Chow Chow
Geschichte:
Die Herkunft dieser Hunderasse liegt völlig im Dunkeln. Fest steht,
daß er über mehrere Ecken mit dem Spitz verwandt ist, aber sein
durchdringender, starrer Blick und die eindrucksvolle Gestalt wirken auf
den Menschen bis heute geheimnisvoll und etwas befremdlich. Die
Behauptung, der Chow Chow sei vielleicht der Vertreter einer eigenen
Spezies, ein Zwischenglied zwischen Bär und Hund, ist wohl eher ein
Phantasiegespinst der Menschen. Dennoch: Was ist von der ungewöhnlichen
Skelettstruktur seines Schädels zu halten? Warum hat er eine höhere
Körpertemperatur als andere Hunde? Warum so viel weniger Harnstoff als
andere Hunde? Es bleiben noch lange Zeit viele Fragen zu seinem Ursprung
offen.
Der Urahn des Chow Chow war bereits während der jüngeren Steinzeit in Sibirien bekannt. Er wurde dort als Last- und Zugtier eingesetzt und bewies enorm viel Kraft und Mut. Außerdem begleitete er die Menschen auf der Jagd und beim Fischfang, wo er ebenfalls gute Dienste leistete. Etwa zu Beginn unserer Zeitrechnung, gelangte der Hund nach China, wo Kreuzungen mit dem molosserartigen Mongolischen Schäferhund vermutlich bereits den Chow Chow in seiner heutigen Form hervorbrachte. Leider waren auch die asiatischen Völker ganz versessen auf Hundekämpfe. Der Chow Chow wurde extra zu diesem Zweck abgerichtet. Aber es sollte noch schlimmer für ihn kommen: Schon bald entdeckte man den Wohlgeschmack seines Fleisches und verspeiste ihn angerichtet mit den verschiedensten Soßen. Auch sein Name bedeutet soviel wie "Lecker, lecker".
Ende des 19. Jahrhunderts interessierten sich dann auch die Europäer für diesen chinesischen Hund. Im Jahr 1894 wurde die Rasse offiziell anerkannt und eingetragen. Sein Jagdinstinkt ist über die Jahrhunderte hinweg lebendig geblieben, aber während er im alten China sogar Wölfe und Leoparden riß, zählen hierzulande Schafe und Hühner zu seinen bevorzugten Opfern.
Die Amerikaner sind große Chow Chow-Fans. In den USA steht er auf der Rangliste der beliebtesten Hunde unter den ersten zwanzig. In Großbritannien, der ersten europäischen Heimat dieses Hundes, ist der Chow Chow auch recht populär, allerdings mit abnehmender Tendenz. Der Kurzhaar-Chow ist seltener, kommt aber den ursprünglichen, im 19. Jahrhundert aus China importierten Hunden näher.
Um 1820 kam der Chow Chow erstmals nach England, wo er auf der Hundeausstellung eines zoologischen Gartens präsentiert wurde. Schon bei dieser Gelegenheit nahm er viele Briten für sich ein, und nachdem auch noch Königin Victoria ihn zu ihrem Lieblingshund erklärt hatte, war der Chow Chow ein absolutes "muß".
Wesen, Haltung:
Der Chow Chow ist manchmal eher stur. Und wenn man ihm etwas befiehlt,
dann denkt er erst einmal darüber nach. Natürlich wird er gehorchen, wenn man
ihn richtig erzogen hat. Aber man sollte nicht erwarten, daß er sich den Anweisungen
fraglos fügt. Er hört aufmerksam zu, wiegt Alternativen ab und tut dann vielleicht
doch was man von ihm verlangt. Der Schlüssel zu diesem Hund ist ganz einfach.
Man muß nur sein Vertrauen gewinnen. Er beobachtet seinen Besitzer ganz genau,
bildet sich ein Urteil und akzeptiert ihn dann - vielleicht. Er mag tatsächlich
nicht jeden Menschen, und man sollte sich ganz viel Mühe geben, sonst wird das
Zusammenleben von Hund und Mensch unerträglich. Ganz wichtig bei der Erziehung
eines Chow Chow ist der Körperkontakt. Beginnt man schon im Welpenalter mit
dem Streichen der Hände durch das Fell, spürt der Hund, daß man ihn liebt und
ordnet sich gleich in die Kategorie "Familienhund" ein.
Der Chow Chow ist ein guter Spielkamerad für Kinder. Durch sein festes, sicheres Wesen, zeichnet er sich im Umgang mit Kindern aus. Den Chow bringt nichts aus der Ruhe, nicht einmal lärmende Kinder. Wenn es ihm dann doch zuviel sein sollte, zieht er sich zurück. Natürlich sollte man auch den Kindern beibringen, daß ein Hund kein Spielzeug ist und nicht an den Ohren odem dem Schwanz gezogen werden möchte.
Bei großer Hitze im Sommer leidet der Chow Chow sehr. Daher sollte er im Haus ein kühles Plätzchen haben, wo er sich ein wenig abkühlen kann. Auf den Spaziergängen sollte man sonnige Stellen meiden, denn Fußmärsche in der prallen Sonne sind eine Qual für ihn. Der Chow Chow kann auch in einer Hütte, die im Schatten steht, übernachten, oder in der Garage. Dort ist es besonders angenehm kühl.
Ernährung, Pflege:
Ein etwa 27 kg schwerer Chow Chow braucht täglich 450 g Trockennahrung
mit zusätzlichen Vitaminen und Mineralstoffen. Diese halten sein Fell
glänzend und gesund. Vor allem im Sommer sollte sein Wassernapf stets
gefüllt sein, denn er neigt innerlich zum Austrocknen.
Der Chow Chow braucht nicht jeden Tag gebürstet zu werden. Durch einmal
die Woche bürsten zeichnen sich die Chows durch schönes Fell aus.
Den Chow Chow kann man gerne baden. Denn Kämmen oder Bürsten von schmutzigem
Haar kann leicht zu Haarbruch führen.
Widerristhöhe: Bei Rüden zwischen 48 und 56 cm, bei Hündinnen 46 bis 51cm.
Gewicht: Zwischen 25 und 35 kg, bei Rüden sogar bis 40 kg.
Farbe:
Einfarbig schwarz, rot, blau, rehfarben, creme oder weiß häufig schattiert,
jedoch nicht gefleckt oder gescheckt; Unterseite der Rute und Behosung der
Schenkel häufig heller.
Durchschnittliche Lebenserwartung: 12 Jahre
Weitere Infos unter: www.chow-chow.at
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