Boxer
Schon der Welpe hat zwei Gesichter: Er kann freundlich, charmant und richtig lieb sein, verfügt aber auch über ein streitlustiges, kämpferisches Wesen. Welche Seite Sie nun fördern, hängt von seinem künftigen Aufgabenbereich ab. Wünschen Sie sich einen braven Familienhund, oder soll der temperamentvolle Vierbeiner eine Karriere als Wach- und Schutzhund anstreben?
Der schelmische kleine Draufgänger gilt als Experte für Dummheiten, die er phantasievoll ersinnt und energisch ausführt. Sobald er die Pfote über Ihre Türschwelle setzt, müssen Sie den vierbeinigen Strolch sofort in seine Schranken weisen! Lassen Sie ihn auf keinen Fall merken, daß auch Sie Ihre Schwächen haben.
Geistig reif mit
18 Monaten
Ehe Sie sich´s versehen, hat der kleine Rabauke Vorhänge und Stuhlbeine
angenagt, die Nase tief ins Waschpulver getaucht und Ihre Kinder durch
einen mächtigen Sprung ins Planschbecken von oben bis unten naß
gespritzt. Ihre Geduld wird jetzt auf eine lange und harte Probe gestellt,
denn seine geistige Reife erreicht der Boxer erst mit 18 bis 20 Monaten.
Legen Sie grundsätzlich Wert auf Gehorsam. Reden Sie nur in autoritärem
Ton mit ihm, damit er sich bei diesem Klang Ihrer Stimme sofort
angesprochen fühlt.
Ein Herz und eine
Seele
Einem Boxer Gehorsam beizubringen, ist kein aussichtsloses Unterfangen,
denn auch der Hund möchte sich mit Ihnen gut verstehen. Machen Sie ihm
klar, was Sie von ihm erwarten, und verbieten Sie heute nichts, was Sie
ihm morgen erlauben!
- Üben Sie an einem ruhigen Ort in entspannter Atmosphäre. Boxer Junior spürt nervöse Verstimmungen sofort und reagiert entsprechend. Sprechen Sie mit ruhiger Stimme.
- Beginnen Sie mit ganz kurzen, dafür aber regelmäßigen Übungseinheiten (fünf Minuten), denn die Konzentrationsfähigkeit des Welpen ist noch sehr begrenzt. Spielen Sie zwischendurch mit Ihrem Hund, dabei kann er sich austoben und wird gleichzeitig für seine Disziplin belohnt.
- Gehen Sie schrittweise vor, aber nicht zu schnell. Ihr vierbeiniger Schüler muß erst die vor ihm liegende Hürde genommen haben, bevor er zur nächsten übergehen kann.
- Wiederholen Sie auch bereits "abgehakte" Übungen.
Klein, aber dominant
Für die Erziehung eines jungen Boxers brauchen Sie viel
Fingerspitzengefühl, denn schon der Welpe neigt zu Dominanzverhalten und
spielt sich gern als Oberboß auf. Andere Hunde fühlen sich leicht von
ihm provoziert, denn wie alle rundschädeligen Rassen kann auch er nicht
über die Nase kommunizieren und äußert sich ausschließlich mit dem
Körper. Artgenossen deuten seine Haltung dann leicht al Aufforderung zum
Kampf. Auch Fremde schüchtert sein mürrisch-verkniffenes Gesicht oft ein
und täuscht gänzlich über das umgängliche, gesellige Wesen dieses
Hundes hinweg. Ans Alleinsein gewöhnen Sie ihn, indem Sie anfangs für
nur fünf Minuten den Raum verlassen und dise Zeitspanne dann zunehmend
ausdehnen.
Aufgaben für ihn
Sobald er stubenrein ist, gehorcht und auch mal allein sein kann, müssen
Sie entscheiden, ob Sie seine Ausbildung fortsetzen möchten. Er eignet
sich durchaus zum Wach- und Schutzhund, kann aber auch an den
unterschiedlichsten Wettbewerben und Arbeitsprüfungen teilnehmen. Es mag
seltsam tönen, aber der Boxer taugt sogar zum Fährtensuchhund! Hier sind
nämlich nicht nur Spürnasen gefragt: Wer eine Fährte verfolgt, arbeit
mit allen Sinnen Selbst bei Katastropheneinsätzen nach Erdbeben sieht man
immer wieder auch Boxer in den Trümmern wühlen.
Wachstumstabelle:
Alter | Gewicht | |||
1. Tag |
0, 350 g |