Hunderassen Golden Retriever

Golden Retriever

Geschichte:
Der Golden Retriever wurde schon im Jahr 1868 erwähnt. Vier Welpen namens Ada, Cowslip, Crocus und Primrose waren das Ergebnis der Paarung zwischen einem Rüden mit gelblichem Fell, den man "Nous" (Grips) nannte und einer Tweed Waterspaniel-Hündin namens "Belle" (Schöne). Wenn nun die Eltern tatsächlich deren hervorstechende Eigenschaften bezeichnen, dann ist der Golden Retriever die Kreuzung aus Intelligenz und Schönheit.

Sir Dudly Marjoribanks, Lord of Tweedmouth, der Besitzer von den beiden Hunden "Nous" und "Belle", arbeitete viele Jahre lang an der Perfektion dieser Rasse. Erste Veränderungen stellten sich erst nach der Einkreuzung des Irischen Setters. Die Nachkommen von Ada, Crocus, Cowslip und Primrose waren stets die Attraktion auf jeder Hundeausstellung, und wurden bald von vielen Hundeliebhabern sehr geschätzt. Im Jahr 1920 nannte man die Rasse entgültig "Golden Retriever".

Als Sir Dudly Marjoribanks im Jahr 1858 der Vorstellung eines Wanderzirkus in Brighton beiwohnte, gefiel ihm eine Darbietung von dressierten Hunden aus dem Kaukasus so sehr, daß er sich zum Kauf eines Pärchens entschloß. Seine anfrage wurde jedoch zurückgewiesen. Daraufhin erwarb Sir Dudly Marjoribanks den ganzen Zirkus - mit den Hunden. So kamen diese kaukasischen Hunde auf seine Länderein und gehören vielleicht auch zu den glorreichen Ahnen der Golden Retriever.

Wesen, Haltung:
Seit vielen Jahren ist der Golden Retriever aufgrund seiner zahlreichen guten Eigenschaften sehr bekannt und beliebt. In England und Amerika führt er sogar die Hitparade der beliebtesten Hunderassen an. Und auch in Deutschland steigt seine Popularität beständig und übertrifft langsam die der anderen Retrieverarten.

Der Golden Retriever besitzt viele beneidenswerte Eigenschaften: Er ist folgsam, ruhig, ausgeglichen, ausgelassen, manchmal sind seine Liebesbezeugungen sehr überschwänglich und er ist jederzeit zum Spielen aufgelegt. Daher ist er sehr geeignet für Kinder. Trotz seiner Größe behandelt er sie sanft und schützt sie. Ruhig, tapfer und geduldig und ohne zu knurren erträgt er die Neckereien der Kinder. Seine Liebe geht manchmal sogar so weit, daß er den Kindern alle Arten von unhygienischen Fundstücken bringt.

Als ursprünglicher Jagdhund ist er den Umgang mit anderen Hunden gewohnt und versteht sich auch sehr gut mit ihnen. Leider ist der Golden Retriever kein guter Wachhund. Es kann nämlich sein, daß die Einbrecher sympathisch findet, und die im Garten vergrabenen Schätze ausbuddelt und diese den Einbrechern schenkt. Er ist kein Wachhund, dafür aber ein sensibler und liebenswürdiger Begleiter, der besonders innerhalb einer harmonischen und sportlichen Familie aufblühen wird.

Der Golden Retriever zählt zu den Rassen, die viel Bewegung brauchen. In engen Räumen fühlt er sich nicht wohl, er liebt es nach Herzenslust zu rennen. Außerdem schwimmt er für sein Leben gern. Besonders im Sommer, wenn es heiß ist, kann ihn nichts mehr vom Wasser abhalten. Auch seine Jagdinstinkte lassen sich nur schwer unterdrücken. Für seinen Einsatz bei der Jagd benötigt er deshalb auch ein spezielles Training. Der Hund sollte nach absolvierter Ausbildung auf einen Schuß reagieren, einer Fährte folgen und behutsam das Wild apportieren können.

Der Golden Retriever ist besonders geeignet, blinden, kranken und behinderten Menschen zu helfen. Er ist ein ausgezeichneter Blindenhund und erleichtert den körperbehinderten Menschen das Leben. Dank seine Lernfähigkeit und Intelligenz lernt er schnell, Türen zu öffnen, den Knopf eines Aufzugs zu drücken, das schnurlose Telefon zu bringen oder den Wäschetrockner zu öffnen und auszuräumen. In einigen Ländern übernimmt er sogar die Rolle des Besuchers von Krankenhauspatienten. Sen freundliches und fröhliches Wesen hebt die Stimmung der Patienten und hat so einen hohen therapeutischen Nutzen für deren Genesung.

Aus einer Wohnungshaltung wird bei dem Golden Retriever nichts. Er liebt es lieber weiträumig und kann es nicht ausstehen, sich in engen Räumen im Kreis zu drehen. Sollte es dem Hund an Auslauf fehlen, wird er seinen Besitzer dafür bestrafen, indem er die Schuhe oder die Möbel attackiert. Man kann ihn auch in der Stadt halten, dann braucht er aber extrem viel Bewegung an der frischen Luft. Außerdem ist er auch glücklich, wenn man sich mit ihm beschäftigt und ihn nicht zu oft alleine läßt.

Ernährung, Pflege:
Leider ist der Golden Retriever eher ein Vielfraß als ein Feinschmecker. Ein durchschnittlich aktiver Hund braucht täglich 1300 bis 1900 Kalorien pro Tag. Darin sind enthalten: 400 bis 580 g Trockenfutter, 500 bis 700 g halbfeuchte Nahrung, 650 bis 950 g Dosenfutter oder 220 bis 300 g Fleisch. Überfütterung sollte man unbedingt vermeiden, denn ein zu dicker Hund kann ernsthafte gesundheitliche Probleme bekommen.

Abgesehen vom Bürsten seines Fells und einer Sauberkeitskontrolle von Ohren, Augen und Schnauze, benötigt er keine besondere Pflege.

Widerristhöhe: Für Rüden 56 bis 61 cm, für Hündinnen 51 bis 56 cm.

Gewicht: 29 bis 31,5 kg für beide Geschlechter.

Farbe:
Alle Goldtöne oder weizenblond. Rötliche Töne sind fehlerhaft.

Durchschnittliche Lebenserwartung: 12 bis 14 Jahre.

Weitere Infos unter:

zurück zur Übersicht der Stöberhunde