Border Terrier
Geschichte:
Der Border Terrier stammt aus den Cheviot Hills im
schottisch-englischen Grenzgebiet Northumberland. Auf zahlreichen Stichen
aus dem 17. Jahrhundert ist er zu sehen und stets bei der Arbeit.
Einerseits verteidigt der Border Terrier den Hühnerstall gegen einen
streunenden Hund, andererseits geht er mit seinem Herrn auf die Jagd nach
Füchsen und Mardern und scheut sich nicht, seine Beute auch unterirdisch
zu verfolgen.
Die schottischen Hüttehunde hatten damals ein weiträumiges Gebiet zu betreuen, das durch Nebel oft unübersichtlich wurde; es war ihnen daher kaum möglich, eine ganze Herde im Auge zu behaltne. Zum Glück konnten sie auf den Mut und die Hilfsbereitschaft der Border Terriers zählen. Die Menschen wußten seine Verdienste durchaus zu schätzen und machten ihn zum Helden einer schottischen Legende. Leider gibt es keine geschichtlichen Nachweise über seine Abstammung, aber er stammt sicherlich von den gleichen alten Terrierschlägen wie die anderen Terrier im Norden Englands ab. Wahrscheinlich hat er mit dem Dandie Dinmont Terrier, dem Bedlington Terrier und dem Lakeland Terrier die gleichen Vorfahren; auch der mittlerweile ausgestorbene Redesale Terrier hat wohl seinen Beitrag zur Entstehung dieser Rasse geleistet: Von ihm stammen die weißen Flecken der Border-Welpen.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Border Terrier in seiner Heimat auf verschiedenen Ausstellungen für besondere Leistungen als Gebrauchshund ausgezeichnet. Um den Erhalt der Rasse zu sichern, gründete man damals den Northumberland Border Terrier Club. Kurz darauf, im Jahre 1913, trat auch der exklusive British Kennel Club auf den Plan und ordnete den Border den "wenig bekannten, ausländischen Hunden" zu, aber einige Jahre später erkannte er die Rasse letztendlich voll und ganz an. Der Northumberland Club wurde 1920 durch den größeren Border Terrier Club ersetzt. Bevor die Rasse jedoch ihren jetzigen Namen erhielt, wurde sie mit Bezeichnungen versehen wie "Coquetdale Terrier" (zu deutsch ungefähr: "Terrier aus dem hübschen Tal").
Wesen, Haltung:
Wenn der Border Terrier mit auf die Jagd darf, dann packt ihn gleich
die alte Leidenschaft. Früher hetzte er vorwiegend Füchse und Marder;
inzwischen macht er auch Jagd auf Otter. Sowohl zu Lande als auch im
Wasser bewegt sich der Hund äußerst gewandt und verfolgt seine Beute bis
in den hintersten Winkel. Gegen ihn hat niemand eine Chance, sein Biß ist
grausam, und er fackelt nicht lange, sondern greift aus allen möglichen
Situationen heraus an. Für andere Hunde sind Otterbisse gefährlich, dem
Border Terrier können sie nichts anhaben. Sein Fell aus hartem Deckhaar
und dichter Unterwolle bildet im Verbund mit der dicken Haut einen
regelrechten Schutzschild. Auch aufkommender Nebel, der die Sicht
behindert, scheint ihn nicht zu stören, denn er orientiert sich ohnehin
vorwiegend mit seinem Geruchssinn und verliert dank seines hellwachen
Beuteinstinkts niemals die die Fährte.
Dem Border Terrier ist auch unwegsames Gelände willkommen: Geröllfelder, Sumpfgebiete, Stechginster, dorniges Gestrüpp, hohes Gras, dichte Wälder, breite Flüsse - alles kein Problem! Der Hund ist so sehr bei der Sache, daß er sein Umfeld gar nicht wahrnimmt. Dieser zähe, kleine Temperamentsbolzen bringt auch erstaunlich viel Geduld auf, wenn die Lage es erfordert. Hat er z. B. einen Fuchsbau aufgestöbert, dessen Bewohner gerade abwesend ist, bezieht er in angemessener Entfernung Posten und legt sich auf die Lauer. Dabei hält er alle Sinne in Alarmbereitschaft und läßt sich durch nichts ablenken.
