Bullterrier
Geschichte:
Seit dem Mittelalter ergötzte man sich in England an den sogenannten
"Bull Baitings". Bei dieser Art Kampf wurden die Bulldoggen
gegen einen angebundenen Stier aufgehetzt. Der Hund sollte sich an dem
Stier festbeißen und nicht wieder loslassen. Im 18. Jahrhundert ersetzte
man den Stier durch andere Gegner wie Bären, Affen oder sogar Löwen und
Leoparden. Es wurden sogar überall in England große Arenen extra für
diese grausamen Kämpfe gebaut.
Im 19. Jahrhundert suchte man nach einem idealen Kampfhund, der wendiger als andere Kampfhunde werden sollte. Man kreuzte die Bulldogge mit verschiedenen Terrierschlägen, vor allem aber mit dem weißen Terrier, der heute ausgestorben ist. Das Ergebnis war der starrsinnigste und wildeste Hund, den es je gegeben hatte. Wesentlich stärker und größer, als der Bullterrier, den wir heute kennen. Im Jahre 1835 wurden die "Bull Baitings" per Gesetz verboten, aber die Ära der Tierquälerei war noch lange nicht vorbei. Die Besitzer trafen sich ab da heimlich, um die Hunde gegeneinander aufzuhetzen. Im Jahr 1862 präsentierte der Züchter James Hinks den ersten offiziellen schneeweißen Bullterrier auf einer Hundeausstellung. Hinks verriet niemals, wie er aus dem bulligen Kampfhund dieses Tier herausgezüchtet hat. Wahrscheinlich ist jedoch, daß Hinks neben der Bulldogge und dem Weißen Terrier auch einen Dalmatiner und den Spanischen Pointer eingekreuzt hat.
Im Jahr 1943 wurde erstmalig ein Miniatur-Bullterrier auf einer Hundeshow ausgestellt. Seine Schulterhöhe darf 35, 5 cm nicht übersteigen.
Wesen, Haltung:
Man sagt dem Bullterrier nach, er sei ein Hund für Männer. Aber das
stimmt nicht. Jeder selbstbewußte Mensch kann einen Bullterrier halten.
Das neue Herrchen oder Frauchen sollte sich darüber im Klaren sein, daß
es mit dem Hund sehr viel Zeit verbringen werden muß. Denn der
Bullterrier ist ein lebhafter und verspielter Hund. Rennen und Toben im
Freien, Spielen und "Männchen machen" sind seine
Lieblingsbeschäftigungen. Das neue Herrchen oder Frauchen sollte
Konsequenz und Charakterstärke mitbringen. Denn die Hundeerziehung fängt
bei einem Bullterrier schon im Welpenalter an. Dabei ist sehr wichtig,
daß er auf Kommando gehorcht. Denn wenn er mit einem anderen Hund
zusammentrifft, kann seine Kämpfernatur mit ihm durchgehen und wenn ein
Bullterrier einmal zugebissen hat ... Man muß ihm deshalb beibringen,
daß Raufereien jeglicher Art absolut verboten sind. Der nette Begleiter
kann einen gefährlichen Wachhund abgeben und sollte deshalb nicht noch
dazu mannscharf gemacht werden. Denn wenn ein Bullterrier erst einmal rot
sieht, dann ist es bereits schon zu spät. Er beißt sehr heftig zu und
läßt von seinem Opfer nur mit Mühe ab. Damit man solche Situationen bei
seinem Hund nicht erleben muß, sollte man ihn in einer ausgeglichenen und
ruhigen Umgebung aufwachsen lassen. Nur wenn er richtig mit Konsequenz und
Liebe erzogen wurde, dann ist ein Bullterrier ein Musterbeispiel an
Sanftmut und ist dann überhaupt nicht gefährlich, sondern ein
zuverlässiger und treuer Begleiter.
Wer nicht weiß, wovon er spricht, gilt der Bullterrier für ihn als ein gefährlicher Kampfhund. Dabei ist der Bullterrier - wenn er richtig erzogen ist - als ein sehr zufriedene Hund, der überhaupt keine Schwierigkeiten macht, er tobt nicht in der Wohnung, verhält sich meistens ruhig und weiß, daß sein Spielplatz draußen und nicht in der Wohnung ist.
Nur wenige Hunde können auch in einer kleiner Stadtwohnung glücklich werden. Und der Bullterrier gehört dazu. Angesichts seiner Muskelmasse ist das sehr erstaunlich. Er wartet geduldig bis seine Menschen von der Arbeit nach Hause kommen und mit ihm einen langen Spaziergang machen. Ein Bullterrier zieht nicht an der Leine und da er sehr ausgeglichen ist, macht ihm der lauteste Verkehrslärm nichts aus. Er freut sich auf ein Wochenende auf dem Land, dann verausgabt, tobt und rennt er sich aus, aber macht Sonntagabend keine Schwierigkeiten, wenn es nach Hause geht. Sogar im Stau benimmt er sich vorbildlich und ist geduldiger als seine Menschen. Wer übrigens in den Süden ziehen und seinen Bullterrier nicht in Deutschland lassen will, dann ist das auch kein Problem, denn der Bullterrier verträgt Hitze sehr gut und sprüht selbst bei 35 °C im Schatten vor Energie und möchte mit seinen Menschen viel unternehmen.
Ernährung, Pflege:
Der Bullterrier hat einen gesunden Appetit, ist aber eher anspruchslos.
Sein Futter sollte fettarm und gutverdaulich sein. Seine täglichen
Mahlzeiten sollten aus 50 % Fleisch und aus jeweils 25 % Reis und Gemüse
bestehen. Zu empfehlen sind Vitamin- und Mineralstoff-Präparate, dazu
essentielle Fettsäuren, Aminosäuren und Vitamin B, die für gesunde Haut
und glänzendes Fell sorgen.
An Pflege braucht der Bullterrier nicht viel. Er sollte nur einmal die Woche gut durchgebürstet werden, damit die abgestorbenen Haare entfernt werden. Die Krallen schneiden und Augen und Ohren sollten noch regelmäßig gereinigt werden. Das ist alles. Damit der Bullterrier keine häßlichen rosa Flecken am Hals bekommt, sollte man ihm zu Hause das Halsband abnehmen.
Widerristhöhe: 42 bis 48 cm für beide Geschlechter.
Gewicht: 24 bis 32 kg für beide Geschlechter. Die Größen- oder Gewichtszahlen sind nur grobe Durchschnittszahlen. Es gibt keine Größen- oder Gewichtslimits, die Hunde sollen vielmehr stets im Verhältnis zu ihrer Größe ein Maximum an Substanz aufweisen.
Farbe:
Reinweiß, weiß mit schwarzen oder gestromten Markierungen am Kopf, gestromt, rötlich, schwarz,
tricolor.
Durchschnittliche Lebenserwartung: 10 bis 12 Jahre
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