Hunderassen Skye Terrier

Skye Terrier

Geschichte:
IM Jahr 1588 sandte der spanische König Philipp II. eine "unüberwindliche Armada" gegen England. Aus den in den Seegefechten bei starkem Sturm vor der Insel Skye sinkenden Schiffen sollen sich spanische Hunde an die schottische Küste gerettet und sich mit den Vierbeinern ihrer neuen Heimat gepaart haben. So sei denn auch der Skye Terrier entstanden. Diese Theorie ist jedoch keineswegs gesichert, zudem erklärt dieselbe Legende auch die Herkunft eines anderen Terriers, nämlich des Irish Kerry Blue Terrier. Lediglich Dr. Johannes Caius, Wissenschaftler und Autor des Werkes De Canibus Britannicis, erwähnt 1570 einen "Hund aus dem Norden mit so langem Haar, daß man weder sein Gesicht noch seinen Körper auszumachen vermag".

Obwohl man wenig über seine Vergangenheit weiß, steht fest: In Schottland gibt es keinen älteren Terrier als den Skye! Seine nächsten Verwandten, Cairn und Schottischer Terrier, warf man lange als "Kurzhaar-Skyes" in einen Topf. Der Skye ist ein echter Terrier, der leidenschaftlich gern jagt. 1740 kehrte ein Reisender von der schottischen Insel heim und berichtete: "Dort oben jagt man zunächst mit zwei bis drei Foxhound-Pärchen; anschließend schickt man ein paar einheimische Hunde im langhaarigen Fell in den Bau. Dauert die Suche zu lange, dürfen die Hunde mit auf dem Pferd des Jägers sitzen."

1858 starb in Schottland ein Bauer. Sein Skye Terrier Bobby folgte dem Trauerzug und blieb nach der Beerdigung am Grab seines Herrchens, wo er von nun an jede Nacht verbrachte - über zehn Jahre lang! Als er selbst starb, ließ ihm die tief bewegte Baronin von Burdett-Couttes ein kleines Denkmal setzen, und später drehte man sogar einen Film über seine Geschichte: Greyfriars Bobby.

Etwa Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Skye Terrier in Großbritannien richtig populär. Um 1840 spazierte Mrs. Pratt, eine begeisterte Anhängerin der Rasse, in Begleitung ihres Skye-Terrier-Pärchens durch den Londoner Hyde Park. Plötzlich stürzten die Hunde wie von Sinnen einem Dachs hinterher und verfolgten ihn bis zu einem Drainagerohr, wo dieser sich schließlich versteckte. Diese Episode machte unter den Hundefreunden der Hauptstadt schnell die Runde, und sogar die Königin hörte davon. Sie wollte die heldenhaften Hündchen gern kennenlernen, und der armen Mrs. Pratt blieb nichts anderes übrig, als ihr eines der beiden zu schenken. Ein erhalten gebliebenes Gemälde aus dem Jahr 1842 zeigt Viktoria neben ihrem vierbeinigen Schützling Rona. Schon auf den allerersten Hundeausstellungen war der Skye Terrier vertreten, was nicht unwesentlich zu seiner Karriere in den angelsächsischen Ländern beitrug. Inzwischen ist das Interesse an der Rasse rapide zurückgegangen, denn heute bevorzugt man eher kleinere Terrier.

Wesen, Haltung:
Auch wenn die Augen eines Skye Terriers hinter einem Vorhang aus Fransen verborgen liegen - ihm entgeht nichts!

Er ist aufgeweckt und neugierig und verfolgt alles, was um ihn herum vorgeht, mit regen Interesse. Sein feiner Riecher liefert ihm dabei wertvolle Hinweise. Der Skye Terrier ist ein ausgesprochen wesensfester Hund mit einem kräftigen Körper. Seiner knappen 25cm schämt er sich nicht im geringsten, schreitet selbstbewußt auf vier kurzen Beinen einher und verweigert kategorisch jegliche Verzärtelung. Wache schiebt er dagegen gern, denn hier kann er seinen Mut so richtig unter Beweis stellen und läßt sich selbst von bedrohlichen Gestalten nicht einschüchtern. Herrchen und Frauchen gegenüber zeigt er sich nur von seiner liebevollen, anhänglichen Seite.