Auch als Begleithund ist der Border Terrier durchaus geeignet. Er hat zwar ein feuriges Temperament und braucht unbedingt ein Herrchen oder Frauchen, das ihm nicht alles durchgehen läßt, aber hat er seine zweibeinigen Freunde einmal akzeptiert und ins Herz geschlossen, ist er nur noch liebenswert! Der kleine verspielte und zärtliche Hund ist immer da, wenn jemand aufgeheitert werden möchte. Der Border Terrier ist sehr feinfühlig und hat ein ausgeprägtes Gespür für Stimmungen: Er springt um sein Herrchen herum, wenn es traurig ist und tröstet auch mal die Kleinen. Diese Gabe ist auch die Grundlage für die Jagd, denn überall registriert er aufmerksam, was um ihn herum passiert.
Und natürlich gehören Kinder zu seinen besten Freunden. Er hat gern Spielkameraden, mit denen er so richtig nach Herzenslust toben kann. Aber die Kinder dürfen sich nicht alles herausnehmen! Wenn der Border Terrier böse wird, schnappt er schon mal zu. Aber er zeigt immer durch bedrohliches Knurren an, wenn ihm der Spaß zu weit geht.
Der Border Terrier fühlt sich überall wohl, wo er genügend Platz hat. Ratte, Maus & Co sollte man nicht im Haus oder Garten halten, da der Border Terrier sonst kurzen Prozeß mit den Nagern macht. Und auch die Katze hat keinen leichten Stand. Aber wenn der Border Terrier richtig und artgerecht erzogen wurde, dann akzeptiert er den Haustiger. Aber lassen Sie die Tiere nie unbeaufsichtigt. Es könnte ja doch etwas passieren. Auf der Straße kann es ebenfalls zu unliebsamen Begegnungen kommen, denn der Border Terrier ordnet sich nicht gerne unter, und wenn er auf einen ähnlichen gearteten Dickkopf trifft, ist die Rauferei vorprogrammiert. In der Stadt und auf stark frequentierten Spazierwegen führen Sie Ihren Border Terrier immer an der Leine!
Ernährung, Pflege:
Da der Border Terrier eher aus ärmlichen Gegenden Englands stammt und
auch damals es nicht unbedingt viel zu essen gab, gibt sich der Border
Terrier heute noch mit normaler Fertignahrung zufrieden. Wenn Sie sein
Essen selbst zubereiten wollen, dann braucht ein 6 kg schwerer Hund
täglich 90 g Fleisch, 50 g Reis oder Nudeln und 50 g Gemüse. Um sein
Fell schön und gesund zu erhalten, füttern Sie ihm zusätzlich Vitamine.
Wenn er bei der Jagd eingesetzt wird, dann achten Sie besonders auf
proteinreiche Nahrung.
Für das typische Border Terrier-Aussehen müßte wenigstens einmal im Jahr zum Hundefrisör. Diese dem Hund verhaßte Behandlung läßt er geduldig über sich ergehen. Ansonsten sollte er regelmäßig gebürstet werden. Wenn er überall (Büsche, hohes Gras...) rumstöbert, dann sollten Sie ihn nach jedem Spaziergang gründlich nach Zecken durchsuchen.
Widerristhöhe: 20 bis 25 cm für beide Geschlechter.
Gewicht: 5 bis 7 kg für beide Geschlechter.
Farbe:
Rot, weizenfarben, meliert und lohfarben (grizzle with tan), blau und lohfarben
(blue with tan).
Durchschnittliche Lebenserwartung: 12 Jahre
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