Hunderassen Basset Griffon Vendéen

Basset Griffon Vendéen

Geschichte:
Der große wie der kleine Basset Griffon Vendéen (Grand bzw. Petit Basset riffon Vendéen) sind ebenso wie der Briquet Griffon Vendéen aus dem Großen Griffon Vendéen hervorgegangen. Einige Kynologen sehen in all diesen Griffons Nachfahren der "Greffiers". Diese Hunde Hunde sollen im 15./16. Jahrhundert entstanden sind, ursprünglich aus der Verbindung zwischen einem weißen Hubertushund und einer italienischen Bracke, die einem königlichen Sekretär (französisch: Greffier) gehörte. Aus dem Namen "Greffier" sei dann im Laufe der Zeit "Griffon" geworden, und damit werden in Frankreich heute im allgemeinen Jagdhunde mit rauhem, relativ langem Haar bezeichnet.

Der Namensteil "Basset" kommt vom französischen Wort "bas", das "tief" bedeutet. Die Franzosen wenden die Bezeichnung für alle niederläufigen Hunde an, also Hunde mit kurzen Extremitäten. Der Mentor der beiden Basset Griffons war, genauso wie der des Briquet, der Graf von Elva, der seine Zucht 1871 im Schloß von Ricoudet in Mayenne begann. Die Grundlage für seine Bassets bildeten Hunde aus der Vendée, die unserem heutigen Grand Grffon Vendéen ähnelten, und in der Folgezeit betrieb er eine sehr konsequente Selektion ohne Fremdeinkreuzung. Weniger als 15 Jahre später stellt der Graf von Elva 20 wunderbare weiß-orangefarbene Bassets sowie 30 Briquets gleicher Farbe auf einer Hundeausstellung vor.

Paul Dezamy, der in La-Chaize-le-Vicmote in der Vendée lebte, setzte sich sehr für den Erhalt der Rasse ein. Die berühmte Meute aus 15 großen Bassets seines Sohnes Hubert dezimierte nach dem Ersten Weltkrieg die Hasen in den Wäldern von Détroit, Bougrières und Poisrons ganz erheblich. Weitere berühmte Züchter von Basset Griffons Vendéens waren Renaud Buche aus dem französischen Departement Eure, Präsident des Griffon Vendéen-Clubs, und Jean-Michel Duperrey. Heute gibt es unzählige Jäger, die mit diesem Hund durch die Jagdgründe ziehen, und der Kleine Basset ist auch sehr zahlreich auf den großen Hundeausstellungen vertreten.

Ein weißer Jagdhund namens "Souillard" (er gehörte sehr wahrscheinlich Ludwig XI.) und eine Hündin namens "Baude" (sie gehörte der Tochter des Königs), sollen die Stammeltern der "Chiens Bauds" gewesen sein. Aus ihnen und den "Greffiers" wiederum soll Franz I. (1494 - 1547) dann die berühmten "Großen Weißen Hunde des Königs" gezüchtet haben, die bis ins 18. Jahrhundert hinein ihre königlichen Herren auf der Jagd begleiten.

Wesen, Haltung:
Dank ihres harten Fells und ihrer geringen Größe schaffen es der Kleine wie der Große Basset Griffon Vendéen, sich problemlos durch das dichteste und dornigste Unterholz zu schlängeln.

Überall, wo es weite Flächen mit viel Dickicht gibt, sind diese beiden leidenschaftlichen Jäger sehr gefragt, denn sie sind sehr temperamentvoll und äußerst ausdauernd. Vor allem in Westfrankreich trifft man viele Hunde dieser Rasse an. Ihre feine Nase ist in sumpfiger Gegend ebenso einsatzbereit wie auf trockenem Gelände. Der Große Basset, immer voll bei der Sache, ist ideal für die Hasenjagd. Laut eines großen Kenners ist dieser Hund unschlagbar darin, sich so zu ducken, daß sein Eigengeruch kaum in der Luft hängt. Der Kleine Basset hingegen ist besser für die Jagd auf Fasane und Kaninchen geeignet. Doch die beiden Hunde aus der Vendée haben auch ihre Schattenseiten: Sie sind so temperamentvoll, daß es ihnen schwerfällt, nur eine einzige Spur zu verfolgen. Im Gegensatz zum Großen Griffon Vendéen werden die Bassets aber längst nicht so schnell müde.

