Hunderassen Weimaraner

Weimaraner

Geschichte:
Vom Mittelalter bis heute sank und stieg die Popularität des Weimaraners mit dem jeweiligen Machthaber, der ihn entweder schätzte und bei Hofe hielt oder ihn als zu wild und schwer zu bändigen ablehnte. Die Vorläufer der heutigen form entstanden mit größter Wahrscheinlichkeit schon im 13. Jahrhundert durch Kreuzungen des Arabischen Windhundes mit dem St. Hubertushund. Es ist jedoch auch möglich, daß der Weimaraner ein rein deutsches Produkt ist: Viele Kynologen sind der Ansicht, er stamme eindeutig vom Kurzhaarigen Deutschen Vorstehhund ab.

Im 18. Jahrhundert widmete sich Großherzog Karl August von Sachsen-Weimar der Weimaraner-Zucht. Ihm gefielen vor allem die elegante Gestalt und die bernsteinfarbenen Augen dieses prächtigen Hundes und es steht fest, daß die heutige Ausprägung der Rasse unter seinem Einfluß entstanden ist. Allerdings konnte auch Karl August nicht verhindern, daß seine Lieblinge nach seinem Tod wieder einmal in Vergessenheit gerieten. Erst Kaiser Wilhelm I. verhalf dem Weimaraner zu neuem Ansehen. Er hatte die bemerkenswerten Qualitäten dieser edlen Rasse erkannt und erließ ein Gesetz, daß einen Weimaraner nur halten dürfe, wer mindestens in der vierten Generation adlig sei! Damit kam selbst Reichskanzler Bismarck für diesen Hund nicht in Frage.

Im 20. Jahrhundert machte der Weimaraner richtig Karriere. Nachdem 1897 in Berlin der "Verein zur Reinzucht des silber-grauen Weimaraner-Vorstehhundes" gegründet worden war, mußte man sich um den Fortbestand der Rasse nicht mehr sorgen. Der sehr strenge Standard wurde bereits im Jahr 1925 ausgearbeitet, aber erst 1969 offiziell festgelegt. Der amerikanische Präsident löste nach dem Zweiten Weltkrieg in den USA einen regelrechten Weimaraner-Boom aus, nachdem er sich selbst einen solchen Hund als ständigen Begleiter zugelegt hatte.

Wesen, Haltung:
Vor allem in den Vereinigten Staaten ist der Weimaraner sehr beliebt. Sowohl Privatleute als auch Polizei setzen ihn als Wach- und Schutzhund ein. In Europa dagegen hat er immer noch etwas das Image eines High-society-Hundes, der nur von Snobs und Schickimickis gehalten wird. Schaden, denn den Jägern entgeht so einiges, da der Weimaraner ein passionierter Jagdhund ist.

Er spürt alles auf, erforscht ein bestimmtes Gebiet so lange, bis er Wild gefunden hat - und das in jedem Gelände. Da er wenig friert, sehr wachsam ist und gut gehorcht, stürzt er sich ohne zu zögern auch ins Wasser - sein kurzes, dichtes Fell schützt ihn vor Kälte und Feuchtigkeit. Hat er eine Ente einmal im Maul, achtet er darauf, ihr keine Feder zu krümmen und bringt sie unversehrt zu seinem Herrchen. Er ist zwar etwas langsamer als andere deutsche Vorstehhunde, eignet sich dafür aber auch für das Apportieren bereits verletzter Wildtiere.

Als Familienhund kann der Weimaraner Freude bereiten. Er ist liebenswürdig, ausgeglichen, lebhaft, wachsam, aber nicht laut, macht keinerlei Schwierigkeiten und aus jeder Situation das Beste! Was er jedoch nicht mag, ist Lärm, Trubel und autoritäres Gehabe. Wenn Herrchen oder Frauchen häufig nervös sind oder ihn grob behandeln, zeigt er sich durchaus auch mal von seiner schlechten Seite. Gewöhnlich aber liebt und schätzt er seinen Menschen von Herzen, und wem er vertraut, dem gehorcht er auch. Hin und wieder neigen Weimaraner zu Dominanzverhalten; dennoch gibt es selten Probleme mit Artgenossen, denn Aggressivität ist diesem Hund fremd.

Der rüde kann bis zu 70 cm groß werden. Klar, daß ein Garten für diesen Hund ideal wäre. Wenn man ihm das nicht bieten kann, macht man mit ihm viele und lange Spaziergänge. Dann wird er sich zu Hause friedlich in sein Korb legen. Sein Revier kennt er genau. Und wenn man ihm das Schlafzimmer verbietet, wird er sich ganz bestimmt daran halten.

Ernährung, Pflege:
Während der Jagdsaison spielt die Ernährung eine besonders wichtige Rolle. Der Hund arbeitet hart und braucht dementsprechend mehr Futter als sonst. Die ideale Nahrung besteht aus Fleisch, gekochtem Gemüse, Speck und Schweineschmalz, außerdem sollte er zusätzliche Mineralien und Vitamine erhalten (1/3 Bierhefe, 1/3 Sonnenblumenöl, 1/3 einer Mischung aus Calciumcarbonat und Calciumbiophosphat). Der Fachhandel bietet übrigens fertiges Hochleistungsfutter an.

Seine Pflege ist praktisch und preiswert. Der Weimaraner begnügt sich mit regelmäßigem Bürsten. Auch der Langhaar-Weimaraner braucht keinen Hundesalon.

Widerristhöhe: Bei Rüden zwischen 59 und 70 cm, bei Hündinnen zwischen 57 und 65 cm.

Gewicht: Ca. 30 kg für beide Geschlechter.

Farbe:
Silbergrau, rehgrau, mausgrau; Kopf und Ohren etwas heller. Weiße Abzeichen nur ganz schwach auf Brust und Zehen erlaubt.

Durchschnittliche Lebenserwartung:12 Jahre.

Weitere Infos unter:

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