Der Skye Terrier ist ein treu ergebener Gefährte, der immer da ist, wenn man ihn braucht. Aber er zieht sich auch gern mal diskret zurück. Von einer Klette hat er jedenfalls rein gar nichts, im Gegenteil, er legt Wert auf eine gewisse Unabhängigkeit. Ausgedehnte Streifzüge durch die Natur genießt dieser rustikale Vier-Pfoten-Athlet in vollen Zügen. Hier denkt er zurück an die Zeit, als er noch Dachse, Marder und Füchse jagte - und einen Bau findet er nach wie vor faszinierend. Selbst dem winzigsten Gang wird garantiert ein Besuch abgestattet, und wenn der hübsche Pelz dabei dreckig wird, tja ... Lassen Sie ihn lieber nicht frei herumlaufen, denn der Jäger wird nicht gerade begeistert sein von seiner Jagdleidenschaft!

Kenner dieser Rasse bedauern, daß der Skye inzwischen fast nur noch in der Stadt gehalten wird. Bereits vor etwa 20 Jahren äußerte die Zeitschrift Country Life in einem Artikel die Hoffnung, "daß jeder Halter eines Skyes seinem Hund den Lebensraum zugestehen sollte, der einem Terrier gebührt". Mittlerweile hat der Skye Terrier jedoch einen wirklich schweren Stand, denn während sich in England noch gut 1.000 Vertreter der Rasse tummeln, geht die Geburtenrate in anderen Ländern rapide zurück. In Frankreich wurden 1998 nur noch 3 Welpen verzeichnet, in Deutschland liegt die Zahl der Eintragungen seit 1994 zwischen 30 und 40.

Der Skye Terrier ist ein prima Gefährte für Kinder, es sei denn, die kleinen Rangen gehen respektlos mit ihm um. Er mag es ganz und gar nicht, wenn ihm jemand Ohren, Rute oder Bart langzieht - und das zeigt er dann auch.

Obwohl der Skye zur Sektion der "niederläufigen Terrier" gehört, hat er mit einem Toy Terrier wenig gemein. Er ist zwar nicht gerade hoch gebaut, doch sein Rumpf mißt von der Nasen- bis zur Rutenspitze gut und gerne einen Meter! Ein Skye läßt sich also weder in die Tasche stecken noch auf dem Arm tragen wie der Yorkshire. Er braucht Platz und fordert ihn auch ein. Sein Traum wäre ein Haus mit Garten, in dem es vor Mäusen und Mauwürfen nur so wimmelt. Die Katze betrachtet er übrigens als Komplizin: Mit ihr geht er jagen, und nach vollbrachtem Tagwerk schläft man auch schon mal im selben Korb

Ernährung, Pflege:
Der Skye Terrier verbraucht viel Energie, was Sie bei seiner Ernährung berücksichtigen müssen. Rechnen Sie täglich etwa 150 g mageres, kleingeschnittenes Fleisch, dazu 75 g gründlich gegarten Reis, den man auch durch Nudeln oder Getreide ersetzen darf, sowie 75 g gekochtes Gemüse. Auf Kartoffeln und Erbsen bitte verzichten, beides verursacht Verdauungsprobleme. Setzen Sie zusätzlich einen Löffel Hefe, einen Löffel Maiskeim- oder Sonnenblumenöl mit auf den Speiseplan, oder ergänzen Sie die Tagesration mit einem kombinierten Mineralstoff-Vitaminpräparat. Natürlich dürfen Sie gern auch Fertigprodukte kaufen, wobei Trockennahrung sich nicht in den langen Barthaaren festsetzt. Denken Sie unbedingt daran, seinen Wassernapf regelmäßig aufzufüllen.

Sein langer Mantel braucht zwar regelmäßige Pflege, muß aber nicht zum Friseur. Je nachdem, wo er lebt und was er so treibt, müssen Sie ihn ein- bis zweimal wöchentlich gründlich bürsten. Stellen Sie ihn auf eine Kiste oder einen Tisch, und bürsten Sie kräftig in Wuchsrichtung, um Schmutz und tote Haare zu entfernen. Denken Sie auch daran, ihn von Parasiten und Würmern zu befreien sowie Augen, Ohren und Zähne in einem sauberen Zustand zu halten.

Widerristhöhe: Bei ca. 25 cm bis 26 cm für beide Geschlechter.

Gewicht: Etwa 11 kg für beide Geschlechter.

Farbe:
Schwarz, Hell- oder Dunkelgrau, falb- oder cremefarben; all diese Farben mit schwarzen Markierungen an Ohren und Fang.

Durchschnittliche Lebenserwartung: 14 Jahre.

Weitere Infos unter:

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