Bevor man in der Vendée, der Mayenne und in den meisten anderen Departements Westfrankreichs mit der Flurbereinigung begann, ab es dort eine Gebüsch-Landschaft (Bocage). Die Hecken waren für die Jäger ein Problem, und sie beschlossen, kurzbeinige Hunde zu züchten. Die Bassets, die aus den Großen Griffon Vendéens entstanden, waren in der Lage, sich überall durchzuschlängeln, und sie ließen sich durch kein Hindernis aufhalten. Sie waren sehr ausdauernd, jedoch ein bißchen langsam. Der Kleine Basset hingegen war nicht schnell genug, um anderes Haarwild als Kaninchen jagen zu können.

Zwar wurden die Bassets Griffons Vendéens nicht als Gesellschaftshunde gezüchtet, doch viele Jäger erlauben ihnen, mit im Haus zu leben, sehr zur Freude der Kinder; und manche Hundebesitzer halten diese Tiere auch als reine Gesellschaftshunde. Sie sind verspielt, anhänglich, komisch und bringen den Menschen freundschaftliche Gefühle entgegen. Der Umgang mit ihnen ist nicht immer einfach, denn sie sind nicht besonders folgsam, sondern recht unabhängig und büxen gerne aus. Und doch haben sie so viel Charme, daß man ihnen immer wieder verzeiht. Wie alle Laufhunde sind sie große Beller und zudem sehr wachsam. Beeindrucken lassen sie sich eigentlich von niemanden.

Die Bassets Griffons Vendéen sind sehr kinderlieb und verspielt und kennen keine Aggressivität. Sie lieben es, mit Ihrem Nachwuchs zu spielen. Immer sind sie zu jedem Spaß bereit, auch wenn es darum geht, Dummheiten zu machen. Nur, wenn sie ein Nickerchen halten, haben sie es gar nicht gern, gestört zu werden!

Der Basset Griffon Vendéen ist ein großer Sportler, der Gelegenheit braucht, sich zu verausgaben. ER muß unbedingt in einer ländlichen Umgebung leben: In der Stadt würde dieser Hund neurotisch werden. Er ist anhänglich und steht seinen Besitzern sehr nahe, und am liebsten ist er immer bei ihnen. Wenn er ins Haus darf, dann heißt das allerdings nicht, daß in Ihrem Bett oder auf dem Sofa lagern soll: Durch konsequente Erziehung können Sie ihm beibringen, an seinen Platz - in seinem Korb - zu bleiben. Letzterer muß nicht besonders luxuriös sein, denn der Griffon ist robust: Eine einfache Matratze auf dem Kachelboden in der Küche tut es auch. Bringen Sie ihm bei, Ihre Möbel in Ruhe zu lassen, ebenso wie die Teppiche oder den Teppichboden, und verbieten Sie ihm, die Katze zu jagen, sonst liegen sich die beiden ständig in den Haaren.

Ernährung, Pflege:
Ein Basset, der 12 kg wiegt und mittelviel Bewegung hat, braucht täglich 180 g mageres Fleisch, dazu 90 g Gemüse und 90 g weich gekochten und gut abgetropften Reis. Vergessen Sie nicht, seinem Futter Vitamine und Mineralstoffe hinzuzufügen. Außerdem braucht er ständig ausreichend frisches Wasser. Wenn Ihr Basset viel Bewegung hat, braucht er auch mehr zu fressen, vor allem Proteine. Wenn er hingegen schon älter ist und sich nicht mehr so viel bewegt, geben sie ihm weniger Fleisch und Reis, aber dafür mehr Gemüse. Der Hund akzeptiert auch Fertigfutter, wobei Trockenfutter seinen Bart weniger beschmutzt.

Dieser Wuschelhund braucht wenig Fellpflege, sein "Naturlook" steht ihm ausgezeichnet. Das heißt aber nicht, daß er wie ein Wischmopp aussehen soll: Bürsten Sie ihn ab und zu, entfernen sie dabei Staub, Dreck und hängengebliebene Zweige au seinem Fell, und baden Sie ihn, wenn er völlig verdreckt heimkommt. Reinigen Sie seine Augen, seine Ohren und seine Zähne und vergessen Sie auch Entwurmungen und Impfungen nicht.

Widerristhöhe:
Großer Basset:
38 bis 42 cm für beide Geschlechter.
Kleiner Basset:
34 bis 38 cm für beide Geschlechter.

Gewicht:
Großer Basset:
18 kg für beide Geschlechter.
Kleiner Basset:
15 kg für beide Geschlechter.

Farbe: Einfarbig (hasenfarben, weiß-grau, oder falbfarben); zweifarbig (weiß und orange, schwarz, grau oder lohfarben sowie schwarz, hasenfarben oder grau).

Durchschnittliche Lebenserwartung: 10 Jahre.

Andere Namen:
Großer Basset: Large Vendeen Basset
Kleiner Basset: Small Vendeen Basset

Weitere Infos unter:

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