Golden Retriever
Der Umgang mit dem goldigen Kerl brauchen Sie Geduld und Einfühlungsvermögen.
Golden-Retriever-Babys sind ziemlich pummelig und ein wenig tapsig, wachsen aber schnell zu hochbegabten jungen Hunden heran. Damit auch aus Ihrem Welpen ein begnadeter Vierbeiner wird, der seine zahlreichen Talente voll entfaltet, müssen Sie viel Zeit, Geduld und Aufmerksamkeit investieren. Aber: Es lohnt sich! Der Golden Retriever hat das Zeug zum Superstar!
Nicht gerade ein Kinderspiel, diese außergewöhnliche Mischung aus Genie und Kobold zu erziehen! der Golden Retriever ist sehr vielseitig, von anderen Hunden hebt er sich vor allem durch sein umgängliches, großzügiges Wesen ab. Kynologen ordnen ihn den Apporter-, Stöber- und Wasserhunden zu, doch er eignet sich ebenso gut als Begleiter, Blinden-, Gehörlosen- oder Epileptikerhund.
Anpassungsfähig und
zuverlässig:
Ruhig, gehorsam, ausgeglichen... Für viele behinderte Menschen ist
der Golden Retriever zum unentbehrlichen Helfer geworden. Dennoch eignet
sich nicht jeder Vertreter der Rasse automatisch für so einen
anspruchsvollen Job. In der siebten Lebenswoche unterzieht man die Welpen
dem Campbell-Test, um ihre Zuverlässigkeit, Anpassungsfähigkeit und
Flexibilität abschätzen zu können. Wer nach diesem Test als
Behindertenhund in Frage kommt, wird im Alter von drei Monaten in eine
Pflegefamilie gegeben, die die Grunderziehung des jungen Vierbeiners
übernimmt. Gleichzeitig bilden Speziallisten an einer Hundeschule das
Tier für seine spätere Aufgabe aus. Bis zum 15ten Lebensmonat gliedert
sich der Unterricht in verschiedene Übungseinheiten, danach lebt der Hund
sogar an der Schule, sieht die Familie nur noch ab und zu und tritt mit
zwei Jahren den Dienst bei seinem neuen Herrchen oder Frauchen an.
Sensibel:
Natürlich macht nicht jeder Golden Retriever Karriere als
Behindertenhund, doch auch wer als Begleiter gehalten wird, braucht eine
sanfte Erziehung. Der Hund ist ausgesprochen feinfühlig und empfindsam,
er bekommt alles mit: Hat Herrchen oder Frauchen schlechte Laune, so merkt
er es sofort und bemüht sich, ihm gerade jetzt nicht auf die Nerven zu
fallen. Er freut sich mit Ihnen über gute Nachrichten, kenn allerdings
auch Ihre Schwächen. Bei der Erziehung des Welpen muß man unbedingt
dessen Sensibilität berücksichtigen. Auf Drohgebärden und Geschrei
reagiert er völlig verstört, und wer es wagt, die Hand gegen ihn zu
erheben, hat sein Vertrauen für immer verspielt.
Ein
wunderbarer Gefährte:
Die Sozialisation ist für einen von Natur aus umgänglichen Hund ein
besonders wichtiger Prozeß, der die volle Aufmerksamkeit des Menschen
erfordert. Zwischen der dritten und vierzehnten Lebenswoche beginnt der
Welpe, mit seiner Umwelt zu kommunizieren. In dieser Zeit muß er
möglichst vielen unterschiedlichen Menschen begegnen - Männern, Frauen,
Kindern, Erwachsenen, Senioren - und auch Kontakt zu Artgenossen haben.
Sobald der junge Hund sein neues Zuhause bezieht, sollte er auch die
anderen vierbeinigen Bewohner kennenlernen. Sehr häufig sind Golden
Retriever und Hauskatze oder Zwergkaninchen ein Herz und eine Seele, wenn
beide sich von klein auf einander gewöhnt haben. Dem Hund sitzt außerdem
der Schalk im Nacken: ER läßt keine Gelegenheit aus, Herrchen und
Frauchen mit kleinen Streichen zu necken, klaut Pantoffeln oder versteckt
das Spielzeug. Dabei strahlt ihm der Spaß aus seinen hübschen dunklen
Augen!
Sportlicher Schelm:
Mit dem Golden-Retriever-Baby muß man zunächst sehr vorsichtig umgehen.
Verbieten Sie Ihren Kindern, ihm das Fell oder die Rute langzuziehen, denn
der zierliche, kleine Kerl kann sich nicht wehren. Bei der Geburt ist er
nicht schwerer als ein Pfund, wiegt nach drei Monaten 8 bis 12 kg, mit
sechs Monaten knapp das doppelte, erreicht sein endgültiges Gewicht aber
erst nach zwei bis drei Jahren. Von klein auf sollten Sie ihn zu
sportlicher Betätigung ermuntern: Er läuft, schwimmt und tobt für sein
Leben gern!
Verräterisch: die Ohren:
Der Golden Retriever wird mit hellem, fast weißem Fell geboren, das
seine endgültige Farbe erst im Laufe der Zeit annimmt. Wenn Sie wissen
möchten, ob Ihre Welpe nach zwei bis drei Jahren einen goldenen oder eher
cremefarbenen Pelz tragen wird, werfen Sie doch mal einen Blick auf seine
Ohren. Hier kann man die künftige Fellfärbung bereis ablesen. (Ein Stich
ins Rötliche ist übrigens unzulässig!) Aufschluß gibt natürlich auch
ein Foto von Vater und Mutter.
Früherkennung:
Natürlich ist auch der Golden Retriever vor Krankheiten nicht gefeit:
Er kann mit einem Herzfehler oder fehlgebildeten Augenliedern, an
Epilepsie oder einer Unterfunktion der Schilddrüse leiden... Drei
Erkrankungen kann der Arzt bereits im Welpenalter erkennen:
Hüftgelenksdysplasie, Netzhaut-Rückbildung und Grauen Star. Als Halter
sind Sie verpflichtet, die entsprechenden Untersuchungen an Ihrem Hund
durchführen zu lassen.