etwas schwer von Begriff zu sein, aber damit will sie nur sagen, daß sie jetzt gerade etwas besseres zu tun hat, als zu gehorchen. Mit anderen vierbeinigen Hausbewohnern hat sie eigentlich ein gutes Verhältnis. Das sieht aber etwas anders aus, wenn es um Artgenossen geht, denn die Tibet Dogge ist ein äußerst dominanter Hund.
Ernährung, Pflege:
Es ist sehr empfehlenswert, mit diesem großen Hund aufs Land zu
ziehen. Denn die Tibet Dogge hat keinen Platz in der Stadt. Sie braucht
für ihre Ausgeglichenheit lange Spaziergänge, Wanderungen und Ausflüge.
Auf diesen muß sie sich verausgaben können. Auch auf einer Bergtour wird
sie sich wie zu Hause fühlen. Schließlich stammt sie vom Dach der Welt.
Bürsten ist nicht nur zur Zeit des Haarwechsels nötig, sondern auch mal zwischendurch. Dadurch kann man der Tibet Dogge auch gleich zeigen, wer der Boss im Haus ist. Denn dabei muß sie sich dem Willen ihres Herren beugen.
Widerristhöhe: Für Rüden mindestens 66 cm, Für Hündinnen 61 cm.
Gewicht: Zwischen 40 und 50 kg.
Farbe: Reinschwarz und lohfarben
Durchschnittliche Lebenserwartung:12 Jahre.
Andere Namen: Tibetan Mastiff
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